KAPITEL I
Die Zahl 1
In der Sozialisation des Menschen ist die Zahl des Überlebens von entscheidender Bedeutung. Hat man wie früher ausgedrückt die „Scheuer“ sei voll, so lebte man unbesorgt. Lebt man von der Hand in den Mund so wird das Überleben schwieriger. Diejenigen die sich aus den öffentlichen Mülleimern ernähren werden immer mehr und Diejenigen die immer mehr Kapital anhäufen immer weniger. Eine ausgeglichene Waage ist Utopie und zwar solange wie die dahinterliegende Denkart des Kapitalisten weiter gelehrt und bewundert wird. Die Schulden werden bei entsprechenden Pleiten sozialisiert, die Gewinne individualisiert. 60 Personen auf der Welt sollen soviel Kapital angehäuft haben wie alle Armen, also 50 Prozent der Menschheit zusammen. Die Zahl ist Ausdruck unserer Gesellschaftsform der Welt, drückt aber auch das aus was sich in den Städten abspielt. Ob Deutschland, Europa, Asien Süd- oder Nordamerika. Die Städte sind Spiegelbild unserer Werte. Wie entstanden sie und wie haben sie sich zu dem entwickelt was sie heute sind. Wer hat auf diesem Weg soviel Geld angehäuft hat, dass er es buchstäblich verbrennen kann und wer muss letztendlich dafür eintreten. Die Finanzkrise lässt grüßen, auf dem Weg dass man die Reichen politisch stützt und bei einer vergleichbaren Erscheinung den Armen nimmt. Der vermeintliche Bibelspruch: Wer hat der hat und wer nichts hat, dem soll auch noch genommen werden, trifft exemplarisch auf den Zustand der Weltbevölkerung zu. Wieviel Kinder verhungern täglich. Eine solche Zahl müsste zu denken geben. Wieviel Tote hat es in den beiden Weltkriegen gegeben. Wieviel in Korea und in Vietnam? Wieviel in Algerien? Zahlen vermitteln uns ein Bewusstsein der Vergangenheit aber auch für eine mögliche Zukunft. Zahlen vermitteln uns auch etwas zum Schönen, Aufregendes, aber auch zum Schlechten. Zahlen führen ins Bewusstsein.
Bild 1: Schulden-Guthaben
Über die Schönheit der Mona Lisa braucht man nicht streiten. Über Generationen haben Kunstverständige, Historiker, Architekten und Hobbykünstler, diese Frau real oder im Abbild gesehen und das was über sie gesagt wurde prüfen können. So ging es auch immer um ihr Lächeln. Ich möchte Sie bitten eine gedachte Struktur bestehend aus zwei Linien über ihr Gesicht zu legen. Die Mona Lisa ist im Profil gemalt. Leicht versetzt. Eine zu denkende Linie ziehen Sie über die Nasenspitze genau in der Mitte und eine über die Nasenwurzel auch genau in der Mitte. Die andere Linie denken sie sich genau in der Mitte der beiden Augenpupillen. Am Kreuzungspunkt der beiden Linien legen Sie ein Winkelmesser an, auf dem Sie einen Winkel von 7 Grad ablesen. Da die Augen und die Nase der Mona Lisa die Hauptstruktur dieser einmaligen Frau bilden, hat der Winkel von 7 Grad eine außerordentliche Bedeutung für die Schönheit dieser Frau.
Die Entwicklung der Schönheit der Frau können wir vereinfacht an der Entwicklung ihrer grundlegenden Zahlen aufzeigen. Brustumfang, Taille, Hüfte. Über die Steinzeit, die Antike, über das Mittelalter, zum Barock, ins 20. Jahrhundert und dann ins 21. Jahrhundert, wechselten diese Maße. Einmal große einmal kleine Brüste und so weiter, doch keine Zeit ging so wahnhaft mit jungen Mädchen um, die zugrundeliegende Mode darstellen und präsentieren mussten, wie das 21. Jahrhundert. Die Modeschöpfer zwingen ihre Models auf Zahl-Maße die schlichtweg gesundheitsgefährdend sind. Die vorgegebenen zugrundeliegenden Zahlen müsste man verbieten.
Bild 6: Schönheitsideal Barock
Bild 7: Schönheitsideal Heute
Bild 8: Vitruvfigur-Euro Münze
Eine Zahl der Mona Lisa ist die 7. Die Zahl der vitruvianischen Figur ist die des Kreises also Pi und die des Quadrates also 1. Ohne diese beiden Zahlen eins und Pi sind die absoluten Formen Quadrat und Kreis nicht denkbar. Vitruv und Leonardo bringen sie in Bezug auf die Maßverhältnisse des Menschen, wenn dieser einmal die Arme waagrecht und die Füße zusammenhält und sich im Quadrat wiederfindet und andererseits, wenn er die Arme und Beine ein wenig spreizt und den Kreis markiert. Dieser Ansatz hat nicht unmittelbar mit dem Schönen zu tun sondern mit der in der Natur der dahinterliegenden Struktur von Kreis und Quadrat wie man sie im Mensch bei entsprechender Überprüfung wiederfindet. Diese Prüfung führt im sich zeigenden Wesen immer auf die Zahl Pi und Eins.
Die Kunst, bzw. die möglichen Facetten der Kunst sind wie eine Farbpalette. Schwarz-Weiß, farbig, man entdeckt Formen und Strukturen und vieles mehr. Die Vielfalt der Farbpalette kann man auf drei Grundfarben und zwei Nichtfarben zurückführen. Daraus mischt der Maler sein Farbgebäude. Drei Grundfarben (Rot, Gelb, Blau) und zwei Nichtfarben (Weiß und Schwarz). Aus diesen 5 Möglichkeiten ist das ganze künstlerische sich auf den Betrachter generierende Bewusstsein ableitbar.
Bild 9: Vitruvfigur Leonardo da Vinci
In der Physik und in der Biologie wird uns vermittelt, dass das Ohr beim Hören ausschließlich auf Frequenzen reagiert. Eine Frequenz, also ein Herz, ist eine Sinusschwingung, die entsprechend der Abrollung eines Kreises, einen Halbkreis formt und beim Nullpunkt wieder einen gegensätzlichen Halbkreis ergibt. Die Gitarrensaite schwingt beim Kammerton „a“ 440 mal hin und her und wir hören den Ton „a“. Wenn wir wirklich nur Frequenzen hören, warum hat die Natur das Ohr dann nicht nur mit einem Trommelfell und einem diesbezüglichen Abnehmer für das Gehirn ausgestattet. Das Frequenzspektrum des Ohres liegt bei 20-20 000 HZ. Ein Dirigent ist in der Lage eine halbtönig verstimmte Bratsche in einer Gesamtprobe mit 80 Musikern und entsprechenden Instrumenten herauszuhören. Wir hören das Brummen des Lüfter aus dem Computer, Türgeräusche, ein Gehen. Solche Geräusche sind wahrnehmbar im Jahr 2016 oder vergleichbar ein entferntes Blätterrauschens, auch 500 Jahre vor Christus.
Dort gab es auch solche Geräusche. Es gab Sänger, Saiteninstrumente und vieles mehr welches Klänge produzierte. Es gab einen Mann, Pythagoras, der diese Klänge und Geräusche untersuchte und er fand Zahlen, die für ihn soweit reichten, indem er sagte „Alles ist Zahl“. Also alles sei auf die Zahl rückführbar. Die Saiteninstrumente der Griechen waren bekannt. Jedoch entwickelte Pythaogras ein Versuchsinstrument, an dem er seine Erkenntnisse prüfen konnte. Das Monochord ist in seiner Machart so einfach, wie vergleichbar der Doppelspalt 200-300 Jahre später. Beide Versuchsanordnungen liefern damals wie heute noch nachhaltige Ergebnisse und bringen den Forscher zu offenen Fragen. Pythagoras wird nachgesagt, er hätte seine Erkenntnisse in einer Schmiede beim Schlagen der verschieden schweren Hämmern erhalten. Legenden sind zwar schön, aber man würde im nicht gerecht werden, denn gerade das Saiteninstrument und das Monochord haben eine erhebliche Verwandtschaft. Ausgang muss demnach das Saiteninstrument gewesen sein, welches er zu einem Forschungsinstrument mit einer Saite umbaute. Durch den beweglichen Steg war es nun bei gespannter Saite (Gewichte) möglich, Forschungen hinsichtlich der Gesamtsaitenlänge zur eingestellten Steglänge durchzuführen. Es ergaben sich:
1/1; 1/2; 1/3; 1/4; 1/5; 1/6; 1/7; 1/8
1/1; 1/2; 2/3; 3/4; 4/5; 5/6; 6/7; 7/8
Pythagoras entwickelte anhand dieser Zahlen eigene Tonleitern. Das bis heute wesentlichste ist jedoch, dass er die gefundenen Zahlen mit der Seele des Menschen in Verbindung brachte. Dies drückt sich dann aus in der Tonleiter:
1/1; 8/9; 64/81; 3/4; 2/3; 16/27; 128/243; 1/2
Wenn wir Madonna, Michael Jackson, Frank Sinatra oder Louis Armstrong in unserer Seele aufnehmen, hören wir dann Zahlen oder Frequenzen? Für Pythagoras, einen der größten Naturforscher war klar, dass es die Zahlen sind, denn das Oktavverhältnis 440 HZ / 880 Hz führt zurück auf 1/2 und insbesondere wenn wir die Frequenzen wahrnehmen wird die Seele angesprochen. Die Zahlverhältnisse 3/4 und 2/3 sind bis heute elementare Grundlagen jeder Musik, gleichgültig wo sie gespielt werden. Über das Monochord könnte man allein ein ganzes Buch schreiben, denn aus diesem Ansatz hat Pythagoras seine ganze Philosophie abgeleitet. Im diesbezüglichen Schriftum zu Pythagoras und dem Monochord, wird fälschlicherweise die Bruchdarstellung 4/3 anstatt 3/4 innerhalb einer Oktave gewählt. Der Bruch 4/3, bei 1/1 Saitenlänge, verweist jedoch auf die Frequenzverhältnisse, was für Pythagoras damals noch nicht zur Untersuchung möglich war. Die Brüche mit dem größeren Nenner als dem Zähler weisen auf die Längenverhältnisse die man am Monochord ablesen und abmessen konnte. Dass Pythagoras mit Gewichten die Seilspannung in einem erweiterten Experiment prüfte und untersuchte wäre denkbar, für eine exakte Aussage also nicht notwendig, denn hierfür reichte...