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Diskurse über MigrantInnen in Schweizer Integrationsprojekten

Zwischen Normalisierung von Prekarität und Konditionierung zur Markttauglichkeit

AutorSusanne Bachmann
VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl264 Seiten
ISBN9783658139223
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Susanne Bachmann analysiert eingelagerte Diskurse in ausgewählten Integrationsprojekten für MigrantInnen in der Schweiz. Anhand von vier Fallstudien zeigt die Autorin, dass Vorannahmen und Zuschreibungen in den Projekten die beruflichen Optionen beeinflussen, welche die Projekte für die Teilnehmenden anvisieren. Diese wiederum zielen darauf ab, dass die Teilnehmenden die Einschätzungen der Projekte übernehmen und ihre beruflichen Ziele entsprechend anpassen. Dabei fokussieren die Projekte vorrangig gering qualifizierte und traditionell lebende MigrantInnen, andere Lebensrealitäten drohen aus dem Blick zu geraten. Dadurch besteht die Gefahr, dass sich Stereotypen verfestigen und eine nachhaltige Integration von MigrantInnen nicht erreicht werden kann.

Dr. Susanne Bachmann ist Soziologin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Soziale Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz, Olten/Basel.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis7
1 Einleitung10
2 Die Situation von MigrantInnen in der Schweiz15
2.1 Sozio-ökonomische Lage: Differenzen nach Herkunft und Geschlecht15
2.2 Duales System des Migrationsrecht: Privilegierung von EU-Angehörigen20
2.3 Die Schweizer Migrationspolitik: Abwehr, Assimilation, Kontrolle23
2.4 Die Schweizer Integrationspolitik: Regelstrukturansatz25
2.5 „Fördern und Fordern“: Selbstverantwortung zur Integration28
2.6 Zusammenfassung33
3 Konzeptioneller Rahmen: Diskurs,Gouvernementalität, Geschlecht35
3.1 Anpassung an die Norm: Konzepte von Integration36
3.2 MigrantInnen und Zugewanderte: Begriffe für die Zielgruppe der Politik39
3.3 Konzepte zur Analyse sozialer Positionen: Anrufung, Kapital, Diskurs42
3.4 Gouvernementalität: Integrationspolitik als Regierung vonMigrantInnen45
3.5 Intersektionalität: Geschlecht und andere Differenzkategorien50
3.6 Das Konzept der institutionellen Platzzuweisungen54
4 Methoden: Verfahren zur Erhebung undAuswertung der Daten56
4.1 Die Forschungsinstrumente: Qualitative Methoden57
4.1.1 Grounded Theory: Wechsel von Erhebung und Analyse59
4.1.2 Problemzentriertes Interview60
4.2 Die Auswahl der untersuchten Fälle62
4.2.1 Eingrenzung auf die Deutschschweiz62
4.2.2 Auswahl der Fallstudien (Integrationsprojekte)63
4.2.3 Auswahl des Datenmaterials66
4.3 Die Auswertung der Daten67
4.4 Reflexion methodischer Schwierigkeiten73
5 Zwischen „Abstiegsbegleitung“ und„Empowerment“: Vier Projektporträts78
5.1 Das Projekt ina-Basiskurse: Normalisierung von Prekarität79
5.1.1 Übersicht über das Projekt ina-Basiskurse79
5.1.2 „Ohne anerkannte Ausbildung“ – Unqualifizierte Personen im Fokus81
5.1.3 „Wir machen die Vorselektion“ – Etablierung von Aufnahmehürden87
5.1.4 „In materiellen Sachzwängen“ – Anpassung an Finanzvorgaben93
5.1.5 „Eine Herzensangelegenheit“ – Darstellung besonderer Eignung95
5.1.6 „Für eine Familie zu wenig“ – Nicht-existenzsichernde Einkommen97
5.1.7 Zusammenfassung: Auswahl der aktivierbaren Teilnehmenden100
5.2 Das Projekt futura: Aktivierung zum beruflichen Abstieg102
5.2.1 Übersicht über das Projekt futura102
5.2.2 „Sie haben das Nachsehen“ – Darstellung limitierter Perspektiven104
5.2.3 „Entscheidend für den Arbeitseinstieg“ – Praktika als Basis106
5.2.4 „Abgleichen der Erwartungen“ – Modifikation der beruflichen Ziele108
5.2.5 Zusammenfassung: Korrektur beruflicher Ziele nach unten118
5.3 Das Projekt Schneiderwerkstatt: Priorisierung sozialer Integration120
5.3.1 Übersicht über das Projekt Schneiderwerkstatt120
5.3.2 „Ein bisschen Nähkenntnisse“ – Geringe Teilnahmeanforderungen122
5.3.3 Die Frauen „aufpäppeln“ – Diskursive Viktimisierung125
5.3.4 „Fenster zur Aussenwelt“ – Problematisierung sozialer Isolation127
5.3.5 „Unternehmen mit integrativem Charakter“ – Ökonomische Logik130
5.3.6 Zusammenfassung: Reaktivierung postkolonialer Diskurse134
5.4 Das Projekt femme: Ausrichtung an statuskongruenter Erwerbsarbeit136
5.4.1 Übersicht über das Projekt femme136
5.4.2 „Sehr gut ausgebildet“ – Qualifizierte Migrantinnen im Fokus137
5.4.3 „Das Sozialkapital aufbauen“ – Ausbildungsadäquate Perspektiven140
5.4.4 „Das Etikett ‚Migrantin‘“ – Strategische Repräsentationen143
5.4.5 „Aber wir sagen: Nein!“ – Kritik des Integrationsdiskurses146
5.4.6 „Wenn sie es nicht checkt“ – Erwerbsorientierte Weiblichkeitsideale149
5.4.7 Zusammenfassung: Konstruktion eines anderen migrantischen Selbst151
5.5 Fazit: Reproduktion und Kritik defizitorientierter Diskurse152
6 Ermächtigung und Zurichtung: Das Konzept„Empowerment“158
6.1 „Das Gefühl, niemand zu sein“ – Konstruktion von Hilflosigkeit159
6.2 „Genau das Gleiche erlebt“ – Identifikation und Distinktion162
6.3 „Die Strukturen ändern“ – Individualisierendes Programm166
6.4 „Fit“ für den Arbeitsmarkt – Unternehmerische Weiblichkeit169
6.5 Fazit: Inhärente Widersprüche des Konzepts Empowerment173
7 „Frauen aus dem Daheim herausholen“:Geschlechterdiskurse176
7.1 Kritik und Reaktivierung von Geschlechterstereotypen176
7.2 Positive migrantische Männlichkeit und diskursive Viktimisierung183
7.3 „Sobald Kinder da sind“ – Die Organisation unbezahlter Arbeit186
7.4 „Für Männer ist es einfacher“ – Geschlechtsspezifische Rekrutierung192
7.5 Fazit: Dethematisierung und Restabilisierung von Ungleichheiten196
8 „Weil sie nichts mitbringen“: Diskurse zuQualifikation200
8.1 „Sie haben praktisch keine Chance“ – Bewertungen von Qualifikation200
8.2 „Die Realität vom Arbeitsmarkt“ – Anpassung beruflicher Perspektiven209
8.3 „Eine realistische Perspektive“ – Korrektur beruflicher Ziele212
8.4 „Dass sie es internalisieren können“ – Durchsetzung der Projektdeutung217
8.5 Fazit: Institutionelle Platzzuweisungen anhand von Qualifikation221
9 Schlussfolgerungen225
9.1 Qualifikation und Geschlecht als Basis institutioneller Platzzuweisungen226
9.2 Stabilisierung von Hierarchien durch Integrationspolitik234
Literaturverzeichnis242

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