Anknüpfend an die länderübergreifende Rezession Ende der achtziger Jahre, beschäftigt sich die Autorin mit den Auswirkungen von Verschuldung und Deflation auf die realen und monetären Größen einer Volkswirtschaft. Unterschiedliche Verhaltensweisen der relevanten Wirtschaftseinheiten, aber auch institutionelle Besonderheiten führen dazu, daß die Schulden-Deflation mit großen ökonomischen Kosten verbunden ist. Diese bestehen vornehmlich in einer Umverteilung des Vermögens und in einem unerwünschten Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Aktivität. Zwei eng miteinander verbundene Fragestellungen durchziehen die Arbeit: erstens der Versuch, die geschilderten Zusammenhänge für die betroffenen Länder empirisch zu verifizieren und zweitens die Frage nach einfachen idealtypischen Modellen, die die interessierenden ökonomischen Beziehungen in entwickelten Volkswirtschaften abbilden. Es zeigt sich, daß Deflationen auf charakteristische Weise die Einkommens- und Vermögenssituation unter den Wirtschaftssubjekten verändern. Der Versuch einzelner Wirtschaftssubjekte, ihre Einkommens- und Vermögensverhältnisse aufrecht zu erhalten, mündet in eine kollektive Verschlechterung. Dieses Phänomen verschärft sich zusätzlich unter dem Einfluß von Schuldbeziehungen. Ein Übergreifen der Zahlungsunfähigkeit der Kreditnehmer auf die Kreditgeber erhöht die Wahrscheinlichkeit, daß eine Rezession in eine Finanzkrise mündet. Die Autorin schließt mit einer Gegenüberstellung der Inflation und der Deflation und kommt zu dem Ergebnis, daß es ökonomisch wenig sinnvoll ist, die Deflation als die Inverse der Inflation zu behandeln.
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