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E-Book

PISAs fremde Kinder

Eine diskursanalytische Studie

AutorMiriam Sitter
VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl346 Seiten
ISBN9783658123420
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,99 EUR
Im Rahmen einer wissenssoziologischen Diskursanalyse arbeitet Miriam Sitter heraus, wie die anhaltenden Bezüge auf die PISA-Studie dazu beitragen, Kinder mit Migrationshintergrund als Prototypen von Bildungsbenachteiligungen zu konstituieren. Die Autorin zeigt, dass die konstanten Verweise auf die ersten PISA-Ergebnisse zu einer Verfremdung von Migrantenkindern führen und damit einen Stigmatisierungsprozess aufrechterhalten. Das bekannte Kürzel PISA fungiert als ein Innovationsgenerator, mit dem (früh-)pädagogische Handlungsinitiativen nicht nur legitimiert, sondern bildungsbenachteiligte Kinder beständig (re-)dramatisiert werden. Diese Erkenntnisse schließen an die analytischen und konzeptionellen Überlegungen einer kritischen Migrationsforschung an und stellen das Plädoyer einer Dethematisierung des Migrationshintergrunds besonders in der Rezeption der wiederkehrenden PISA-Studie heraus.

Dr. Miriam Sitter ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik an der Stiftung Universität Hildesheim. 

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Danksagung7
Inhaltsverzeichnis9
Abbildungsverzeichnis12
Abkürzungsverzeichnis13
1 Wissen und Unwissen über bildungsbenachteiligte Kinder nach PISA15
I Forschungsprogramm der Wissenssoziologischen Diskursanalyse28
2 Theoretisch-heuristische Rahmung29
2.1 (Un-)Wissen in und vermittels von Diskursen31
2.1.1 Problematisierungsweisen36
2.1.2 Regelhafte Aussage-Ereignisse42
2.2 Machtwirkung der Diskurse46
2.2.1 Diskursive Praktiken und ihre ‚Beziehungen‘47
2.2.2 (Be-)Deutungsmächtigkeit52
2.3 Diskursives Ensemble und ‚offenes‘ Diskursverständnis57
2.4 Zusammenführung: Untersuchungsgegenstand und Forschungsfrage(n)61
3 Methodologie und Methodik64
3.1 Überlegungen zur Quellenauswahl65
3.1.1 PISA als diskursives Ereignis65
3.1.2 Quellenkorpus und Zeitkontrast(e)67
3.1.3 Theoretisches Sampling73
3.2 Quellenanalyse nach Grounded Theory77
3.2.1 Sequenzanalytische Vorgehensweise77
3.2.2 Kodierschritte zur Kern-Kategorienbildung79
3.3 Deutungsmuster und Klassifikationen85
3.3.1 Deutungsmuster als Aspekte des Typischen86
3.3.2 Klassifikationen mit handlungspraktischen Folgen87
II Diskursanalytische Ergebnisse: Fokussierungen in und vermittels der Nach-PISA-Bildungsdebatte89
4 Bildungsbenachteiligungen und ‚ihre‘ Kinder90
4.1 Sammelsurium der Benachteiligung92
4.2 Bildungsbenachteiligte Kinder als moralisierte Exponate100
4.3 Kinder mit Migrationshintergrund als Kristallisationspunkt105
4.3.1 Direkt explizierte Kinder mit Migrationshintergrund106
4.3.2 Indirekt explizierte Kinder mit Migrationshintergrund109
4.3.3 Integrationskinder als (bildungs-)kulturelles Problem113
4.3.4 Warum Kinder mit Migrationshintergrund „troubled outsider“ sind120
4.4 (Migranten-)Kinder und ‚ihre‘ Bildungschancen123
4.4.1 Disparate Bildungschancen und das hohe Gebot ihrer Gewährleistung123
4.4.2 Je institutioneller, desto besser132
4.5 Resümee: Kinder mit Migrationshintergrund als leerer Signifikant137
5 PISA als Innovationsgenerator141
5.1 Im Geflecht kollektivsymbolischer Katalysatoren142
5.2 PISA – ein kollektivsymbolisch bewertetes und bewertendes Ereignis152
5.2.1 PISA als primär negativ konnotiertes Ereignis152
5.2.2 PISA als sekundär positives Ereignis154
5.3 Personifizierung von PISA160
5.4 PISA als Bewegungsvirus167
5.5 Handlungsflexibilität durch (Ent-)Differenzierung der ‚PISA-Krise‘171
5.5.1 Differenzierungsweisen172
5.5.2 Entdifferenzierungsweisen189
5.6 Lebendige Interdiskursivität203
5.6.1 Die Nach-PISA-Bildungsdebatte als „boundary work“ schaffender Interdiskurs204
5.6.2 Krise, Debakel & Co. als Spezialdiskursgenerierer219
5.6.3 Bildungsbenachteiligte (Migranten-)Kinder zwischen Eingemeindungen und Begradigungen des PISA-Krisen-Terrains230
5.7 PISA und kein Ende238
5.7.1 PISA – Ein (bildungs-)kulturelles Ereigniskonstrukt239
5.7.2 Mit PISA zurück nach vorne blicken247
5.7.3 PISA – Ein255
5.8 Resümee: PISA als interdiskursiver Innovationsgenerator259
6 PISAs fremde Kinder264
6.1 Migrantenkinder als Prototypen von Bildungsbenachteiligungen265
6.2 Die Verdinglichung des Migrationshintergrunds272
6.3 Konstruktionsund Konstituierungsweisen der fremden Migrantenkinder279
6.3.1 Fremd durch Distanz haltende Anpassungsforderungen280
6.3.2 Fremd durch Handlungsbedarf auslösende Irritation289
6.3.3 Nachhaltig fremd durch unausweichliche Selbstverständlichkeit296
6.4 Kinder mit „Migrationsgeschichte“303
6.5 Resümee: Der besondere Blick auf Kinder mit Migrationshintergrund und seine eigentümlichen Folgen308
III Ausblick312
7 Wie aus Unterschieden keine bildungsbenachteiligten Kinder mit Migrationshintergrund werden313
Literaturverzeichnis327

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