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Zwischen Bewusstseinsphilosophie und Naturalismus

Zu den metaphysischen Implikationen der Diskursethik von Jürgen Habermas

AutorDaniel C. Henrich
Verlagtranscript Verlag
Erscheinungsjahr2007
ReiheEdition Moderne Postmoderne 
Seitenanzahl246 Seiten
ISBN9783839406205
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,49 EUR
Im Gegensatz zu Adorno hat Habermas kein Interesse mehr daran, sich mit der Metaphysik im Augenblick ihres Sturzes solidarisch zu erklären. Daher behauptet er explizit, ohne »metaphysische Rückendeckung« zu philosophieren und macht dies auch theoriestrategisch deutlich. Die Studie untersucht zunächst die Strategie der Metaphysikkritik bei Habermas, um anschließend die Folgen dieses Vorgehens zu analysieren. Dabei kommt sie zu dem Schluss, dass Habermas eine Naturalisierungsstrategie einschlägt, deren Folgen auf die Konzeption der Diskursethik bisher nicht berücksichtigt worden sind. Dies hat zur Konsequenz, dass Habermas wichtige Aspekte seiner eigenen Ethik unterminiert und damit gerade jener Form von Naturalismus Vorschub leistet, die er eigentlich kritisieren wollte.

Daniel C. Henrich (Dr. phil.) hat als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes bei Prof. Axel Honneth (Frankfurt/Main) und Prof. Manfred Kühn (Boston) promoviert.

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Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
EINLEITUNG9
Zur Absicht der vorliegenden Arbeit9
Zur inneren Strukturlogik der Arbeit11
Zur Verwendung des Begriffs »Naturalismus«15
I. DER METAPHYSIKBEGRIFF BEI JÜRGEN HABERMAS19
1. Allgemeine Überlegungen zum Begrif »Metaphysik« bei Jürgen Habermas19
1.1 Das Identitätsdenken22
1.2 Der Idealismus23
1.3 Das bewusstseinsphilosophische Denken26
1.4 Der starke Theoriebegriff28
2. Dieter Henrich und Jürgen Habermas: Zur Exklusivität des Wissens von sich selbst29
2.1 Der Philosophiebegriff29
2.2 Selbstbewusstsein, Metaphysik und Moderne32
II. NATURALISIERUNG DES SELBSTBEWUSSTSEINS37
1. Rationalisierung und Individuum bei Jürgen Habermas37
1.1 Das Individuum im Kontext der kulturellen Rationalisierung38
1.2 Der Begriff der Individualität und seine Problematik42
2. Mead als Philosoph des Paradigmenwechsels44
2.1 Anerkennung und Identität – Die Erschöpfung des Paradigmas der Bewusstseinsphilosophie44
2.2 Meads Bedeutung für die Überwindung der bewusstseinsphilosophischen Aporien50
3. Individuierung durch Vergesellschaftung: Das Selbstbewusstsein als kommunikativ erzeugtes Phänomen55
3.1 Semantisierung: Von der gestenvermittelten zur symbolischen Interaktion56
3.2 Das darwinistische Modell der Einstellungsübernahme: Naturalismus statt Metaphysik61
3.3 Die habermassche Erweiterung des Modells der Einstellungsübernahme um den Aspekt der Adressierung62
3.4 Das Selbstbewusstsein als kommunikativ erzeugtes Phänomen64
3.5 Der Verlust des privilegierten Zugangs zu den res cogitans65
3.6 Epistemisches und praktisches Selbstbewusstsein66
4. Zusammenfassung: Die Säkularisierung des Selbstbewusstseins70
5. Kritik und Ausblick72
5.1 Der Zirkel des habermasschen Ansatzes: Selbstbezug als Bedingung der Möglichkeit von Naturalisierung72
5.2 Naturalistische Implikationen und ihre Konsequenzen74
5.3 Alternative Theorien85
III. METAPHYSISCHE LETZTBEGRÜNDUNG?97
1. Die Diskursethik als Antwort auf die ethischen Herausforderungen der Moderne97
1.1 Karl-Otto Apel97
1.2 Jürgen Habermas104
2. Handlungskoordinierung und Sprechaktanalyse109
2.1 Die Sprechaktanalyse von John Austin109
3. Sprache statt Metaphysik: Die Diskursethik und die kantische Ethik126
3.1 Merkmale der Diskursethik und die kantische Ethik127
3.2 Grundbegriffe der Diskursethik: Der Diskurs und der Universalisierungsgrundsatz ›U‹136
3.3 Die Detranszendentalisierung der kantischen Ethik145
4. Der Begründungsstatus der Diskursethik und die Rolle der Sprache152
4.1 Die transzendentalpragmatische Letztbegründung der Ethik bei Karl-Otto Apel154
4.2 Letztbegründung als transzendentalpragmatische Vermittlung zwischen neuzeitlicher Ursprungsphilosophie und sprachanalytischer Philosophie163
Exkurs: Die Logic of Science und die semiotische Transformation der Philosophie Kants166
4.3 Die universalpragmatische Begründungskonzeption von Habermas173
4.4 Der Status der habermasschen Begründungskonzeption und seine Differenzen zur Transzendentalpragmatik Apels184
5. Resultate189
6. Schwacher Naturalismus als Problemlösung?195
IV. HEGEL: URSPRÜNGE DES HABERMASSCHEN NATURALISMUS UND MÖGLICHE ALTERNATIVEN205
V. METAPHYSISCHE IMPLIKATIONEN IN DER DISKURSETHIK?215
LITERATURVERZEICHNIS225

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