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Die ambivalente Darstellung des urbanen Raumes in der Lyrik des Expressionismus

AutorOke Kröber
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl31 Seiten
ISBN9783668229532
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,1, Universität Siegen, Sprache: Deutsch, Abstract: Ende des 19. Jahrhunderts befindet sich Deutschland in einer Phase, in der sich aus industrieller Produktion ein Industriesystem entwickelt. Der Umbruch der agrarisch geprägten Wirtschaftsform zu einer fortgeschrittenen kapitalistischen Wirtschaftsform vollzieht sich in nur ca. drei Jahrzenten und umfasst eine verspätete aber rapide Industrialisierung in Deutschland. Viele expressionistische Lyriker, die größtenteils um 1890 geboren sind, wachsen in dieser Zeit des Umbruchs in den sich rapide entwickelnden Großstädten auf und reflektieren in ihrer Großstadtlyrik, die durch stark ambivalente Darstellungen charakterisiert ist, zivilisationskritisch die Erfahrungen der modernen Großstadt. Die in dieser Zeit durch technischen Fortschritt und Industrialisierung initiierten allgemeinen Modernisierungsprozesse nehmen nachhaltigen sozial- und wahrnehmungsspezifischen Einfluss auf das urbane Leben, dessen Auswirkungen der deutsche Soziophilosoph Georg Simmel 1903 in seinem Essay Die Großstädte und das Geistesleben beschreibt und ein ambivalentes Spannungsverhältnis zwischen Großstadt und Städter resümiert. Im Fokus der vorliegenden Arbeit steht die These, dass die Expressionisten in dem von Simmel beschriebenen Spannungsverhältnis zur neuen Urbanität stehen, welches sich in ambivalenten Großstadtdarstellungen äußert. Die Untersuchung dieser Arbeit basiert auf einem sozialgeschichtlichen Ansatz, betrachtet Literatur also als Produkt und Ausdruck sozialer, ökonomischer und politischer Faktoren und versucht Rückschlüsse aus einem wechselseitigen Verhältnis zwischen expressionistischer Literatur und ihrem sozialgeschichtlichem Kontext zu ziehen. Alle zeitgeschichtlichen Zusammenhänge zwischen Politik, Ökonomie, Psychologie etc. in ein System zu bringen vermag keine Theorie. Vielmehr sollen gemeinsame Grunderfahrungen der Großstadt und deren ambivalente Verarbeitungen in der expressionistischen Lyrik im Vordergrund stehen. Dabei sind ästhetische Freiheiten und Differenzen zu berücksichtigen, um Realität und künstlerisches Symbol nicht fälschlicherweise gleichzusetzen. Da eine Untersuchung aller expressionistischer Kunstformen den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, wird auf Erläuterungen bzgl. der Gattungen der expressionistischen Malerei, Bildhauerei, Architektur und des expressionistischen Films verzichtet. Vielmehr bietet sich ein Fokus auf die expressionistische Lyrik an, da sich in ihr die Großstadt als zentrales Motiv verarbeitet findet.

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