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Der 'verkannte' Joseph

Zur mittelalterlichen Ikonographie des Heiligen im deutschen und niederländischen Kulturraum

AutorBrigitte Heublein
VerlagVDG Weimar - Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften
Erscheinungsjahr1998
Seitenanzahl374 Seiten
ISBN9783958990739
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis20,00 EUR
Wenige Heiligengestalten haben über die Jahrhunderte hinweg so unterschiedliche Rollenzuweisungen erfahren und so viele religiös- und sozialbestimmte Funktionen ausüben müssen, wie die Figur des Joseph. In seiner Darstellungsgeschichte auf den ersten Blick recht farblos und häufig 'verkannt', entpuppt sich dieser 'mit beiden Beinen im Judentum stehende' Heilige bei genauerer Analyse als außergewöhnlich vielfältig. Dabei dürfte die Figur des Joseph die einzige Heiligengestalt sein, die nicht nur wiederholt eine Neudefinition erfahren hat, sondern neben der 'horizontalen' Bedeutungsverschiebung auch eine 'vertikale' erfuhr. Die vorliegende Arbeit von Brigitte Heublein unternimmt eine bisher fehlende allgemeine Systematisierung der mittelalterlichen Josephsdarstellungen mit ihren antiken Wurzeln und neuzeitlichen Verästelungen, denn die sich wandelnde Rolle des Heiligen ist kunsthistorisch über einen langen Entwicklungszeitraum und das Scheiden klarer Bildtypen angemessen zu charakterisieren. Diss. Bochum 1997.

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Inhaltsverzeichnis
COVER
1
IMPRESSUM
5
INHALTSVERZEICHNIS6
EINFÜHRUNG8
1. HISTORISCHER ABRISS DER JOSEPHSVEREHRUNG14
2. JOSEPH IN DEN FRÜHCHRISTLICHEN UND FRÜH- UND HOCHMITTELALTERLICHEN DARSTELLUNGEN DER GEBURT20
2.1 Die ältesten Darstellungen der Geburt Christi20
2.1.1 Joseph steht an der Krippe21
2.1.2 Joseph sitzt an der Krippe23
2.2 Das Motiv der zum Kopf geführten Hand –
24
2.3 Trauergebärde und Sitzpose – antike Heldendarstellungen als Vorbild für die Darstellung des Joseph28
2.4 Die Philosophenpose – Joseph als „christlicher Philosoph“31
2.4.1 Die ältesten Darstellungen des „christlichen Philosophen“ mit der Gebärde des Nachsinnens und der Trauer34
2.5 Der „nicht-zweifelnde“ Joseph39
2.6 Joseph in den früh- und hochmittelalterlichen Nativitasszenen45
2.6.1 Joseph in Philosophenpose46
2.6.2 Joseph in Philosophenpose mit dialogischer Geste49
2.6.3 Der stehende Joseph mit dialogischer Geste50
2.6.4 Der sitzende Joseph mit Attributen52
3. JOSEPH ALS JUDE64
3.1 Joseph als Patriarch an der Schwelle zwischen Altem und Neuem Bund64
3.1.1 Joseph überreicht das Jesuskind67
3.2 Joseph mit dem Tau-Stab70
3.3 Der eingeschlafene Joseph73
3.4 Joseph mit dem Judenhut76
3.5 Der vom Kopf gerutschte Judenhut79
3.6 Symbolische Verweise auf Joseph als Juden seit dem Späten Mittelalter82
3.7 Joseph als Jude bei Rembrandt85
4. JOSEPH IN DEN SPÄTMITTELALTERLICHEN DARSTELLUNGEN
94
4.1 Joseph offeriert Passionssymbole94
4.2 Joseph in kniefälliger Anbetung96
4.3 Der „psychologisierte“ Joseph98
4.4 Joseph hinter dem Vorhang100
4.5 Joseph mit der Kerze104
4.6 Josephs Gewandung107
4.6.1 Trippen, Schuh’ und „Hosen“107
4.7 Joseph als „Nährer des Herrn“111
4.7.1 Die ältesten Darstellungen mit Joseph als „Nährer des Herrn“111
4.7.2 Der Einfluß der Mysterienspiele auf die Darstellung des Joseph113
4.7.3 Der Nährvater im Spannungsfeld von Hoch- und Volkskultur117
4.8 Joseph schöpft Wasser120
5. JOSEPH IN DEN DARSTELLUNGEN DER KÖNIGSANBETUNG UND
128
5.1 Joseph und seine Gestik in den Königsanbetungen des Früh- und
128
5.2 Joseph in den Königsanbetungen des Spätmittelalters – seine Gesten der Demut und des Erstaunens131
5.3 Joseph nimmt Geschenke entgegen133
5.4 Joseph in den Darstellungen der Hirtenanbetung135
6. JOSEPH IN DEN DARSTELLUNGEN DER ÄGYPTENFLUCHT UND
140
6.1 Joseph in den früh- und hochmittelalterlichen Darstellungen der Ägyptenflucht140
6.2 Joseph in den spätmittelalterlichen Darstellungen der Ägyptenflucht143
6.3 Joseph in den Darstellungen der Ruhe auf der Flucht143
6.3.1 Joseph als Neben- und Hintergrundfigur145
6.3.2 Joseph als Hauptfigur145
7. JOSEPH IN DEN DARSTELLUNGEN DER HEILIGEN FAMILIE148
7.1 Das historische Umfeld148
7.2 Joseph auf dem Deckengemälde in Zillis151
7.3 Joseph auf dem Kuppelreliquiar des Welfenschatzes152
7.3.1 Mantelbausch und Herrscherikonographie153
7.3.2 Joseph als „Anderer David“160
7.4. Joseph und die heilige Familie im 15. und 16. Jahrhundert164
7.4.1 Joseph verweist auf die Passion166
7.4.2 „Joseph de humilitate“168
7.4.3 Joseph mit Buch170
8. EINZELDARSTELLUNGEN JOSEPHS178
8.1 Joseph als Erzieher des Herrn – der Holzschnitt Ludwigs zu Ulm178
8.1.1 Der Griff an das Handgelenk179
8.1.2 Josephs väterliche Autorität181
8.1.3 Joseph führt das Kind an der Hand – das Motiv der „Infantia Christi“184
8.2 Joseph mit dem Kind auf dem Arm189
8.3 Einzeldarstellungen Josephs ohne Kind191
9. JOSEPH ALS PORTRÄTFIGUR198
9.1 Der bartlose Joseph – Kryptoporträts der Auftraggeber198
9.2 Kryptoporträts des Meisters des Braunschweiger Diptychons200
9.3 Colijn de Coiters Altar mit „Geburt und Beschneidung“203
9.4 Lucas Cranachs „Heilige Familie in der Landschaft“205
9.5 Lucas van Leydens „Madonna mit dem Stifter“207
9.6 Gesellschaftliche und politische Motivation der Identifizierung mit Joseph212
10. JOSEPH ALS ZIMMERMANN218
10.1 Der Zimmermann auf dem Mailänder Diptychon219
10.2 Handwerkliche Arbeit im Spätmittelalter221
10.3 Joseph mit Zimmermannsattributen225
10.4 Der Mérode-Altar228
10.4.1 Die Mausefallenmetapher230
10.4.2 Die Metapher vom Seelenhandwerker232
10.4.3 Das Lochbrett – die Symbolik des Ofenschirms235
10.4.4 Joseph und das Feuer237
10.5 Das Motiv des arbeitenden Handwerkers243
10.5.1 Albrecht Dürers „Ägyptenaufenthalt der heiligen Familie“244
10.6 Joseph als Zimmermann bei Rembrandt247
11. ZUSAMMENFASSUNG UND SCHLUSSBEMERKUNG258
LITERATUR266
ABBILDUNGSVERZEICHNIS278
Photonachweis284
ABBILDUNGEN286

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