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Rollenkonflikte

Das Verhältnis von Rhetorik, Schauspielkunst und Politik

AutorStephan Hangleiter
Verlagdiplom.de
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl80 Seiten
ISBN9783956360565
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis74,00 EUR
Inhaltsangabe:Einleitung: Selten war das Ansehen der Rhetorik so schlecht wie heute. Abseits der breiten Öffentlichkeit fristet sie ein Dasein als Orchideenfach und Fundgrube für Werbetexter. Rhetorisches Talent mag für den Anwalt oder den Politiker noch eine schätzenswerte Eigenschaft bedeuten, doch selbst in diesem Zusammenhang verbindet sich mit dem Stichwort Rhetorik weithin die Vorstellung des vordergründigen Effekts, des hohlen Pathos und der bloßen Phrase. Die Kunst der Rede – verstanden als eine Möglichkeit, durch das öffentlich nach bestimmten Regeln gesprochene Wort eine kalkulierte Wirkung zu erzielen – scheint in Vergessenheit geraten zu sein. Obwohl die Prinzipien der Rhetorik unsere Kommunikation heute nicht weniger prägen als vor 2000 Jahren, gilt ein rhetorisch versiertes Auftreten vielen als ein Zeichen von Schwäche. Seit die Rhetorik aus den Lehrplänen verschwunden ist, steht ihr Gebrauch im Ruch von fachlicher Unkenntnis und methodischer Hilflosigkeit. Bedauernswert, wer auf die Rhetorik angewiesen ist, mit ihren Tricks, so banal, dass man sie sogar üben kann. Als Paradebeispiel für einen Redner, der seine Eloquenz seinem Ehrgeiz und seiner Disziplin verdankt, dient für gewöhnlich Demosthenes (322 v. Chr.). Von diesem wahrscheinlich bekanntesten Redner der griechischen Antike berichtet Plutarch, dass er bei seinen ersten öffentlichen Auftritten grandios gescheitert sei und die Rhetorik schon wieder habe aufgeben wollen, als ihn ein Schauspieler mit den Geheimnissen eines wirkungsvollen Vortrags bekannt machte. Durch intensives Training in einem unterirdischen Übungsraum und vor dem Spiegel soll er seine Kurzatmigkeit überwunden und zu einer lebendigen Körpersprache gefunden haben. Gegen Kritiker habe er die Meinung vertreten, dass sich die demokratische Gesinnung eines Redners gerade in der gründlichen Vorbereitung erweise. Gleichgültigkeit in diesem Punkt lasse einen Aristokraten erkennen, der eher an Gewalt als an Überzeugung denke. Nach heutigem Verständnis schließen eine gewissenhafte Vorbereitung und der Wunsch nach Lebendigkeit und Spontaneität einander aus. Dennoch kehrt die Redekunst gerade in Form von Wochenendseminaren, Trainingsstunden und Ratgeberbroschüren zurück in die Gesellschaft. Ursache dieser Entwicklung ist die Nachfrage nach einer Gebrauchsrhetorik, die eine höhere Schlagfertigkeit im Alltagsleben verspricht, verbunden mit der Sehnsucht nach einer ‚Höflichkeit‘, die über die Kenntnis von Benimmregeln [...]

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