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E-Book

Die Stiftung als Nachfolgeinstrument für Familienunternehmen

Handlungsempfehlungen für die Ausgestaltung und Überführung

AutorKarin Fleschutz
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl511 Seiten
ISBN9783834999863
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis79,99 EUR
Karin Fleschutz analysiert bestehende Stiftungslösungen in Deutschland auf breiter empirischer Basis. Sie entwickelt Handlungsempfehlungen für die Ausgestaltung der Stiftung als Nachfolgelösung spezifisch für unterschiedliche Motivationen und Unternehmenstypen.

Dr. Karin Fleschutz promovierte bei Prof. Dr. Axel G. Schmidt an der Professur für Mittelstandsökonomie des Lehrstuhls Strategic Management und Entrepreneurship der Universität Trier. Sie ist heute als Projektleiterin bei The Boston Consulting Group tätig.

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Leseprobe
III Grundlegende Begrifflichkeiten, konzeptioneller und theoretischer Bezugsrahmen (S. 41-42)

Zielsetzung des dritten Kapitels ist ein einheitliches Verständnis der zentralen Begrifflichkeiten und des theoretischen und konzeptionellen Bezugsrahmens, innerhalb dessen die in der Studie erarbeiteten Empfehlungen getroffen werden. Dieser Rahmen ist auch die Basis für die Ableitung der Faktoren in Kapitel 0und VI . Dabei werden wesentliche Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Forschung aufgegriffen. Das in der vorliegenden Studie untersuchte Themengebiet ist interdisziplinärer Natur. Eine umfangreiche Darstellung erfolgt für die drei Kernbereiche: (1) Familienunternehmen und Nachfolge, (2) Unternehmensverbundende Stiftung und (3) Agency-Theorie. Ein selektiver Rückgriff auf weitere konzeptionelle und theoretische Themengebiete erfolgt direkt bei der Ableitung der Handlungsempfehlungen.

1 Bezugsrahmen: Familienunternehmen und Nachfolge

Die Verbindung von Familie und Unternehmen bzw. die im Drei-Kreis-Modell208 dargestellte Schnittmenge der drei Subsysteme Familie, Unternehmen und Eigentum sind der Ursprung sowohl der Besonderheit als auch der Komplexität von Familienunternehmen. Im ersten Teil des Kapitels werden die aus dieser Besonderheit resultierenden Vor- und Nachteile wie die unterschiedlichen Phasen von Familienunternehmen im Rahmen eines Lebenszyklus-Modells diskutiert.

Ausgangspunkt ist dabei die in der Studie verwendete Definition von Familienunternehmen und die Beschreibung ihrer Historie, ihrer Rolle in Deutschland und ihrer Struktur. Den zweiten Schwerpunkt des Kapitels bildet die Nachfolge in FU. Die kritische Rolle der Nachfolge für die Kontinuität von FU ist unumstritten. Die Bedeutung der Nachfolge aus volkswirtschaftlicher und unternehmerischer Perspektive wird im Anschluss an die Definition der Nachfolge verdeutlicht. Die Nachfolge ist mehr als nur ein Ereignis. Sie ist als ein Prozess zu verstehen, der sich aus unterschiedlichen Schritten zusammensetzt. Die Stiftung ist nur eine der Möglichkeiten, die sich einer Unternehmerfamilie im Rahmen der Nachfolgeregelungen bietet. Im Fortgang des Kapitels werden die weiteren, grundsätzlichen Möglichkeiten kurz vorgestellt.

1. 1 Definition Familienunternehmen

Der Begriff „Familienunternehmen" wird in der Literatur und von Familienunternehmen selbst sehr unterschiedlich verwendet. Trotz intensiver Bemühungen besteht bis heute keine einheitliche Definition.210 Kapitel 1. 1. 1 geht auf die unterschiedlichen Definitionen ein und stellt die in der Arbeit verwendete Definition dar. Über die reine Definition hinaus, wird in der Studie der Grad der Familienprägung des Unternehmens berücksichtigt (1. 1. 2).

1. 1. 1 Begriffsdefinition „Familienunternehmen"

Eine einheitliche Definition der Familienunternehmen wird durch ihre Vielfältigkeit und Unterschiedlichkeit erschwert. Auf eine Dichotomisierung in Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen zielen die meisten Definitionen ab. Existierende Definitionen können in inhaltliche und formale Definitionen klassifiziert werden. Bei einer formalen Definition beziehen sich die verwendeten Kriterien auf klar operationalisierbare Aspekte, wie den Anteil der Familie an Eigentum und Kontrolle. Inhaltliche Definitionen verwenden Kriterien, welche die Eigenschaften und Strukturen des Unternehmens definieren, wie die Prägung des Unternehmens, seiner Kultur, seiner Strategie und seiner Politik durch die Familie. Einen anderen Ansatzpunkt wählt Litz (1995): Er unterscheidet statische und dynamische Definitionen. , Statische Definitionen basieren auf bestehenden strukturellen Eigenschaften des Unternehmens, wie der derzeitige Anteil an Eigentum und Kontrolle. Dynamische Definitionen berücksichtigen mögliche Veränderungen der Rolle der Familie.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort7
Vorwort8
Inhaltsübersicht10
Inhaltsverzeichnis11
Abkürzungsverzeichnis19
I Einleitung22
1 Einführung in das Forschungsthema und Diskussion seiner Relevanz22
2 Bisheriger Stand der Forschung27
3 Ziel: Ableitung von Handlungsempfehlungen entlang von Leitfragen30
4 Realismus als wissenschaftstheoretischer Bezugsrahmen der Arbeit34
5 Struktur der Arbeit36
II Methodisches Vorgehen und Forschungsdesign39
1 Methodisches Vorgehen39
2 Forschungskonzeption42
3 Aussagekraft der Studie47
4 Datenerhebung48
4. 1 Bestimmung der Grundgesamtheit der uv. Stiftungen und ihrer Charakteristika49
4. 2 Datenerhebung für die Stiftungslösungen und bei der Expertengruppe50
4. 3 Datenerhebung bei Einzelfallstudien52
5 Materialaufbereitung53
6 Datenauswertung53
6. 1 Datenauswertung der Ist-Ausgestaltung54
6. 2 Datenauswertung für die Ableitung der Handlungsempfehlungen54
6. 3 Faktorenanalyse als weiterführende Datenauswertung56
6. 4 Die Definition von Erfolg58
III Grundlegende Begrifflichkeiten, konzeptioneller und theoretischer Bezugsrahmen61
1 Bezugsrahmen: Familienunternehmen und Nachfolge61
1. 1 Definition Familienunternehmen62
1. 2 Geschichte, Bedeutung und Struktur der deutschen Familienunternehmen66
1. 3 Besonderheiten von Familienunternehmen70
1. 4 Lebenszyklus der Familie und des Familienunternehmens74
1. 5 Definition der Unternehmensnachfolge75
1. 6 Bedeutung der Nachfolge für den Unternehmer, das Unternehmen und die Volkswirtschaft76
1. 7 Nachfolge als komplexer Prozess78
1. 8 Grundsätzliche Möglichkeiten der Nachfolge in Familienunternehmen81
2 Bezugsrahmen: Unternehmensverbundene Stiftung83
2. 1 Das deutsche Stiftungswesen und seine Entwicklung83
2. 2 Definition der unternehmensverbundenen Stiftung85
2. 3 Historische Entwicklung der unternehmensverbundenen Stiftung in Deutschland87
2. 4 Die Zulässigkeit der unternehmensverbundenen Stiftung90
2. 5 Unternehmensverbundene Stiftungen in Deutschland94
2. 6 Institutioneller Rahmen der unternehmensverbundenen Stiftung98
2. 7 Motive zur Nachfolgeregelung mittels der unternehmensverbundenen Stiftung120
2. 8 Kritische Betrachtung der Eignung der Stiftung als Unternehmenseigentümer125
3 Bezugsrahmen: Agency-Theorie128
3. 1 Grundlagen der positiven Agency-Theorie128
3. 2 Die unternehmensverbundene Stiftung im Lichte der Agency-Theorie136
IV Einzelfallstudien141
1 Aufbau und Vorstellung der Einzelfallstudien141
2 Fallstudie 1: Unternehmen A141
2. 1 Historie des Unternehmens und Motivation für die Stiftungslösung141
2. 2 Beschreibung der Stiftungslösung142
2. 3 Der Überführungsprozess145
2. 4 Weiterentwicklung des Unternehmens und Scheitern der Stiftungslösung145
2. 5 Heutige Situation des Unternehmens in der neuen Eigentümerstruktur147
3 Fallstudie 2: Unternehmen B147
3. 1 Historie des Unternehmens und Motivation für die Stiftungslösung147
3. 2 Beschreibung der Stiftungslösung147
3. 3 Der Überführungsprozess150
3. 4 Weiterentwicklung des Unternehmen und Scheitern der Stiftungslösung150
3. 5 Heutige Situation des Unternehmens152
4 Fallstudie 3: Carl-Zeiss-Stiftung153
4. 1 Motivation Ernst Abbes153
4. 2 Überführungsprozess und Weiterentwicklung des Unternehmens153
4. 3 Ursprüngliche Stiftungsstruktur154
4. 4 Grundlegende Veränderung der Stiftungslösung: Die neue Struktur155
4. 5 Gründe für die Umgestaltung158
V Handlungsmöglichkeiten und Empfehlungen zur Ausgestaltung der unternehmensverbundenen Stiftung160
1 Strukturelle Eigenschaften der Stiftungslösungen162
1. 1 Mittelbare versus unmittelbare unternehmensverbundene Stiftungen162
1. 2 Eigentümerstrukturen der stiftungsgetragenen Unternehmen164
1. 3 Holding oder Vermögensverwaltung als Zwischenstelle167
2 Gruppierung der Stiftungslösungen in drei Typen168
3 Verbindung Stiftung – Unternehmen170
3. 1 Intensität der Verbindung von Stiftung und Unternehmen im Alltag170
3. 2 Langfristige Bindung der Stiftung an das Unternehmen172
3. 3 Sicherung der Unternehmenskontinuität als eine Zielsetzung der Stiftung175
3. 4 Beziehung zwischen den Stiftungs- und Unternehmensgremien177
4 Organisationsstruktur der unternehmensverbundenen Stiftungen182
4. 1 Gremienstruktur der Stiftungen182
4. 2 Trennung von Stiftungsarbeit und Vermögensverwaltung184
5 Organisationsstruktur der stiftungsgetragenen Unternehmen187
5. 1 Grundlegende Führungsstruktur des stiftungsgetragenen Unternehmens187
5. 2 Anforderungen an die Gremienstruktur im stiftungsgetragenen Unternehmen190
5. 3 Rolle der staatlichen Stiftungsaufsicht194
5. 4 Explorative Faktorenverdichtung - bisher diskutierte Aspekte196
6 Gremienmitglieder197
6. 1 Be- und Anstellung von Gremiumsmitgliedern197
6. 2 Auswahl der Gremienmitglieder204
6. 3 Personelle Überschneidungen zwischen Gremien212
6. 4 Sonstige Aspekte der Gremienmitgliedschaft221
6. 5 Explorative Faktorenverdichtung – Aspekte zu den Gremienmitgliedern229
7 Finanzierung des stiftungsgetragenen Unternehmens231
7. 1 Festlegung der Ausschüttung des Unternehmensgewinnes231
7. 2 Sonstige Aspekte der Finanzierung240
7. 3 Faktorenanalyse – Aspekte zur Finanzierung243
8 Flexibilität des stiftungsgetragenen Unternehmens243
8. 1 Zulässigkeit von Satzungsänderungen244
8. 2 Regelmäßige Überprüfung der Stiftungslösung247
8. 3 Einschränkungen der Flexibilität248
8. 4 Faktorenanalyse – Aspekte zur Flexibilität250
9 Unternehmenskultur des stiftungsgetragenen Unternehmens251
9. 1 Stiftung als „guter Geist“ des Unternehmens251
9. 2 Verbindung der Mitarbeiter mit der Stiftung253
9. 3 Verbindung der Familie zu der Stiftung257
9. 4 Faktorenanalyse – Aspekte zur Unternehmenskultur260
10 Kommunikations- und Informationspolitik des Unternehmens260
10. 1 Informationspolitik in der Öffentlichkeit261
10. 2 Unternehmensinterne Informationspolitik265
10. 3 Faktorenanalyse – Aspekte zur Kommunikations- und Informationspolitik270
11 Zusammenfassung der Ergebnisse von Kapitel V271
VI Handlungsmöglichkeiten und Empfehlungen zum Überführungsprozess284
1 Vorbereitung des Überführungsprozesses284
2 Überführungsphase298
3 Rolle der Familie während des Nachfolgeprozesses315
4 Rolle der Mitarbeiter im Nachfolgeprozess330
5 Zusammenfassung der Ergebnisse von Kapitel VI341
VII Weiterreichende Aspekte350
1 Erhalt des Unternehmens als Familienunternehmen in der Stiftungslösung350
2 Beteiligung einer Stiftung außerhalb einer ganzheitlichen Nachfolgelösung364
3 Lebenszyklus-Modell der unternehmensverbundenen Stiftungen369
VIII Schlussbetrachtung386
1 Zusammenfassung wesentlicher Erkenntnisse386
2 Ansatzpunkte für weitere Forschung394
Anhang398
Literaturverzeichnis500

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