In meinem Buch „Wer bin ich“, haben wir uns die Beziehung zur Mutter, die so wichtig für Ihre Persönlichkeit ist, genau angeschaut. Hier befassen wir uns nun mit der Beziehung zu Ihrem Vater, denn das Vater-Tochter-Verhältnis hat sehr große Bedeutung in Bezug auf Liebe und Partnerschaft. Alle neueren psychologischen Forschungen kommen diesbezüglich nämlich zu einem Ergebnis: Keine männliche Person ist so wichtig im Leben einer Frau und auch so wegweisend für ihre späteren Liebesbeziehungen wie der eigene Vater. Es ist also Fakt, dass unsere Väter – ob geliebt, gefürchtet oder gänzlich abwesend – das Männerbild und die Beziehungsfähigkeit von uns Töchtern prägen. Daher wird der nachfolgende Test Sie bestimmt weiterbringen:
So geht’s: Der Test besteht aus vier Blöcken mit je fünf Aussagen. Zu jeder Aussage gibt es 5 Antwortmöglichkeiten:
stimmt total = 4 Punkte
stimmt ziemlich = 3 Punkte
stimmt teilweise = 2 Punkte
stimmt eher nicht = 1 Punkt
stimmt überhaupt nicht = 0 Punkte
Kreuzen Sie jeweils die Einschätzung an, die Ihnen am zutreffendsten erscheint und addieren Sie dann am Ende jedes Testblocks Ihre Punkte. Der Block mit der höchsten Punktzahl verrät Ihnen Ihre persönliche Prägung durch den Vater. Haben Sie bei zwei oder mehreren Buchstaben etwa gleich hoch abgeschnitten, sollten Sie sich die jeweiligen Deutungen durchlesen, denn dann können Sie davon ausgehen, dass Ihr Vaterbild sich aus diesen Typenvarianten zusammensetzt und Ihre Prägung dementsprechend gemischt ist.
Das Verhältnis zu Ihrem Vater: Aus Ihrer Sicht stellt sich Ihr Vater als klassischer Patriarch dar – gerecht, aber streng. Sie wissen oder wussten, dass auf Ihren Vater Verlass ist. Wahrscheinlich war das Rollenverhältnis zwischen ihm und Ihrer Mutter sehr traditionell. Mit anderen Worten, Ihr Vater war der Ernährer und Versorger der Familie, beanspruchte dadurch aber auch bei allen wirklich großen und wichtigen Entscheidungen das letzte Wort. In Ihrer Kindheit brachten Sie Ihrem Vater großen Respekt entgegen, hatten aber vielleicht manchmal auch ein wenig Angst vor ihm. Ob Sie ihn heute als Erwachsene für seine Eigenschaften eher bewundern und respektieren oder äußere und/oder innere Machtkämpfe mit ihm austragen, wissen Sie selbst.
Ihre Rolle als Frau: Entweder leben Sie ein sehr traditionelles Frauenbild aus – also anpassungsfähig, mütterlich und häuslich – oder ein stark feministisch beeinflusstes – also unabhängig, selbstständig und bis zu einem gewissen Grad auch durchaus rebellisch.
Ihr Beziehungsverhalten: Ihr inneres Suchbild führt(e) Sie sicherlich zu sehr männlichen Partnern, deren Bandbreite von wahrer Charakterstärke, dominanten Auftreten bis hin zu machohaften Gehabe reichen kann. Ob Sie sich dabei dem Machtanspruch solcher Männer unterordnen oder sich auf immer wieder neue Rangeleien um das Sagen in der Beziehung einlassen, hängt von den bereits oben beschriebenen zwei Möglichkeiten im Umgang mit Ihrem Vater ab.
Worauf Sie achten sollten: Es versteht sich, dass je nachdem in welcher dieser beiden Frauentypen Sie sich wiedererkannt haben, Sie auch auf Unterschiedliches achten müssen:
Traditionell
Es dürfte fraglos durchaus auch im 21. Jahrhundert immer noch genügend Männer geben, die es genießen von einer „treusorgenden“ Ehefrau umhätschelt zu werden und die im Gegenzug dafür bereit sind, die Rolle des Ernährers zu übernehmen. Dennoch besteht gerade bei dieser Art von Beziehung ein hohes Risiko für die Frau. Es kann nämlich sein, dass der Partner auf Dauer Vergleiche zu anderen Frauen anstellt, die er z.B. durch seine berufliche Tätigkeit kennenlernt. Möglicherweise reizen diese Frauen ihn dann sowohl intellektuell, als auch erotisch. Anders gesagt, es ist eine statistische Wahrheit, dass gerade in sehr traditionell gelebten Beziehungen Männer anzunehmen scheinen, es stünde ihnen eine oder auch mehrere „Zweitfrauen“ in Form von Geliebten zu. Daher sollten Sie, selbst wenn Sie sich in dieser traditionellen Frauenrolle wohlfühlen, rechtzeitig Sorge dafür tragen, dass sich Ihr gesamtes Selbstverständnis als Mensch nicht fast ausschließlich um Mann und Familie dreht.
Eigenständig
Falls Sie aber bisher den sehr selbstständigen und extrem unabhängigen Weg gegangen sind – sich jedoch trotzdem eine erfüllende Partnerschaft wünschen und nicht dauerhaft als Single leben wollen – dann setzen Sie in Zukunft ein klein wenig mehr auf „typisch“ weibliche Eigenschaften! Natürlich gibt es Männer, die Sie gerade wegen Ihrer Eigenständigkeit und „Macherqualitäten“ schätzen. Das Problem ist nur, sehr häufig sind das nicht die Männer, die Ihrem inneren Suchbild des charakter- und willensstarken Partners entsprechen. Also, lassen Sie den nächsten in Frage kommenden Kandidaten doch wenigstens die Freude, Ihre Getränkekisten zu schleppen – es gibt wahrlich Schlimmeres.
Das Verhältnis zu Ihrem Vater: Für Sie ist Ihr Vater – oder war es zumindest in Ihrer Kindheit – Ihr Held und Beschützer. Und Sie waren – und sind es vielleicht sogar noch heute – seine kostbare Prinzessin, seine hübsche Süße, eben seine innig geliebte Kleine, die verwöhnt und verhätschelt wurde. Er war stolz auf Sie und Sie auf ihn. Ihre Beziehung zueinander war geprägt von Zärtlichkeit. Sie fühl(t)en sich bei ihm geborgen, sicher und gut behütet. Es ist durchaus möglich, dass Sie im tiefsten Innern daher auch heute noch der Meinung sind, bisher habe nur er Ihnen dieses wunderbare Gefühl, so geliebt zu werden, vermittelt.
Ihre Rolle als Frau: Sie sind eine feminine Frau und stehen selbstbewusst zu Ihrer Weiblichkeit. Sie sind charmant, beherrschen die Kunst der Verführung und können durchaus etwas von einer Femme Fatale an sich haben.
Ihr Beziehungsverhalten: Sie wünschen sich eine Beziehung auf Augenhöhe, erwarten jedoch zugleich von Ihrem Partner, dass er nicht nur auf Ihre Bedürfnisse eingeht, sondern Sie Ihnen auch erfüllt. Sie wollen sich – wenn nötig – anlehnen können, ohne sich dabei in Ihrer Eigenständigkeit eingeschränkt zu fühlen. Im Gegenzug sind Sie eine hingebungsvolle Geliebte, treu und eine sehr loyale Partnerin.
Worauf Sie achten sollten: Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie enttäuscht wurden oder werden ist leider nicht gerade gering. Nur wenige Männer dürften Ihren Ansprüchen gerecht werden. Weil aber gerade Sie eine Frau sind, die von vielen Männern als ausgesprochen reizvoll und begehrenswert wahrgenommen wird, sollten Sie den Spruch: „Drum prüfe wer sich bindet, ob sich nicht noch etwas Besseres findet.“ tatsächlich beherzigen. Machen Sie sich bewusst, dass Sie sich zwar nach der für Sie „perfekten Mischung Mann“ sehnen, aufgrund der Sicherheit, die Sie durch die Liebe Ihres Vaters aber letztlich durchaus auch in sich selbst finden können, keine Frau sind, die um jeden Preis einen Mann an ihrer Seite benötigt. Bis Sie den für Sie Richtigen wirklich gefunden haben, wird es genügend Möglichkeiten geben mit Hilfe Ihrer vielen Bewunderer prima Zwischenlösungen zu finden. Ganz nach dem Motto, einer kann Autos reparieren, der andere ist ein interessanter Gesprächspartner, ein dritter gut im Bett und wieder ein anderer optimal, um sich von ihm ausführen zu lassen.
Das Verhältnis zu Ihrem Vater: Spaß, gemeinsame Interessen und Hobbys – die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Vater basiert(e) auf einem kumpelhaften Verhältnis, das manchmal gegenüber Ihrer Mutter sogar regelrecht komplizenhafte Züge annimmt bzw. angenommen haben könnte. Wenn man Sie beide zusammensieht oder auch gesehen hat, wirk(t)en Sie vielmehr wie Freunde, denn wie Vater und Tochter – und Sie vielleicht mehr jungen- als mädchenhaft. Als Kind war Ihr Papa Ihr allerliebster Spielgefährte und die gemeinsam verbrachte Zeit war und ist für Sie besonders kostbar. Allerdings, wenn Ihr Vater hauptsächlich „nur“ ein Spaß-Papa war, könnten Sie bis heute unbewusst davon ausgehen, dass Männer nur wenig oder gar kein Verantwortungsbewusstsein haben.
Ihre Rolle als Frau: Höchstwahrscheinlich sind Sie keine ausgeprägt feminine Frau, sondern eher ziemlich burschikos. Also der Typ Frau über den Männer oft sagen: „Mit ihr kann man Pferde stehlen.“ Kein wirkliches Problem, wenn das Ihrem Selbstverständnis als Frau entspricht und Sie mit Ihrem Beziehungsleben zufrieden sind. Sollte das allerdings nicht der Fall sein, könnte es genau dieses kumpelhafte Kindheitsmuster im Zusammenspiel mit Ihrem Vater sein, dass Sie Männern gegenüber manchmal die falschen Signale aussenden lässt.
Ihr Beziehungsverhalten: Eine Partnerschaft mit klassischer Rollenverteilung ist für Sie eher undenkbar. Durchaus möglich, dass Sie sogar dazu neigen in gewisser Weise „die Hosen anzuhaben“. Dennoch legen Sie in einer Beziehung eigentlich viel Wert auf ein faires, humorvolles, harmonisches Miteinander. Die Kombination aller dieser Faktoren kann jedoch leider dazu führen, dass die erotische Spannung und die typische Mann-Frau-Anziehungskraft dabei auf der Strecke bleiben.
Worauf Sie achten sollten: Durch Ihr Vaterbild könnten Sie dazu neigen, den Unterschied zwischen Frauen und Männern unbewusst ausgleichen zu wollen. Allerdings kann das in Partnerschaften zum Problem werden, wenn das Sexleben genau dadurch auf Dauer wenig befriedigend verläuft. Außerdem könnte es dazu...