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Zwischen Macht und Ohnmacht. Die Konstitution von Männlichkeit in den Blaubart-Texten von Charles Perrault, Max Frisch und Dea Loher

AutorKristina Hötte
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl105 Seiten
ISBN9783668314702
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Paderborn, Sprache: Deutsch, Abstract: In meiner Magisterarbeit habe ich mich mit drei unterschiedlichen Texten, die das Blaubart-Motiv zum Thema haben, beschäftigt. Dabei sollte insbesondere das Verhältnis von Macht und Ohnmacht herausgearbeitet werden. Nicht selten ist Macht, ausgedrückt durch aggressive Sexualität oder Gewalt ein Tarnmantel für die dahinter liegende Ohnmacht und Angst Blaubarts, die eigentlich das Unterdrücken und Töten des weiblichen Geschlechts motiviert. Nach einem kurzen Abriss über die kulturgeschichtliche Entwicklung des Motivs werde ich die Entwicklung der Figur seit der Erstveröffentlichung des Märchens durch Charles Perrault über die Jahrhunderte skizzieren. Daraufhin folgt die Analyse drei verschiedener Blaubart-Texte, die in unterschiedlichen Epochen entstanden sind und einen jeweils anderen Typus des Frauenmörders zeigen. Mit Charles Perrault gelangt die Figur in den literarischen Diskurs und sein Märchen bildet die Vorlage für unzählige Adaptionen. Sein Blaubart wirkt Furcht einflößend und mächtig, doch hinter dieser Fassade verbirgt sich eine ohnmächtige und schwache Männlichkeit, die er durch gewalttätiges Handeln nach Außen zu verbergen versucht. In Max Frischs Roman Blaubart begegnet der Leser einem Mann, der in seinem neuen Leben, das geprägt ist von einem ständig wachsenden Gefühl der Ohnmacht, das zurückliegende reflektiert. In diesem hatte er noch das Gefühl mächtig zu sein, insbesondere gegenüber den Frauen, die von ihm abhängig zu sein schienen. Bei Dea Loher ist der Protagonist zunächst weder mächtig noch ohnmächtig, sondern der normale und unauffällige Mann ohne eigene Bedürfnisse. Ohnmacht und Macht stehen hier in einem permanenten Spannungsverhältnis, denn das eine Gefühl provoziert jeweils das andere. Der Teufelskreis wird hier durch eine Frau in Gang gesetzt und am Ende durch Blaubarts Tod, der ebenfalls durch die Frau herbeigeführt wird, beendet. Meine These, die ich über die Interpretation der verschiedenen Blaubart-Texte zu verifizieren versuche, lautet, dass alle Varianten, trotz ihrer unterschiedlichen äußeren Strukturen und ihrer scheinbar verschiedenen Konstitutionen von Männlichkeit das gleiche Dilemma aufzeigen: die Dauerkrise, in der die männlichen Protagonisten behaftet sind und der sie durch verschiedene grausame und destruktive Verhaltensweisen gegenüber Frauen, der Gesellschaft und sich selbst zu entkommen versuchen.

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