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Sterben für Gott - Töten für Gott?

Religion, Martyrium und Gewalt

VerlagVerlag Herder GmbH
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl272 Seiten
ISBN9783451806506
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,00 EUR
Mit den Anschlägen von Paris und Kopenhagen haben die Morde im Namen Gottes Europa erreicht. Das Gesicht des Islams droht durch Terror und Gewalt entstellt zu werden. In der öffentlichen Debatte werden Dschihadisten dabei immer wieder als Märtyrer bezeichnet, die durch den 'Kampf gegen die Ungläubigen' mit Belohnungen im Paradies rechnen dürfen. Kommt ihnen aber der Ehrentitel 'Märtyrer' zu? Sind nicht gerade die Opfer der Dschihadisten die eigentlichen Märtyrer? Der Band fragt nach gewaltkritischen Ressourcen des Islams. Er beleuchtet das Phänomen des Selbstmordattentates und fragt, ob das 'Sterben für Gott' zwangsläufig mit dem 'Töten für Gott' zusammengehen muss. So legt er Gemeinsamkeiten, aber auch Differenzen zwischen islamischen und jüdisch-christlichen Märtyrer-Traditionen frei.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Jan-Heiner Tück (Hg.) Sterben für Gott – Töten für Gott?1
Impressum5
Inhalt6
Zur Einführung8
I. Zur Gewaltproblematik im Islam18
Martin Rhonheimer Töten im Namen Allahs19
Terror gegen Ungläubige: Häresie oder islamisches Prinzip?19
Unterwerfungsstrategie und generelle Tötungslizenz22
Eine Religion des Friedens?25
Eine politische Religion28
Gewalt und Religion: Christliche Parallelen?31
Naturrecht und Menschenrechte: Das Problem des Islam mit der säkularen Moderne35
Schwierige islamische Selbstreinigung38
Katajun Amirpur Islam und Gewalt43
Die Ignoranz der Islamkritiker44
Es gibt deutlichen Widerspruch gegen den Terror der IS46
„Glaubt Ihr denn nur an einen Teil des Buches und leugnet den anderen?“48
Der Koran ist kein Freibrief zur Gewalt49
Ein Bekenntnis zur Gleichberechtigung ist nötig50
Was Fundamentalisten und Islamkritiker verbindet52
II. Selbstmordattentäter54
Joseph Croitoru Der Märtyrer als Waffe55
Die Ursprünge: Der japanische Impuls55
Das Muster entsteht: Palästinenser erfinden das Selbstmordattentat57
Linke mit Blick aufs Jenseits: Märtyrerkult in säkularisierter Version58
„Märtyrertod-Operationen“: Das Selbstmordattentat wird islamisiert60
40 Jahre Selbstmordattentat und kein Ende: Innovationsdruck auch im Zeitalter der neuen Medien62
Auf Todesmission für den radikalen Islamismus: Selbstmordattentäter bomben den Dschihadisten den Weg frei64
Wolfgang Sofsky Bis in den Abgrund66
Rüdiger Lohlker Die Gewalttheologie des IS: Gewalt, Kalifat und Tod71
Trainingslager71
Theologie des Dschihad und Gewalt76
Dabiq82
Tab??r ahl al-kays wa’l-?a??fa84
Abgrenzung94
Todeskult und Weiterleben96
Jan-Heiner Tück Mord im Namen Gottes?100
I.100
II.102
III.107
IV.111
V.118
III. Sterben für Gott – Töten für Gott?122
Jan Assmann Martyrium, Gewalt, Unsterblichkeit123
1. Zelotismus: Töten für das Gesetz125
2. Martyrium: Sterben für das Gesetz138
3. Unsterblichkeit und Apokalyptik140
4. Religionskrieg142
Ludger Schwienhorst-Schönberger Martyrium der Gewaltlosigkeit149
Das Makkabäer-Syndrom149
Zwei unterschiedliche theologisch-politische Konzepte für Israel (1 und 2 Makk)153
Geschichte und Geschichten155
Zeus Olympios – das Projekt der Übersetzbarkeit der jüdischen Religion163
Das Recht auf Widerstand und die Entstehung eines jüdischen Staates (1 Makk)165
Martyrium und Gewaltlosigkeit (2 Makk)171
Ein „makkabäisches Syndrom“?178
Monotheismus und Gewaltenteilung183
Origenes: Aufforderung zum Martyrium (Exhortatio ad Martyrium)187
Fazit189
IV. Das christliche Martyrium und seine Instrumentalisierungen192
Andreas Merkt Verfolgung und Martyrium im frühen Christentum193
Wie stark und wie häufig wurden Christen im Römischen Reich verfolgt?193
Kollektives Gedächtnis195
Narrative und liturgische Bewältigung der Verfolgungserfahrung197
Der „Propagandakrieg“ und die Apologie des Martyriums199
Der leidende Logos201
Das „leidende Selbst“ und der Körper203
Das Kirchenbild205
Geschichte und Geschichten206
Rupert Klieber Das christliche Martyrium zwischen Diokletian und Stalin208
1. Genese und zentrale Botschaften des „Martyriums" der Alten Kirche (100–400)209
Die Macht der selbstbewussten Ohnmacht: das Martyrium als moralische Munition214
Exkurs: „Soldaten Christi" / Circumcellionen – erste Märtyrer-Terroristen217
2. Die Präsenz und Weiterungen des Märtyrer-Ideals in Zeiten und Regionen christlicher Dominanz (400 bis zur Gegenwart)218
A. Märtyrer mehr oder minder aggressiver Mission219
B. Zu Märtyrern erklärte Kriegsherrn und Soldaten – Modell für den Islam?221
C. Die „Eigenproduktion“ von Märtyrern in unseligen Glaubenskämpfen226
D. Opfer muslimischer Aggression oder christlich-muslimischer Konfrontationen229
E. Opfer kirchenpolitischer Machtkämpfe und religionsfeindlicher Regime231
Plädoyer für eine zeitgemäße Bestimmung des Martyriums und eine sparsame, interreligiös verträgliche Praxis der Zuschreibung – ein Resümee235
Martin Maier SJ Sterben für Glaube und Gerechtigkeit238
1. Rückkehr der Märtyrer238
2. Das Beispiel El Salvadors239
3. Erweiterung des Martyriumbegriffs242
4. Gott des Lebens und Götzen des Todes245
5. Theologie des Martyriums248
Christologisch: „jesuanische Märtyrer"248
Ekklesiologisch: Martyrium als Kennzeichen der wahren Kirche249
Soteriologisch: die Heilsbedeutung des Martyriums250
Christoph Benke „Hingegeben, nicht genommen“253
1. Hinführung253
2. Die Zeugen254
Christian de Chergé (1937–1996), Prior von Tibhirine254
Pierre Claverie (1938 –1996), Bischof von Oran258
3. Das Zeugnis259
Mysterium der Eucharistie259
Entdeckung des Anderen260
Martyrium der Liebe261
Mission und Kontemplation262
4. Das Zeugnis vernehmen264
Bleiben in liebender Anwesenheit264
Ja zu einer schwachen Kirche265
Entwaffnung und Vergebung266
Unterwegs zur Gemeinschaft der Heiligen267
Heiliger Geist – „entzückter Zeuge"267
Zeugen österlicher Hoffnung268
Autorenverzeichnis269

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