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Die Römische Kaiserzeit - Teil 1

von Augustus bis Severus Alexander

AutorKlaus Sebastian
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl464 Seiten
ISBN9783738671049
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Mit der römischen Kaiserzeit von Augustus bis Severus Alexander hat das aus zwei Bänden bestehende Buch eine Epoche zum Thema, die die bedeutendste Weltreichsbildung der Geschichte auf ihren Höhepunkt geführt und uns ein reiches kulturelles Erbe hinterlassen hat, das noch heute einen wesentlichen Bestandteil unseres westlichen Selbstverständnisses darstellt. Dem Rechnung tragend, wird die römische Kaiserzeit aus einer Vielzahl von Perspektiven zur Anschauung gebracht. Neben der Ereignisgeschichte mit den ihr zugrundeliegenden, von ihr aber auch veränderten Strukturen staatlicher, politischer, gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und mentaler Art und neben der Technik und dem Alltagsleben werden daher auch die Manifestationen des kulturellen und geistigen Lebens dieser Zeit behandelt, wobei nicht nur die "heidnische", sondern selbstverständlich auch die jüdische und christliche Seite mit einbezogen werden; wie denn auch das Weltbild der Kaiserzeit - inklusive seines astrologischen Pendants und der alternativen Weltvorstellungen - sowie das kaiserzeitliche Erdbild eine ausführliche Darstellung erhalten. Ferner soll durch einen panoramaartigen Rundblick über die Provinzen daran erinnert werden, dass das Römische Reich aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Landschaften/Provinzen/Ländern bestanden hat, die nicht nur Teil eines großen Ganzen waren, sondern auch ein ausgeprägtes Eigenleben geführt haben. Und nicht zuletzt wird besonderes Gewicht auf die Darstellung der städtischen Kultur und Zivilisation des Reiches gelegt; zum einen, weil die Stadtgemeinden ("Lokalstaaten") ein konstitutives Element des römischen Staatsbaus und der römischen Weltherrschaft gewesen sind; zum anderen, weil die Urbanisation der Kaiserzeit das Bild der Städtelandschaft in den davon betroffenen Regionen bis heute maßgeblich geprägt hat; und schließlich, weil sich in der römischen Stadt das Römertum in seinen politischen und sozialen Aspekten und der Prozess der Romanisierung am sinnfälligsten ausgeprägt haben. Teil 1 (ISBN 9783734782626) behandelt die Zeit von Augustus bis Hadrian, Teil 2 (ISBN 9783734782671) die Zeit von Antoninus Pius bis Severus Alexander.

Der Autor hat in den 1960er Jahren an der Universität Köln u.a. Alte Geschichte studiert, sich danach jahrzehntelang intensiv mit den Quellen und der wissenschaftlichen Literatur zur Römischen Kaiserzeit beschäftigt und viele Reisen durch Landschaften unternommen, die einst zum Römischen Reich gehört haben.

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VORWORT


Mit der römischen Kaiserzeit von Augustus bis Severus Alexander hat das vorliegende Buch eine Epoche zum Thema, die die bedeutendste Weltreichsbildung der Geschichte auf ihren Höhepunkt geführt und uns ein reiches kulturelles Erbe hinterlassen hat, das noch heute einen wesentlichen Bestandteil unseres westlichen Selbstverständnisses darstellt.

Dem Rechnung tragend, habe ich mich bemüht, die römische Kaiserzeit aus einer Vielzahl von Perspektiven zur Anschauung zu bringen. Neben der Ereignisgeschichte mit den ihr zugrundeliegenden, von ihr aber auch veränderten Strukturen staatlicher, politischer, gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und mentaler Art und neben der Technik und dem Alltagsleben habe ich daher auch die Manifestationen des kulturellen und geistigen Lebens dieser Zeit behandelt, wobei nicht nur die „heidnische“, sondern selbstverständlich auch die jüdische und christliche Seite mit einbezogen wurden; wie denn auch das Weltbild der Kaiserzeit – inklusive seines astrologischen Pendants und der alternativen Weltvorstellungen – sowie das kaiserzeitliche Erdbild eine ausführliche Darstellung erhalten haben. Ferner war es mein Anliegen, durch einen panoramaartigen Rundblick über die Provinzen daran zu erinnern, daß das Römische Reich aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Landschaften/Provinzen/Ländern bestanden hat, die nicht nur Teil eines großen Ganzen waren, sondern auch ein ausgeprägtes Eigenleben geführt haben. Und nicht zuletzt habe ich besonderes Gewicht auf die Darstellung der städtischen Kultur und Zivilisation des Reiches gelegt; zum einen, weil die Stadtgemeinden („Lokalstaaten“) ein konstitutives Element des römischen Staatsbaus und der römischen Weltherrschaft gewesen sind; zum anderen, weil die Urbanisation der Kaiserzeit das Bild der Städtelandschaft in den davon betroffenen Regionen bis heute maßgeblich geprägt hat; und schließlich, weil sich in der römischen Stadt das Römertum in seinen politischen und sozialen Aspekten und der Prozeß der Romanisierung am sinnfälligsten ausgeprägt haben.

An den Leser ergeht auf diese Weise die Einladung, an einer Reise zu den verschiedensten Schauplätzen des geschichtlichen, gesellschaftlichen, kulturellen und geistigen Lebens der Kaiserzeit und einer Begegnung mit seinen führenden Vertretern teilzunehmen; und ich hoffe, er wird, entsprechendes Interesse natürlich vorausgesetzt, nicht enttäuscht werden.

So wird er z.B. in den dem kulturellen und geistigen Leben gewidmeten Teilen des Buches erfahren können, wie man sich den Aufbau und die Gestalt des Universums und die ihm immanenten Gesetze vorstellte; welche Elemente man für die Bausteine der Welt hielt; warum die damals schon alte Theorie von der atomaren Struktur der Materie im wissenschaftlichen Leben nur ein Schattendasein führte; weshalb man überzeugt war, daß die Erdkugel unbewegt sei und sich im Zentrum des Universums befinde; warum man zur Erklärung der Gestirnbewegungen die Hypothese einer täglichen Rotation der (die Mitte des Weltalls einnehmenden) Erdkugel ebenso ablehnte wie das schon früher als alternatives Modell zum geozentrischen Weltbild entwickelte heliozentrische Weltbild; welche Größe man für die Sonne und den Mond annahm; auf was man ihre Entfernung von der Erde berechnete; und welche Deutung man der Milchstraße, den Kometen, den Sternschnuppen, den Meteoriten und dem Phänomen der Präzession gab. Er wird erfahren, warum Ptolemaios glaubte, das uralte Rätsel der Planetenbewegungen einer endgültigen Lösung zugeführt zu haben; und er wird dem großen Gelehrten über die Schulter schauen, wenn er den kühnen Versuch unternimmt, die Größe des Weltalls zu berechnen. Er wird interessante astrophysikalische Vorstellungen kennenlernen, die von der damals herrschenden Lehre abwichen, und erfahren, daß man in manchen Gelehrtenzirkeln außerirdisches Leben, insbesondere Leben auf dem Mond, für möglich, ja wahrscheinlich hielt. Er wird teilnehmen an einer phantastischen Reise zum Mond und zu den Sternen, die moderne Science-Fiction-Storys vorwegnimmt. Und er wird das astrologische Weltbild der Kaiserzeit kennenlernen – einschließlich der Argumente, mit denen man bereits damals jegliche Form der Astrologie zu widerlegen vermochte.

Hinsichtlich des Ursprungs der Welt wird er die Vorstellung kennenlernen, sie sei die Bildung oder Schöpfung Gottes (Juden und Christen); oder ungeworden und mit Gott selbst identisch (Stoiker); oder das Erzeugnis eines minderwertigen Schöpfergottes, ein Ort der Finsternis und des Bösen, jenseits von dessen Grenzen das Lichtreich des höchsten, des Unbekannten Gottes existiere (Gnostiker); oder sie sei nur eine von vielen, aus akzidentiellen Atomverbindungen hervorgegangenen Welten in einer endlosen Leere und somit das Produkt blindwirkenden Zufalls (Epikureer).

Er wird erfahren, welche Nachrichten und Vorstellungen man von den Ländern und Völkern in den Randgebieten des bekannten Teils der Erde besaß (zu denen u.a. ja auch die Küstengebiete Deutschlands gehörten); wie in der Kaiserzeit das geographische Wissen der Menschen im Mittelmeerraum vor allem in Bezug auf Afrika und Ost- und Südostasien eine beträchtliche Erweiterung erfuhr; daß man bereits eine zutreffende Vorstellung von den Polarnächten und überhaupt von den unterschiedlichen Beleuchtungsverhältnissen auf der Erdkugel besaß; und daß man darüber spekulierte, ob man von Spanien aus auf einer Fahrt nach Westen Indien erreichen könne oder vorher auf eine oder mehrere, noch unbekannte Neue Welten stoßen werde. Er wird kennenlernen, wie man sich die Entstehung von Ebbe und Flut, von Erdbeben, von Regenbögen und von Blitz und Donner erklärte. Und auf dem Gebiet der Zoologie wird er erfahren, daß man glaubte, den Tieren Intelligenz, Klugheit, moralische Eigenschaften und divinatorische Gaben zusprechen zu können. Er wird aber auch mit dem bedenkenswerten erkenntnistheoretischen Standpunkt konfrontiert, daß der Mensch, als ein Lebewesen unter anderen, auf Grund seiner Sinnesausstattung zur Erkenntnis der Wirklichkeit und damit der Wahrheit nicht befähigt sei (Sextos Empeirikos).

Er wird Zeuge des Ringens der philosophischen Schulen, den Sinn des Daseins zu enträtseln und eine Wissenschaft vom rechten Leben (und Sterben) zu entwickeln (Seneca, Epiktet, Mark Aurel, Diogenes von Oinoanda, Sextos Empeirikos); er wird teilnehmen an der theologischen Ausgestaltung des christlichen Glaubens von Paulus bis hin zu Origenes; an den Bemühungen der Alexandriner Philo und Klemens, eine Synthese zwischen der griechischen Philosophie und dem jüdischen bzw. christlichen Offenbarungsglauben herbeizuführen; an Markions Versuch, das Christentum völlig von seinen jüdischen Wurzeln zu befreien; an einem (fiktiven) christlich-jüdischen Dialog (Justin); und an der Auseinandersetzung zwischen dem großkirchlichen Christentum und seinen heidnischen und gnostischen Gegnern. Und er wird in das heidnische religiöse Leben der Hohen Kaiserzeit ebenso eingeführt werden wie in die wichtigsten Schriften des Neuen Testaments und die historischen und apologetischen Werke des Flavius Josephus.

Er wird den berühmten Techniker Heron von Alexandrien kennenlernen und die Experimente und das medizinische Theoriengebäude des Galen, den großen Arzt aber auch bei der Arbeit beobachten können und zudem erfahren, was alles er zur Grundlage seiner Diagnose und Prognose zu machen pflegte. Er wird einen Einblick nehmen in das großartige Gedankengebäude der römischen Jurisprudenz und dabei u.a. auch auf die Ansicht stoßen, daß nach dem Naturrecht alle Menschen frei und gleich an Rechten geboren würden. Er wird an eine repräsentative Auswahl römischer Kunstwerke herangeführt und in diesem Zusammenhang auch in die Statik des Pantheons, des wohl vollendetsten Kuppelbaus der Menschheit, eingeweiht werden.

Er wird Meisterwerke der Weltliteratur kennenlernen wie Vergils „Aeneis“, Ovids „Metamorphosen“ und Petrons „Satyrica“; ferner das dichterische Werk Horaz’; eine der Tragödien Senecas; die Spottepigramme Martials und die Satiren Juvenals und des unnachahmlichen Lukian; den Schelmen- und Sittenroman des Apuleius; Longos’ hübsche Geschichte von Daphnis und Chloe; und noch etliche andere literarische Werke, nicht zuletzt die erotischen Dichtungen Ovids. Und er wird auch Zeuge, wie Ovid, von Augustus (u.a. seiner „Ars amatoria“ wegen) ans Schwarze Meer verbannt, seinen „Fall“ zur Dichtung gestaltet, um vor der Weltöffentlichkeit Gerechtigkeit für sich zu fordern. Und er wird ferner erleben, wie Lucan in seinem Epos vom Bürgerkrieg die Darstellung des zeitlosen Phänomens rücksichtslos-egoistischen Machtmenschentums mit einem Frontalangriff auf das Kaisertum zu verbinden wagt. Er wird erfahren,wie der Pädagoge und Rhetoriklehrer Quintilian sich zum Anwalt der Erziehungs- und Bildungsansprüche des Kindes macht und sich in diesem Zusammenhang u.a. gegen die körperliche Züchtigung ausspricht; wie Musonius Rufus eine Lanze für die Gleichberechtigung der Frau bricht; und wie Dion Chrysostomos für die Unverletzlichkeit der Menschenwürde eintritt. Er wird mit Plinius’ hochinteressanter „Naturkunde“ ebenso vertraut gemacht werden wie mit...

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