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Systemtheorie und die Information der Systeme. Von Molekülen und Nervenzellen bis zur Gemeinschaft der Menschen

AutorDominikus Forcht
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl221 Seiten
ISBN9783836620536
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis43,00 EUR

Die Evolution ist ein immerwährender universaler Prozeß. Aus ihm gehen Materie und Leben hervor und er ist auch mit Änderungen an all seinen Kreationen befaßt. So nahe es nun liegt, solche Prozesse physikalisch und biologisch zu erklären, wir sehen uns in den Themenkreis "Information" versetzt, wo wir Selbstorganisation und Komplexität der evolutiven Ergebnisse zu verstehen suchen. "Information" ist unmittelbar mit jenem immerwährenden Prozeß der Evolution verknüpft. Erst die evolutionär verarbeitete Information ist es, die uns Gestalten und Funktionen erkennbar macht.

Prozesse entwickeln sich stets nach Bedingungen, welche direkt oder indirekt aus individuellen Situationen und Ereignissen der Umwelt resultieren. "Information" muß mit als Teil der Bedingungen gesehen werden. Jedoch über die Evolution zurück geschaut, ist schwer vorstellbar, daß "Information" nach linearen Maßstäben wirksam wurde. Deshalb rückt die aus der Physik bekannte "Harmonische Reihe" als das Ur-Maß für Information ins Blickfeld.

Das vorliegende Buch zeigt Modelle und Verfahren, um unseren Blick auf die "Information der Materie" unter dieser Vorgabe neu zu ordnen. Die vorgetragene Theorie baut auf Erkenntnissen der Naturwissenschaften auf. Neue Wege zur Wertung von "Information" wie auch zur Überprüfung menschlicher Sinn- und Wertvorstellungen bieten sich an, materiell bis ethisch orientiert. Entstehung und Wirkung von Systemen, bis hin zur Basis unseres Bewußtseins, sollen sich mit diesem Buch als transparent erweisen.

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Leseprobe

3.4 Adaptation klassischer Systemgedanken

Seit Urzeiten ist der Mensch fasziniert davon, daß in der Natur Gebilde entstehen, die sich kurz- oder längerfristig selbst erhalten, und daß das Zusammenwirken der selben häufig höhere Gebilde mit höheren Funktionen zeigt. Bemerkenswertes Beispiel ist das Gebilde ""Mensch"" und seine Neigung zur Bildung soziologisch definierter Wesenheiten. Der Begriff ""System"" ist aus unserer Sprache nicht mehr wegzudenken. Allen voran die Naturwissenschaften sind auf diesen Begriff angewiesen, denn alle Phänomene, mit denen die Naturwissenschaften befaßt sind, resultieren aus oder sind Momente in Prozessen, in denen gewisse ""Verdichtungen von Wechselwirkungslinien"" die Definition von Systemen ermöglichen. Darüber hinaus hat die mit ""System"" verbundene Vorstellung von Gliederung dazu geführt, daß dieser Begriff auch in Soziologie, Wirtschaft und Politik benützt wird, um nach gewissen Ordnungsprinzipien entwickelte Schemata als höherwertig zu kennzeichnen. Jedoch: Schemata sind a priori anonyme Strukturen, die erst in der Wahrnehmung und dort im Zusammenhang mit vorhandenen Denkmustern und/oder Konventionen Bilder und Abläufe ignalisieren, denen man das Systematische unterstellen kann. Form und Funktion eines Systems indessen sind Ausdruck der Kommunikation seiner Konstituenten (wir kommen darauf noch zurück). Die Aufgabe von Lexika ist es freilich, Begriffe nach der Art ihres Gebrauchs zu erklären, und so kommt es, daß man unter dem Begriff ""System"" auf viele Anwendungen trifft. Jenseits vielfältiger abstrakt philosophischer Definitionen müssen wir aber die Auffassung entwickeln, daß Systeme nur als Erscheinung und Teil von Prozessen existieren, und das heißt: durch die Kommunikation ihrer Konstituenten."

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis3
1 Zum Titel der Niederschrift7
2 Einführung11
2.1 Vorschau •Information• kurz gefaßt16
2.2 Thesen und Deklarationen18
3 Perspektive •Systemtheorie•19
3.1 Der Informationszyklus19
3.2 Ursprung von Systemen22
3.3 Erscheinungsweise von Systemen26
3.4 Adaptation klassischer Systemgedanken31
3.5 Kritische Abgrenzung34
3.6 Kriterien derAllgemeinen Systemtheorie38
4 Individualität undPhysiologie der Systeme43
4.1 Kommunikation und Form43
4.2 Information mal Energiein der Evolution50
4.3 Information im Relationengefüge54
4.3.1 Evolution und relationale Information58
4.3.2 Organisation durch relationale Information70
4.3.3 Arithmetik der relationalen Information70
4.3.4 Eine Wahrheit von •Selbstorganisation•75
4.3.5 Erläuterung anhand von Wahrnehmungsphasen78
4.3.6 Vorschlag eines Projektes zur Hirnforschung86
4.4 Adaptationkonventioneller Denkmuster90
4.4.1 Beziehung •Information / Energie•90
4.4.2 Allgemeine Beobachtungen94
4.4.3 Selbstorganisation und Autopoiesis99
4.4.4 Vom Reagieren zurkontrollierten Wahrnehmung102
4.4.5 Selbstbestimmtheit107
5 Physiologie der Gesellschaft113
5.1 Spezielle Deklaration113
5.2 Basis der Verhaltensmuster114
5.3 Systemcharakteristik allgemein116
5.4 Das Subjektive und die Willensfreiheit120
5.5 Ansprüche von Systemkonstituenten127
5.6 Produktivität130
5.6.1 Information, Energie und das Geistige130
5.6.2 Zwischen Wissen und Meinen139
5.6.3 Produktive Qualität143
5.6.4 Abstraktion der Führungsaufgabe149
5.7 Naturgesetz •Mensch•151
6 Systemcharakteristikin Arbeitsstrukturen155
6.1 Der Mensch als Systemkonstituente155
6.2 Problemkategorien159
6.2.1 Das Unterdrückungssyndrom159
6.2.2 Effekte von Toleranz163
6.3 Abenteuer Organisation167
6.3.1 Beobachtungen, geführt mit der Theorie167
6.3.2 Vermeidung von Risiken168
6.3.3 Das Urprinzip als Richtschnur169
6.4 Organisationsplanung174
6.4.1 Taktische Präsenz als Ziel (Fall 1)174
7 Technik nachphysiologischem Vorbild185
7.1 Grundüberlegungen185
7.2 Die technologische Umsetzung188
7.3 Konzeptentwicklung189
7.3.1 Motivation189
7.3.2 Übersicht zum Verfahrenskonzept190
7.4 Die Prozeßphasen196
7.4.1 Typ •R• = Sensorische Prozesse196
7.4.2 Perzeptorische Prozesse, Typ •P•198
7.4.3 Handlungsentwurf, Typ •H•200
7.4.4 Koordinativ und qualitativ kumulativwirkende Prozesse203
7.5 Software-Standardroutinen204
7.6 Résumé des Versuchsprojektes209
8 Parabel / Kommunikation211
Literatur215

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