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E-Book

Erfolgreiche Seminargestaltung

Strategien und Methoden in der Erwachsenenbildung

AutorEike Quilling, Hans J. Nicolini
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl163 Seiten
ISBN9783531914473
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis49,99 EUR
Für viele DozentInnen bedeutet die Vermittlung von Wissen im Rahmen von Seminaren, Trainings oder anderen Weiterbildungsveranstaltungen einen Sprung ins kalte Wasser. Ihre fachspezifischen Ausbildungen bereiten die angehenden Seminarleiter, Trainer und Dozenten nur unzureichend auf den Umgang mit Menschen in der Erwachsenenbildung vor. Hier setzt dieses Buch an: Es bietet pädagogische Hilfestellungen, Fachinhalte zielgerichtet und mit modernen Medien aufzubereiten, organisatorische Rahmenbedingungen strategisch einzubeziehen und eine lerngerechte Atmosphäre für das Seminar zu schaffen.

Dr. Eike Quilling ist Lehrbeauftragte für Soziale Kompetenz an der FH Kempten und freiberufliche Trainerin für Kommunikation und Stressmanagement.
Dr. Hans J. Nicolini ist Lehrbeauftragter im Fachbereich Sozialpädagogik an der FH Köln.



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Leseprobe
6 Moderation in Seminar und Training (S. 83-84)

Die Moderation stellt eine teilweise formalisierte Vorgehensweise dar, die zur Strukturierung und Visualisierung von Gruppenarbeiten bzw. Diskussionen beiträgt. Die Moderation soll unter Anleitung einen Meinungs- bzw. Willensbildungsprozess einer Gruppe ermöglichen und erleichtern, ohne inhaltlich einzugreifen. Sie wird überall dort angewendet, wo sich eine Gruppe bemüht, zu einem Konsens zu gelangen, also beispielsweise bei Workshops, Personalbesprechungen, Projektteams usw.

In Seminar und Training spielt die Moderation eine wichtige Rolle. In verschiedensten Situationen kann die Moderation zum Einsatz kommen. Empirische Untersuchungen belegen, dass Menschen Informationen besonders gut im Gedächtnis speichern, wenn mehrere unterschiedliche Sinnesorgane angesprochen werden. Für Trainer und Seminarleiter ergibt sich daraus die Notwendigkeit, ihr Training methodisch abwechslungsreich zu gestalten und möglichst viele Sinnesorgane der Lernenden dabei anzusprechen. Zum einen können dazu die verschiedenen Methoden herangezogen werden, die im vorangegangen Kapitel erläutert wurden.

Auf der anderen Seite können mit Hilfe der Moderation in Seminar und Training effiziente Lernergebnisse erzielt werden. Bei der Moderation werden die individuellen Charaktere bewusst wahrgenommen und berücksichtigt, welche Einflüsse sich positiv auf die nachhaltige Verarbeitung der Informationen bei den Lernenden auswirkt. Die Moderation kombiniert die Elemente: Sehen, Hören und Diskutieren sowie Schreiben und Darstellen von Ergebnissen. Diese vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten kommen dem Anspruch des aktiven Lernens entgegen, die Teilnehmer sind hier gefordert, selbst aktiv zu werden. Bevor die verschiedenen Phasen, in denen die Moderation besonders sinnvoll zum Einsatz kommt, näher beschrieben werden, folgen einige grundsätzliche Prinzipien, die bei einer Moderation eingehalten werden sollten.

6.1 Seminarleiterinnen und Seminarleiter in der Rolle der Moderatoren

Moderatoren in Seminar und Training verstehen sich als methodische Helfer, die die eigenen Meinungen, Ziele und Wertungen zurückstellen. In der Regel ist ein Moderator kein Experte für die Inhalte, die in einer Veranstaltung behandelt werden, sondern stellt Methoden und Techniken zur Verfügung, mit deren Hilfe die Gruppe befähigt wird, effizient zu arbeiten und zu dem selbst gewählten Ziel zu gelangen. Wenn sich Trainer für das Element Moderation entschieden haben, müssen sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch genügend inhaltlichen Freiraum lassen. Während der Moderation gestaltet der Seminarleiter den Arbeits-, Lern- und Diskussionsprozess in Richtung auf das festgelegte Ziel.

Er unterstützt die Arbeitsfähigkeit der Gruppe. So leitet er beispielsweise die Moderation durch Fragen, die er an die Teilnehmenden richtet. Die Antworten werden auf Moderationskarten geschrieben an die Pinnwand geheftet auf einem Flipchart visualisiert und so für alle Gruppenmitglieder sichtbar gemacht. In Trainingsphasen wird dagegen der Lern- und Arbeitsprozess didaktisch, methodisch und inhaltlich gestaltet.

Hier bringt der Seminarleiter eigenes Wissen und eigene Meinungen in den Prozess mit ein. Darüber hinaus findet ein ständiger Rollenwechsel zwischen Initiator, Fachexperte, Schiedsrichter, Konfliktmoderator etc. statt. Bei der Seminargestaltung ist also besonders darauf zu achten, dass für die Lernenden während des gesamten Prozesses ein hohes Maß an Transparenz gegeben ist. Die Voraussetzung für einen gelungen Lernprozess ist dabei die Klarheit aller Beteiligten darüber, wann der Seminarleiter Referent, Moderator oder Trainer ist.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Vorwort – Prof. Dr. Dieter Gnahs8
Vorwort10
1 Einleitung12
2 Die 6 Schritte der Seminarentwicklung15
2.1 Bedarfsanalyse16
2.2 Zielgruppenanalyse18
2.3 Lernzielfestlegung19
2.4 Trainingsplanerstellung20
2.5 Programmtestlauf23
2.6 Erfolgskontrolle23
3 Einstieg in Seminar und Training25
3.1 Begrüßung und Organisation26
3.2 Kennenlern-Übungen und Erwartungsabfrage28
3.3 Erwartungen abfragen30
3.4 Seminarablauf und Abgleich von Zielen und Erwatungen30
4 Präsentationstechniken32
4.1 Vorbereitung des Medieneinsatzes32
4.2 Welche Medien sind geeignet?33
4.3 Gestaltung von Folien und „Powerpoints“ für OHP und Beamer52
4.4 Handouts59
4.5 Auftreten60
5 Seminarmethoden im Überblick66
5.1 Der Lehrvortrag67
5.2 Das Lehrgespräch69
5.3 Die Gruppenarbeit71
5.4 Das Rollenspiel76
5.5 Planspiel79
6 Moderation in Seminar und Training82
6.1 Seminarleiterinnen und Seminarleiter in der Rolle der Moderatoren82
6.2 Aufgaben der Moderation in Seminar und Training83
6.3 Der Moderationsprozess84
6.4 Moderationsmethoden und -werkzeuge84
6.5 Der Einsatz der Moderationsmethode im Seminar89
7 Konflikte in Seminar und Training91
7.1 Teilnehmer-Trainer-Konflikt91
7.2 Teilnehmer-Teilnehmer-Konflikt93
7.3 Teilnehmer-Thema-Konflikt94
7.4 Umgang mit schwierigen Teilnehmern95
7.5 Mögliche Vorgehensweise zur Konfliktlösung97
8 Seminarende – Ausstieg99
8.1 Schlussphase des Trainings99
8.2 Übungen zum Abschluss101
8.3 Feedback für Teilnehmer und Trainer103
9 Bildungscontrolling105
9.1 Bewertung durch Teilnehmer107
9.2 Kennzahlen109
9.3 Benchmarking110
9.5 Learning Score Card112
9.6 Kontrollgruppen114
9.7 Hospitation114
9.8 Supervision115
9.9 Coaching115
10 Vom Seminarleiter zum E-Learning-Coach118
10.1 Neue Medien – neues Lernen118
10.2 Anforderungen an den „E-Learning-Coach“120
11 Theorie des Trainings122
11.1 Erfolgreiches Lernen mit Erwachsenen122
11.2 Wichtige Erkenntnisse aus der Lernpsychologie123
11.3 Übersicht didaktische Prinzipien in der Erwachsenenbildung127
11.4 Umsetzung didaktischer Prinzipien bei der Seminargestaltung133
11.5 Lerntypen140
12 Checklisten und Evaluationsbögen142
12.1 Checkliste Trainingsmedien142
12.2 Checkliste Zeit- und Ablaufplanung143
12.3 Checkliste Lernzielanalyse144
12.4 Checkliste Veranstaltungsort145
12.5 Checkliste Zielgruppe146
12.6 Seminar-Ablaufplan147
12.7 Evaluations- und Feedback-Bögen151
Literaturverzeichnis160
Stichwortverzeichnis161

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