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E-Book

Wissenschaftliche Paper publizieren für Dummies

AutorFrank Erdnüß
VerlagWiley-VCH
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl116 Seiten
ISBN9783527692606
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,49 EUR
Es ist soweit: Sie haben endlose Zeit im Labor, Feld oder uber Literaturbergen verbracht und nun ist es an der Zeit, Ihre Erkenntnisse der wissenschaftlichen Gemeinschaft mitzuteilen; kurzum Sie mussen oder wollen in einer Fachzeitschrift publizieren. Dabei gibt es einiges zu beachten und meist ist die Zeit auch noch knapp. Aber keine Sorge, Frank Erdnu? hat fur Sie kurz alles Wichtige zusammengestellt, was es bei einer wissenschaftlichen Veroffentlichung zu beachten gibt. Egal ob es Ihr erstes Paper ist oder ob Sie schon Publikationserfahrung haben; Sie erhalten Tipps zur Auswahl des richtigen Journals, zu Statistik, Literaturverwaltung, Grafiken, Zitierweisen, Wissenschaftsenglisch und vielem mehr. Dieses praxisnahe Buch begleitet Sie uber die gesamte Manuskripterstellung und den Publikationsprozess hinweg, bis es schlie?lich hei?t: Paper accepted.

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Leseprobe

Kapitel 3

Literatur


In diesem Kapitel

Gute Literaturkenntnis


Bevor Sie mit dem Manuskript beginnen, sollten Sie sich einen guten Überblick über die vorhandene Literatur zum Thema verschafft haben. Die wichtigsten Artikel sollten als Volltext vorliegen, ob gedruckt als »Hardcopy« oder digital als »Softcopy« bleibt Ihnen überlassen – da hat jeder seine eigenen Vorlieben. Ohne ausgezeichnete Kenntnis des Forschungsgebiets und der entsprechenden Literatur kann man seine eigenen Ergebnisse nicht einordnen und vergleichen.

  • Eine Regel bzw. ein ungeschriebenes Gesetz, das ich Ihnen gleich hier ans Herz legen möchte: Verwenden Sie auf jeden Fall ein Literaturverwaltungsprogramm. Nachdem Sie sich eingearbeitet haben, spart das immens viel Zeit. Schon für die Suche lassen sich die Programme einsetzen. Weiter unten in diesem Kapitel erläutere ich die Möglichkeiten einer solchen Software im Einzelnen.

Eine gründliche Literaturrecherche ist besonders wichtig, wenn Sie einen Übersichtsartikel (Review) oder einen Leserbrief (Letter) planen. Hierbei werden ja keine eigenen Daten verwertet, sondern die vorhandene Literatur zum Thema zusammenfassend diskutiert, bewertet und mit eigenen Schlussfolgerungen kommentiert (siehe Kapitel 6).

Generell sollte auf eine umfassende Literaturrecherche größter Wert gelegt werden, denn auch die Gutachter kennen sich aus. Fehlt relevante Literatur, werden sie es kritisieren und es kann dadurch auch zur Ablehnung des Papers kommen. Umgekehrt steigert eine umfangreiche, sinnvoll ausgewählte Literaturliste die Qualität eines jeden Artikels.

  • Wenn Sie Literatur zu Ihrem Thema suchen, kann ein aktuelles Review, am besten ein sogenanntes »Systematic Review«, sehr hilfreich sein. Es wird in der Regel eine umfangreiche Literaturliste zum Thema liefern, sodass die eigene Literaturrecherche einfacher wird.

Literatursuche und ‐verwaltung


Wie sucht und findet man nun am besten die notwendige Literatur? Für ein Ihnen unbekanntes Forschungsgebiet empfehle ich zu Beginn die Durchsicht der aktuellen Lehrbücher, die Sie in der Fachbereichsbibliothek Ihrer Hochschule finden. So erhalten Sie einen Überblick zu Ihrem Thema und zahlreiche Verweise auf Primärliteratur, das heißt auf Zeitschriftenartikel. Im nächsten Schritt gilt es dann, aktuelle Publikationen zu finden, denn umfangreiche Lehrbücher sind aufgrund des langwierigen Produktionsprozesses schon zum Zeitpunkt Ihres Erscheinens relativ alt. Das geht heute natürlich mithilfe des Internets – und eines Literaturverwaltungsprogramms! Damit lässt sich sehr effizient suchen und vor allem archivieren. Versuchen Sie dabei zuerst, ein aktuelles Review zu finden, gemäß obigem Tipp.

Zur Suche an sich gibt es, je nach Fachgebiet, spezielle Datenbanken bzw. die Universitäten stellen ein entsprechendes Suchsystem mit Online‐Katalogen bereit.

  • Informieren Sie sich auf jeden Fall über die Angebote Ihrer Hochschulbibliothek. Neben nützlichen Linksammlungen (vergleiche Tabelle 3.1) besitzen die meisten Bibliotheken zahlreiche Lizenzen, von denen Sie als Studierender oder Mitarbeiter einer Hochschule profitieren können.

Personen mit Wohnsitz in Deutschland können sich darüber hinaus gratis für sogenannte Nationallizenzen bei verschiedenen Datenbanken registrieren (siehe Tabelle 3.1). Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und ermöglicht auch Privatpersonen ohne Hochschulanbindung den Zugang zu wissenschaftlicher Literatur. Informieren Sie sich bei Kollegen, welche die vielversprechendsten Literaturdatenbanken für Ihr Fachgebiet sind. Die nachfolgende Tabelle 3.1 gibt eine Übersicht über einige wichtige Literaturdatenbanken bzw. Linksammlungen einzelner Universitätsbibliotheken.

Überlegen Sie sich sinnvolle Stichworte und Synonyme dafür und geben Sie diese in die Suchmaske ein. Lassen Sie sich für Ihre Suchbegriffe auch von den Stichwörtern (Keywords) inspirieren, die Sie in anderen Publikationen finden. Wenn Sie bei der Suche immer wieder auf denselben Autor treffen, so scheint dieser ein wichtiger Forscher in Ihrem Gebiet zu sein und es empfiehlt sich die spezielle Suche nach dessen Namen – durchaus auch über Google. Vielleicht hat er ja unter einem abwegigen Titel noch etwas Relevantes veröffentlicht. Wenn Sie bei manchen Suchbegriffen von einer Vielzahl an Treffern »erschlagen« werden – oft sind es mehrere Hundert oder vielleicht sogar Tausend Treffer, noch dazu in unterschiedlichen Formaten – verzweifeln Sie nicht:

  • Sortieren Sie nach Aktualität und filtern Sie die Reviews heraus. Finden Sie einen nicht zu alten Übersichtsartikel, sind Sie schon einen großen Schritt weiter.

Sollten Sie kein Glück haben mit einem Review, so fangen Sie trotzdem mit den aktuellsten Artikeln an. Sehen Sie die Treffer der Reihe nach durch und importieren Sie die interessanten Publikationen in Ihr Literaturverwaltungsprogramm. Dort erfolgt dann die weitere Verarbeitung bis hin zum Zitieren im Manuskript.

Fachgebiet (Name der Datenbank)

Internetadresse

Medizin (PubMed)

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed

Zoologie (Zoological Record Archive)

http://www.nationallizenzen.de/angebote

Interdisziplinär (Google Scholar)

https://scholar.google.de/

Interdisziplinär (ScienceDirect)

http://www.sciencedirect.com/

Interdisziplinär, gefördert von der DFG

http://www.nationallizenzen.de/angebote

Interdisziplinär (Web of Science)

http://isiknowledge.com/wos

Interdisziplinär (Scopus)

http://www.elsevier.com/online‐tools/scopus

Linksammlungen nach Fachgebiet

Botanik

http://www.bgbm.fu‐berlin.de/de/node/726

Chemie

http://www.chemie‐datenbanken.de/

Erziehungswissenschaften

http://www.bildungsserver.de/Erziehungswissenschaftliche‐Literaturdatenbanken‐994.html

Geowissenschaften

http://www.ub.rub.de/DigiBib/Datenbank/Geo‐db.htm

Interdisziplinär: Datenbankinformationssystem (DBIS)

http://rzblx10.uni‐regensburg.de/dbinfo/fachliste.php?bib_id=rubo&lett=l

Physik, Mathematik, Informatik

http://www.physik.uni‐tuebingen.de/bibliothek/literatursuche/datenbanken.html

Wirtschaftswissenschaften

http://www.wiso.uni‐hamburg.de/bibliotheken/fachinformation/wirtschaftswissenschaften/

Tabelle 3.1: Ausgewählte Literaturdatenbanken bzw. Linksammlungen für spezielle Fachgebiete. Bitte beachten: Die Liste ist nicht vollständig!

Von den unterschiedlichen Programmen, die zur Literaturverwaltung angeboten werden, möchte ich hier zwei häufig genutzte kurz vorstellen: »Citavi« und »EndNote«. Mit beiden lässt sich auch direkt suchen, das heißt, man hat von Citavi (http://www.citavi.de/de/index.html) und EndNote (http://endnote.com/) aus direkten Zugriff auf eine Vielzahl von Literaturdatenbanken im Internet. Das ist für eine gezielte Suche bzw. ein Update durchaus sehr sinnvoll (siehe Abbildungen 3.4 und 3.6 und ), für die grundlegende Suche am Anfang jedoch nicht. Die zur Beurteilung der Relevanz notwendigen Abstracts lassen sich nämlich erst nach dem Import ansehen. Den Grundstock Ihrer Literatur legen Sie daher am besten über eine Internetsuche an, wie ich es oben beschrieben habe bzw. im folgenden Beispiel erläutere.

  • Absolut nicht zu empfehlen ist es, die interessanten Bibliografien und Abstracts mit »copy and paste« in Word oder Excel zu archivieren und von dort dann wieder in das Literaturverzeichnis Ihrer Publikation zu kopieren. Sortierung und Formatierung nehmen dann sehr viel Zeit in Anspruch – eine Literaturverwaltungssoftware kann das viel schneller und besser!
  • Schreiben Sie als Mediziner beispielsweise über Heuschnupfen und möchten Sie eine erste Literatursuche dazu starten, so bietet sich die Literaturdatenbank PubMed (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed) an. Gehen Sie wie folgt vor:

Abbildung 3.1: PubMed als Beispiel für eine Literaturdatenbank

Daraufhin...

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