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E-Book

Iss Fett, werde schlank

Warum wir Fett essen müssen, um abzunehmen und gesund zu bleiben

AutorMark Hyman
Verlagriva Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl384 Seiten
ISBN9783959714457
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Endlich dürfen wir wieder fett essen - und nehmen dabei sogar ab! Lange wurde uns erzählt, dass Fett dick macht, Herz-Kreislauf-Krankheiten hervorruft und unserer Gesundheit schadet. Doch die wissenschaftliche Studienlage zeigt inzwischen sehr deutlich, dass genau das Gegenteil der Fall ist: Eine Ernährung, die reich ist an hochwertigen Fettsäuren, wie sie zum Beispiel in Fisch, Eiern, Nüssen, Olivenöl oder Avocado enthalten sind, bringt enorme gesundheitliche Vorteile und hilft sogar beim Abnehmen. In seinem neuen Buch präsentiert der Arzt und neunfache New York Times-Bestsellerautor Mark Hyman ein innovatives Konzept, um abzunehmen und langfristig gesund zu bleiben. Iss Fett, werde schlank basiert auf aktuellen Forschungsergebnissen und erklärt, wie man sich ernähren muss, um optimale Gesundheit zu erlangen und überflüssige Pfunde loszuwerden. Auf Genuss muss man trotzdem nicht verzichten, denn wie wir wissen, schmeckt mit einer Portion Fett alles gleich viel besser. Mit vielen praktischen Tipps, Menüplänen, Rezepten und Einkaufslisten weist dieser umfassende Abnehmratgeber den Weg in ein schlankeres, gesünderes Leben mit mehr Lebensfreude, Energie und Wohlbefinden.

Dr. med. Mark Hyman ist Leiter des Cleveland Clinic Center for Functional Medicine, Vorsitzender des Institute for Functional Medicine sowie Gründer und ärztlicher Direktor von The UltraWellness Center. Außerdem ist er der Autor zahlreicher New York Times-Bestseller, darunter Hoher Blutzucker - übergewichtig und mangelernährt und Die Megabolic-Diät.

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Leseprobe

1


Die Verteufelung von Fett


Viele von uns sind in einer Zeit aufgewachsen, in der wir eine fettarme Ernährung mit Schlanksein und Gesundheit gleichgesetzt haben. Ärzte, Ernährungsberater, Wissenschaftler, die Regierung und die Medien haben uns quasi einer Gehirnwäsche unterzogen, sodass wir glauben, mit der Nahrung aufgenommenes Fett würde sich in Körperfett verwandeln und (schlimmer noch) unsere Arterien verstopfen, wenn wir es essen. Allerdings entspricht wissenschaftlich nichts davon der Wahrheit. Diese Thesen basieren auf fehlerhafter Wissenschaft und ignorieren zwingende Beweise für das Gegenteil. Unsere Angst vor Fett hat einen dicken, fetten Gesundheitsschlamassel geschaffen.

Es begann alles damit, dass wir (aufgrund der scheinbar stichhaltigen Empfehlungen unserer Regierung, unserer Gesundheitsbehörden und der Lebensmittelbranche) das Fett aus unserem Speiseplan wegließen. Dann ersetzten wir Fett durch Zucker und Kohlenhydrate – und nun entpuppt sich ausgerechnet Fett als essenzielle Zutat für Gesundheit und Abnehmen. 1992 veröffentlichte die amerikanische Regierung ihre Ernährungspyramide. Die unterste Schicht dieser Pyramide bildeten Kohlenhydrate, und uns wurde gesagt, wir sollten sechs bis elf Portionen Brot, Reis, Cerealien und Nudeln am Tag essen. Ganz oben an der Spitze der Pyramide befanden sich Fette und Öle, bei denen uns zu einer sparsamen Verwendung geraten wurde. Die Lebensmittelbranche sprang auf den Zug des fettarmen Trends auf und kreierte alles von fettarmen Salatsoßen bis hin zu fettfreiem Joghurt und fettarmen Süßigkeiten, beispielsweise fettarme Kekse. Und da sie fettarm waren (was wir mit »gesund« gleichsetzten), konnte man beruhigt die ganze Packung Kekse essen – was viele von uns auch taten!

Wie gute Bürger haben wir auf das gehört, was unsere Regierung uns riet, und nun verzehrt der Durchschnittsamerikaner fast 69 Kilogramm Zucker und 66 Kilogramm Mehl pro Jahr. Fast 20 Prozent unserer täglichen Kalorien stammen aus mit Zucker gesüßten Getränken wie Limonade, Sportgetränken, gesüßtem Kaffee und Tee sowie Säften.4 Diese flüssigen Zuckerkalorien sind viel schlimmer als fester Zucker oder andere Kohlenhydratkalorien, weil sie direkt in die Fettproduktion und -speicherung gehen. Sie machen biologisch süchtig und steigern Ihr Verlangen nach mehr Zucker.5 Und da Ihr Körper diese Kalorien nicht als Nahrung ansieht, nehmen Sie im Endeffekt mehr Gesamtkalorien zu sich, als Sie es mit fester Nahrung tun würden.6 Mit Zucker gesüßte Getränke verursachen verheerende Schäden an Ihrer Gesundheit. In einer in der Fachzeitschrift Circulation veröffentlichten dramatischen Studie führten Forscher 184.000 Todesfälle jährlich auf die Auswirkungen des Trinkens dieser Zuckergebräue zurück. Es wurde nachgewiesen, dass diese Getränke Fettleibigkeit, Herzerkrankungen, Diabetes Typ 2 und Krebs verursachen.7

Aus der Forschung wissen wir, dass Zucker und raffinierte Kohlenhydrate die wahren Ursachen von Fettleibigkeit und Herzerkrankungen sind – nicht Fett, wie uns gesagt wurde. Kohlenhydrate legen den Stoffwechselschalter um und verursachen einen starken Anstieg des Hormons Insulin, was zur Speicherung von Fett führt (insbesondere dem gefährlichen Bauchfett). Wie Sie auf den folgenden Seiten lesen werden, ist nicht Fett, sondern sind Zucker und Kohlenhydrate auch die Hauptverursacher anormaler Cholesterinwerte. Zucker und raffinierte Kohlenhydrate sind die Schuldigen, die hinter Diabetes Typ 2, vielen Krebsarten und sogar Demenz stecken.8 Wie ich in meinen Büchern Hoher Blutzucker – übergewichtig und mangelernährt und The Blood Sugar Solution – 10-Day Detox Diet ausführlich beschrieben habe, sind der starke weltweite Anstieg von Diabetes Typ 2 und Prädiabetes direkt auf den Überfluss an raffinierten Kohlenhydraten und Zucker in unserer Ernährung zurückzuführen.

DIE ANGST VOR FETT ÜBERDENKEN


In Bezug auf Fett haben wir ein Problem mit der Wortbedeutung. In anderen Sprachen gibt es unterschiedliche Wörter für das Fett, das wir essen, und das ungewollte Zeug, das an unserer Körpermitte hängt. Und auch bei den Fetten in unserer Nahrung gibt es viele unterschiedliche Arten – einige davon gut, andere schlecht. Bei Zucker gibt es dieses Durcheinander nicht. Zucker ist Zucker ist Zucker. Alle Zuckerarten haben dieselben negativen Auswirkungen auf Ihren Körper (lediglich mit kleinen und relativ unbedeutenden Unterschieden). Es ist egal, ob es Haushaltszucker, Glucose-Fructose-Sirup, Agavendicksaft, Honig oder einer der anderen 257 Zuckernamen ist. Es ist alles Zucker.

Aber Fett ist nicht gleich Fett. Es gibt gesättigte, einfach ungesättigte, mehrfach ungesättigte und Transfette, und sogar innerhalb dieser Klassen gibt es unterschiedliche Arten. Gesättigte Fette existieren in vielen geschmacklichen Varianten, ebenso mehrfach ungesättigte Fette (das erkläre ich gleich ausführlicher). Die Quintessenz: Nicht alle Fette sollten verteufelt werden, und große Mengen der richtigen Fette werden Sie nicht dick machen. Tatsächlich sind die richtigen Fette der Schlüssel zu Gesundheit und Gewichtsverlust!

Zum Glück ändert sich unsere Einstellung zu Fett. In den letzten fünf Jahren sind die wissenschaftlichen Nachweise dafür stetig gestiegen, dass fettreiche Ernährungsweisen die kohlenhydratarmen Ernährungsweisen in Sachen Gewichtsverlust und Umkehr jedes einzelnen Indikators für Herzerkrankungen übertreffen, einschließlich anormalen Cholesterinwerten, Diabetes, Bluthochdruck, Entzündungen und mehr.9 Es wurden keine wissenschaftlichen Beweise für eine Verbindung zwischen (gesättigtem) Fett in der Ernährung und Cholesterin und Herzerkrankungen gefunden.10

Das Joslin Diabetes Center in Harvard, eines der führendsten Diabeteszentren der Welt, wurde nach Dr. Elliot P. Joslin benannt. Er empfahl in den 1920er-Jahren zur Behandlung von Diabetes eine aus 75 Prozent Fett, 20 Prozent Eiweiß und 5 Prozent Kohlenhydraten bestehende Ernährung. Nachdem Fett in den 1950er- und 1960er-Jahren verteufelt wurde, empfahlen die Wissenschaftler und Ärzte der Zeit eine fettarme, kohlenhydratreiche Ernährung (55 Prozent bis 60 Prozent Kohlenhydrate). Für diese Ernährung warb auch die American Diabetes Association (ADA) jahrzehntelang, während und obwohl sich die Diabetesepidemie Jahr für Jahr verschlimmerte. Jetzt empfehlen die Forscher des Joslin Diabetes Center zur Behandlung von Diabetes Typ 2 wieder Ernährungsweisen mit bis zu 70 Prozent Fett.11

Ein Beispiel für die Wirksamkeit einer fettreichen Ernährung ist Allison Hickey, die Leiterin der ADA in der Region Los Angeles, die selbst elf Jahre lang Diabetes Typ 2 hatte. Sie hielt sich an die Ratschläge der ADA, trieb Sport und bekam Spritzen und Tabletten. Dennoch hatte sie ihren Diabetes nur schlecht unter Kontrolle. Nachdem sie die von mir empfohlene Ernährung mit über 50 Prozent Fett übernahm und ihre Kohlenhydratzufuhr drastisch verringerte, konnte sie die Spritzen und die meisten Medikamente absetzen und ihr Blutzucker kam wieder in den Normalbereich zurück. Auch ihre Verdauungsbeschwerden und das Gefühl des Benebeltseins verschwanden.

Leider kommt die Botschaft darüber, wie wichtig Fett ist, noch nicht bei allen Menschen an, und es liegt noch ein großes Stück des Weges vor uns. Die ADA verbreitet nach wie vor alte und gefährliche Ratschläge. Sie empfiehlt nun zwar, raffinierte Kohlenhydrate zu vermeiden, propagiert aber immer noch die Low-Fat-Botschaft, obwohl Studien herausgefunden haben, dass Menschen, die fettreiche Nüsse zu sich nehmen, ein geringeres Risiko haben, Diabetes Typ 2 zu entwickeln,12 und dass diejenigen, die ihrem Essen einen Liter Olivenöl pro Woche hinzufügen und täglich Nüsse essen, ein signifikant niedrigeres Herzinfarkt- und Sterberisiko haben.13

Seit Jahren raufen sich Wissenschaftler die Haare bei dem Versuch, das sogenannte Französische Paradoxon zu verstehen. Wie können die Franzosen so viel Butter und Fett essen und so dünn sein und weniger Herzerkrankungen haben? Sie hätten lieber auf das achten sollen, was ich das Amerikanische Paradoxon nenne: Wie können die Amerikaner immer weniger Fett essen und dennoch fetter und fetter werden? Wie kann man sich nicht darüber wundern, dass die Amerikaner weniger Fett essen und dennoch immer mehr Herzerkrankungen bekommen? Wir hatten uns so in unserem Paradigma verschanzt, dass wir es nicht sehen konnten. Der Psychiater R. D. Laing sagte: »Wissenschaftler sehen die Art und Weise, wie sie Dinge sehen, aus ihrer Sichtweise«.14

Ich selbst stehe exakt zwischen wissenschaftlicher Forschung und klinischer Praxis. Meine Arbeit ist dem Ziel gewidmet, Antworten auf die Probleme meiner Patienten zu finden und sie lebenslang gesund zu halten. Ich habe dieses Buch geschrieben, um die Verwirrung aufzulösen, um Ihnen Insiderinformationen...

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