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Islamischer Religionsunterricht in Europa

Lehrtexte als Instrumente muslimischer Selbstverortung im Vergleich

AutorIrka-Christin Mohr
Verlagtranscript Verlag
Erscheinungsjahr2006
ReiheGlobaler lokaler Islam 
Seitenanzahl310 Seiten
ISBN9783839404539
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis64,97 EUR
Islamischer Religionsunterricht ist ein Instrument der Institutionalisierung des Islam in Europa. Lehrtexte aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden transportieren, wie muslimische Lehrplaner_innen ihre Religion für die Schule organisieren und welche Angebote sie der nachwachsenden Generation machen, sich in den europäischen Gesellschaften zu verorten. Für die erste Generation von Lehrtexten für den islamischen Religionsunterricht gilt, dass es zuallererst didaktische und weniger theologische Entscheidungen sind, die den Islam für Schule und Unterricht reformieren - und dies stillschweigend.

Irka-Christin Mohr (Dr. phil.) ist Islamwissenschaftlerin in Berlin und Erfurt und arbeitet zu Islam und Unterricht.

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Inhaltsverzeichnis
INHALT5
Vorwort11
Anmerkungen zur Schreib- und Zitierweise14
1. Eröffnung15
1.1 Der islamische Religionsunterricht in der öffentlichen Schule16
1.2 Lehrtexte als Objekte und Akteure17
1.3 Die Verortung als Zweck der Lehrtexte19
1.4 Unausgesprochene didaktische Entscheidungen21
1.5 Zur Kontextualität von Verortung22
1.5.1 Die Säkularität als Kontext islamischer Lehrtexte24
1.5.2 Die Region als Kontext islamischer Lehrtexte25
1.6 Fokus der Untersuchung: Auswahl, Anordnung und Bewertung der islamischen Quellen27
1.7 Fokus der Untersuchung: Die Bedeutung von Gemeinschaft und Gesellschaft29
1.8 Islam in Europa: Landkarte mit weißen Flecken32
1.9 Aufbau der Untersuchung34
2. Rahmenbedingungen für den islamischen Religionsunterricht in Deutschland37
3. Unterscheidung in Kern und Rand: Der Lehrplan für islamischen Religionsunterricht herausgegeben vom Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD)43
3.1 Der Lehrplan des ZMD als nordrhein-westfälisches Produkt45
3.2 Der Konsens als Instrument für gemeinsames Handeln48
3.3 Die Zugehörigkeit zur islamischen Gemeinschaft50
3.3.1 Die Gottesfurcht als konstituierend für den inneren Kreis der Gemeinschaft51
3.3.2 Die Bewertung von Handlungen als islamisch oder unislamisch51
3.3.3 Die Unterscheidung von Innen und Außen53
3.4 Das Andersdenken als Kriterium der Unterscheidung von Muslim und Nichtmuslim54
3.5 Inhaltliche und formale Toleranz55
3.6 Die Glaubensgrundsätze als Kern der Gemeinschaft58
3.7 Die Umma als Minderheit60
3.8 Die Gemeinschaft in der Gesellschaft62
3.9 Innermuslimische Vielfalt als Bereicherung und Zersplitterung63
3.9.1 Einheit und Vielfalt in einer dialektischen Beziehung64
3.9.2 Einheit und Vielfalt in einer polaren Beziehung65
3.10 Kern und Rand der religiösen Quellen68
3.10.1 Die vertraute Denkweise als Kriterium zur Auswahl von Interpretationen71
3.10.2 Der ortlose Islam in Europa73
3.10.3 Die Säkularisierung des Fiqh75
3.10.4 Das Wissen: konstruiert mittels der Unterscheidung von Innen und Außen76
3.10.5 Die Identität: konstruiert mittels der Unterscheidung von Innen und Außen78
3.11 Fazit: Verortung in der und durch die Gemeinschaft79
4. Erweiterung und Integration von Interpretationen: Die Lehrtexte des Instituts für Interreligiöse Pädagogik und Didaktik (IPD)81
4.1 Die Texte: Rahmenplan, Materialien und Lehrbuch81
4.2 Die koranische Didaktik als Variante des Korrelationsprinzips83
4.2.1 Die Verortung gegenüber dem Koran86
4.2.2 Die Verortung in der deutschen Sprache87
4.2.3 Besser oder Schlechter: Der Elativ als Schutz vor dogmatischen Haltungen89
4.2.4 Die Unterscheidung von Eng und Weit und ihre Anwendung im Fiqh92
4.2.5 Die Zurückhaltung gegenüber dem Hadith94
4.3 Die Integration von Welt im tau…ñd96
4.3.1 Tau…ñd als Ausgangspunkt für Erziehung und Bildung98
4.4 Argumente zur Gemeinschaft100
4.4.1 Die Geschöpflichkeit101
4.4.1.1 Die Identität als festes Grundwissen102
4.4.2 Der Monotheismus als Grenze104
4.4.3 Religion und Glaube in engeren und weiteren Bedeutungen106
4.4.4 Exkurs: Das weibliche Geschlecht als Grund für Gemeinschaft107
4.5 Der Einzelne und die Gemeinschaft: Eine spannungsreiche Beziehung gesteuert durch Verfahrenstechniken110
4.6 Basis des islamischen dñn: Der verpflichtende Orientierungsrahmen112
4.7 Der interreligiöse Dialog aus dem Koran heraus gelesen114
4.8 Die deutsche Gesellschaft: Ein multireligiöses, pluralistisches Haus116
4.9 Fazit: Der Islam als Wahrheit118
5. Exkurs: Der Rahmenplan des IPD in der Lesart der Islamischen Föderation in Berlin (IFB)123
5.1 Der weite Weg der IFB in die öffentliche Schule123
5.2 Die Verortungsbedürfnisse der IFB in den Rahmenplan des IPD hineingelesen125
5.2.1 Die Unvereinbarkeit von Erweiterung und Eindeutigkeit127
5.2.2 Die Bindung an die richtige Einstellung127
5.2.3 Die Gottzentriertheit als Kehrseite der Geschöpflichkeit128
5.2.4 Die Integration der Gemeinschaft im elementaren Wissen129
5.2.5 Auf Platz eins der Agenda: Die Vermittlung eines Ethos130
5.3 Fazit: Islamischer Religionsunterricht als niedrigschwelliges Breitenangebot132
6. Ein Vergleich der Verortungsargumente des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) und des Instituts für Interreligiöse Pädagogik und Didaktik (IPD)135
6.1 Argumente zur Interpretation der Quellen135
6.2 Argumente zur Säkularität136
6.3 Argumente zur Gemeinschaft139
6.4 Fazit: Unterschiedliche Lehrtexte für verschiedene Verortungsbedürfnisse141
7. Islamischer Religionsunterricht in Österreich: Zwei Jahrzehnte Unterrichtspraxis143
8. Universalisierung der hanafitischen Rechtsschule: Die Lehrtexte der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGgiÖ)149
8.1 Die Texte: Lehrplan und Lehrbücher150
8.2 Die Organisation von Wissen154
8.2.1 Die ideale Lebenswelt154
8.2.2 Die Einschulung in das gute Muslimsein156
8.2.3 Lehrbücher als Lexika160
8.2.4 Die Unterscheidung von richtigem und falschem Wissen162
8.2.5 Der gerade Weg: Bild für die Ordnung des Lebens163
8.2.6 Wissen im Wandel164
8.2.6.1 Die IRPA als Garantin für die Kontinuität von Wissen167
8.2.6.2 Die überlokale Verortung der IRPA168
8.3 Die Verortung im islamischen Denken: Die Bevorzugung des Fiqh vor der Theologie170
8.3.1 Die Theologie am Rande171
8.3.2 Der Fiqh im Zentrum173
8.4 Die Verortung in der Gemeinschaft176
8.4.1 Formen der Zugehörigkeit: Prinzipiell, automatisch, definitiv176
8.4.2 Die Priorität der Universalität im österreichischen Kontext177
8.4.2.1 Die freundliche Assimilierung180
8.4.3 Die Universalisierung der hanafitischen Rechtsschule181
8.4.3.1 Die Anerkennung der hanafitischen Rechtsschule durch die k. u. k. Monarchie182
8.4.4 Die Monopolisierung der Interpretation184
8.4.5 Die Organisation von Differenz am Beispiel der Schia187
8.4.6 Der Hadith als Quelle des Fiqh189
8.4.7 Der Koran als heiliges Buch190
8.5 Die Gemeinde als Modus der Integration192
8.5.1 Die Nachbarschaftlichkeit als Modus vivendi195
8.6 Fazit: Religion als Obligation196
9. Die Lehrtexte aus Deutschland und Österreich im Vergleich199
9.1 Die Lebenswirklichkeit der LehrplanerInnen als Kontext der Lehrtexte199
9.2 Die Verortungsargumente des ZMD und der IGgiÖ im Vergleich202
9.2.1 Der unausgesprochene Umgang mit den islamischen Quellentexten202
9.2.2 Argumente zur Säkularität204
9.2.3 Argumente zur Gemeinschaft206
9.3 Fazit: Der gemeinsame Nenner208
10. Ein Ausflug in die niederländische Unterrichtslandschaft209
10.1 Die Stadt Rotterdam und ihre Integrationspolitik212
11. Koordination muslimischer Interessen: Zwei Lehrtextsammlungen herausgegeben von der Stichting Platform Islamitische Organisaties Rijnmond (S.P.I.O.R.)215
11.1 Die Verortung der S.P.I.O.R.: ausgesprochen sunnitisch216
11.1.1 Die S.P.I.O.R. als Koordinatorin muslimischer Interessen220
11.2 Die Genese der Lehrtexte221
11.3 Argumente zur Gemeinschaft228
11.3.1 Viele sunnitische Wege zu Gott228
11.3.2 Instrumente für das Management von Differenz230
11.3.3 Van Bommels Blick auf die Gemeinschaft und van Domburgs Blick auf deren Grenzen232
11.3.4 Die agrarische moslimgemeenschap und ihre partikularen Interessen234
11.4 Der Islam als Instrument der Integration236
11.5 Das Universelle und das Partikulare als komplementäre Teile239
11.6 Für eine kontextuelle Exegese des Koran241
11.6.1 Die Prophetengeschichten traditionell erzählt244
11.6.2 Eindeutige und mehrdeutige Quellentexte246
11.6.3 Weltliche und religiöse Dimensionen des Islam247
11.7 Fazit: Ein pragmatisches Nebeneinander verschiedener Interessen250
12. Schluss: Modi der Verortung sind Antworten auf Welterfahrung255
12.1 Klassifikationen als Grundentscheidungen über die Ordnung der Welt255
12.2 Zur Funktion von Leerstellen für die Praxis258
12.3 Modi der Veränderung262
12.4 Die Verortung der HerausgeberInnen266
12.5 Ausblick auf die Entwicklung einer islamischen Fachdidaktik269
Anhang271
Literatur287

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