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E-Book

Selbstständig nach Feierabend

Unternehmer werden, ohne zu kündigen

AutorConstanze Elter
VerlagHaufe Verlag
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl128 Seiten
ISBN9783648096222
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,49 EUR
Ob zündende Geschäftsidee oder der Wunsch, das Gehalt aufzubessern: Gründe für ein Teilzeit-Unternehmertum gibt es viele. Damit das Abenteuer ein Erfolg wird, sollte man den Nebenjob als Selbstständiger gut vorbereiten. Wie das geht und wie Sie den Betrieb am Leben halten, erfahren Sie hier. Inhalte: - Machen Sie den Test: Ist Selbstständigkeit etwas für Sie? - So stellen Sie die Zeichen auf Erfolg: Marktanalyse, Businessplan und der Umgang mit den Behörden - Bringen Sie Ihr Geschäft zum Laufen: Kalkulation, Kundenakquise und Marketing - Rechtliche Bedingungen: Was Sie beachten müssen, wenn Sie als Angestellter ein Unternehmen gründen - Worauf es im Alltag ankommt: Rechnung stellen, Finanzierung und regelmäßige Checks

Constanze Elter Constanze Elter ist seit vielen Jahren erfolgreich selbstständig. Sie arbeitet als Steuerjournalistin, Autorin und Moderatorin. Sie ist Expertin darin, Steuern und Recht in Worte zu fassen: in Hörfunk, Video und Print. Im Internet und in Büchern, für Fach- und Schulbuchverlage und öffentliche Auftraggeber sowie für Steuerkanzleien und Unternehmen. Für ihre Arbeit wurde sie mit dem Journalistenpreis des Bundes der Steuerzahler ausgezeichnet.

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Leseprobe

Nicht ohne Plan


Auch wenn die Selbstständigkeit nur Ihr Nebenjob ist, sollten Sie professionell an deren Konzeption herangehen. Nur wer einen Plan hat, verliert nicht den Kopf, auch wenn es turbulent wird, und hat einen roten Faden, an dem er sich ausrichten kann.

In diesem Kapitel erfahren Sie u. a.,

  • wie Sie sich selbst und den Markt analysieren,

  • auf welche Weise Sie Ihr Alleinstellungsmerkmal finden,

  • wie Sie einen Businessplan erstellen,

  • welche Infos die Behörden von Ihnen brauchen.

Konzepte entwickeln – aber bitte mit Struktur


Sie interessieren sich für viele Tätigkeiten und sind sich nicht sicher, was Sie davon tatsächlich mit Ihrer Selbstständigkeit realisieren sollen? Es spricht nichts dagegen, Neues zu wagen. Weil aber letztlich nur Qualität überzeugt, beginnen Sie am besten in einem Bereich, in dem Sie bereits berufliche Erfahrungen gesammelt haben.

Am Anfang steht die Positionierung


Je planvoller Sie Ihre nebenberufliche Existenzgründung angehen, umso erfolgreicher werden Sie sein. Fangen Sie dazu am besten mit der Positionierung an. Sie legen Ihr eigenes Angebot (Welche Leistungen oder Produkte will ich anbieten?) und Ihre Zielgruppe (Für wen will ich es tun?) fest.

  1. Angebot definieren: Wichtig ist, gleich zu Beginn bzw. am besten noch vor dem Start zu klären, was potenzielle Auftraggeber erwarten, was sie vielleicht von anderen nicht erhalten können – um sich so ein Alleinstellungsmerkmal am Markt aufzubauen.

  2. Wer könnten Ihre Kunden sein? Wer weiß, was er dem Markt zu bieten hat, und sich spezialisiert, kann seinen Kundenkreis einfacher benennen und später dann mit geeigneten Marketingmaßnahmen wirksamer ansprechen. Dabei ist nicht nur wichtig, darauf zu achten, ob Sie die Kompetenz besitzen, sich im Wettbewerb zu behaupten, sondern auch, wie stark dieser Markt bereits von anderen Selbstständigen erschlossen ist. Bei einer solchen Recherche stellt sich recht schnell heraus, wer die möglichen Kunden sein könnten.

  3. Die finanzielle Seite: Wichtig ist, nicht nur seine Kunden zu finden und sie dann noch zu halten, sondern auch den eigenen Kapitalbedarf genau zu planen, die Honorare gut zu kalkulieren und gegebenenfalls über Fördergelder oder Kredite nachzudenken.

Zündende Ideen finden


Die Selbstständigkeit hat sich in Ihrem Kopf festgesetzt – ein positives Zeichen. Nun wollen Sie Ihr Geschäftsmodell präzisieren, einen Ansatz für Akquise finden oder Sie denken über Vermarktungsmöglichkeiten nach. Aber irgendwie kommen Sie nicht so recht voran. Was gäben Sie jetzt um eine pfiffige, ungewöhnliche, neue Idee, die Sie weiterbringt auf Ihrem Weg, Ihre Gedanken in die Tat umzusetzen.

Manchmal kann es hierfür schon helfen, die aktuelle Situation zu verlassen, beispielsweise vom Schreibtisch aufzustehen, in einen anderen Raum zu gehen oder einen Spaziergang zu machen. Einige Ideen entstehen plötzlich – unter der Dusche, beim Joggen oder in der U-Bahn. Halten Sie solche Eingebungen immer und in jedem Fall fest, selbst dann, wenn Sie sie nicht sofort gebrauchen oder umsetzen können. Schreiben Sie sie auf – in Ihren Kalender, auf ein Stück Papier in Ihrer Handtasche oder auf ein Memo in Ihrem Smartphone.

Wenn Sie aber auf einen solchen Ideenblitz aus heiterem Himmel nicht warten können, sollten Sie einige Kreativitätstechniken kennen. Diese helfen Ihnen nicht nur bei der Planung der Selbstständigkeit, sondern auch während des laufenden Geschäfts.

Wichtig

Wie Sie Ihre eigene Kreativität fördern können, ist individuell verschieden. Wichtig ist, dass Sie jede Idee schriftlich festhalten. Verwerfen Sie keinen Gedanken, auch wenn er noch so abwegig erscheint. Unterwerfen Sie Ihre Kreativität keiner Selbstzensur.

Den Knoten im Kopf lösen


Wer auf gute Ideen kommen will, braucht ein kreatives Umfeld – eine Umgebung, die hilft, sich von festgefahrenen Denkmustern zu lösen und andere Perspektiven einzunehmen.

Schritt für Schritt zur guten Idee
1.Sorgen Sie für eine Atmosphäre, in der Sie sich wohlfühlen.Kreativ zu sein funktioniert nicht zwischen Tür und Angel und auch nicht zwischen zwei Terminen. Wenn Sie sich einen Tag Auszeit gönnen, können Sie wesentlich entspannter zu kreativen Gedanken finden.
2.Schaffen Sie eine Umgebung, die Ihre Kreativität beflügelt.Der eine braucht einen Seminarraum mit Flipchart, die andere legt lieber die Füße hoch oder setzt sich in den Park. Beobachten Sie sich und versuchen Sie herauszufinden, wo Ihre Gedanken am besten „fließen“.
3.Setzen Sie sich nicht unter Druck.Auch wenn Sie sich einen Tag Auszeit genommen haben, heißt das noch lange nicht, dass Sie auf gute Ideen kommen. Druck und Kreativität sind zwei Aspekte, die sich eigentlich ausschließen. Merken Sie, dass Ihnen nicht danach ist, kreativ zu sein, und dass auch keine der Kreativitätstechniken hilft (siehe dazu das nächste Kapitel), tun Sie einfach etwas ganz anderes, um sich vom Druck zu befreien.
Beispiel

Arndt Jäger ist ein sehr strukturierter Mensch. Es fällt ihm leicht, neue Projekte zu organisieren und zu durchdenken. Wenn jedoch ein innovativer Ansatz gefordert ist, tut er sich schwer. Um seine Gedanken in Schwung zu bringen, nimmt er sich in solchen Situationen einige Blätter Papier und Buntstifte. Dann zeichnet er einfach drauflos, mal mit der rechten, mal mit der linken Hand: Formen, Muster, was immer ihm gerade einfällt. Um ein schönes Motiv oder ein perfektes Bild geht es ihm dabei nicht – die Bewegung lockert ihn innerlich auf.

Spielregeln der Kreativität


Beachten Sie die folgenden Spielregeln, fördert das Ihre Kreativität.

  • Quantität geht vor Qualität: In der Ideenfindungsphase ist jede Idee erlaubt. Schreiben Sie jeden Gedanken auf, spinnen Sie daraus weitere Ideen. Manchmal ist es hilfreich, einfach mal Blödsinn zu machen oder ins Absurde zu denken. Bewerten Sie die Ideen in dieser Phase nicht. Bewertung schnürt Kreativität ab. Sie lässt keine neuen Ideen zu, sondern setzt nur auf Bewährtes.

  • Vermeiden Sie Ideen-Killer: Das klingt einfacher, als es ist. Versuchen Sie trotzdem, Einwände wie „Das gibt es schon“, „Das habe ich schon probiert“, oder: „Das ist zu einfach“, aus Ihrem Kopf zu streichen. Auch alle Sätze, die mit einer Verneinung anfangen, sollten Sie im Kreativitätsprozess außen vorlassen.

  • Halten Sie sich an den formalen Rahmen: Wenden Sie Kreativitätstechniken an, sollten Sie sich an deren formale Struktur halten. Manche dieser Methoden mögen Ihnen auf den ersten Blick lächerlich erscheinen. Dahinter steckt jedoch ein bewährtes System: Sie versuchen, beide Hirnhälften zu aktivieren, was das innovative Denken und Querdenken fördert.

Kreativitätstechniken


Es gibt zahlreiche Kreativitätstechniken. Einige kennen Sie vielleicht schon aus Seminaren oder Workshops. Die folgenden Techniken stellen eine Auswahl besonders bewährter Methoden dar.

Wichtig

Finden Sie für sich heraus, welche Kreativitätstechniken Ihnen am meisten liegen. Die eine Technik für jeden Fall gibt es nicht: Für unterschiedliche Probleme sollten Sie unterschiedliche Methoden anwenden.

Manche Techniken lassen sich allein anwenden, für andere brauchen Sie eine kleine Gruppe. Wenn Sie allein kreativ sein wollen, eignen sich beispielsweise Mindmapping, Cluster oder die ABC-Liste. Für andere Kreativitätstechniken, so z. B. die Provokationstechnik oder auch das klassische Brainstorming, benötigen Sie mehrere Mitspieler. Das ist vielleicht einerseits etwas aufwendiger, bringt aber andererseits frische Gedanken in Ihren Ideenfundus. Und neue, ungewöhnliche Ideen sind immer wertvoll, besonders, wenn Sie sich an das Feintuning Ihrer Selbstständigkeit machen wollen.

Mindmapping – die Gedankenkarte

Die Methode dient vor allem dazu, eine große Menge an Infos zu überblicken und zu sortieren. Die Technik kann aber auch helfen, Ordnungsprinzipien zu finden und Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Mindmaps bringen System in eine Fragestellung, lenken den Blick auf Zusammenhänge, offenbaren aber auch Informationslücken.

So wenden Sie die Technik an
MindmapSie nehmen sich ein großes Blatt Papier und schreiben den zentralen Begriff oder die Fragestellung in die Mitte. Rundherum notieren Sie nun sämtliche Assoziationen mit Bezugspfeilen. Schreiben Sie am besten in Druckbuchstaben, damit Sie das Blatt drehen und wenden können.
FantasymapEine Variante der Mindmap: Hier schreiben Sie in die Mitte des Blattes folgenden Satz: „Was sind die fantastischen Eigenschaften der/des besten … (Dienstleistung/Unternehmen/Thema) der Welt?“

Cluster – knüpfe dein Netz

Wie das Mindmapping ist auch das Cluster eine assoziative Technik. Das Cluster eignet sich vor allem dazu, Ideen zu finden und...

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