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E-Book

Handbuch Jugendkriminalität

Interdisziplinäre Perspektiven

VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl798 Seiten
ISBN9783531199535
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis139,99 EUR

Die Lebensphase 'Jugend' wird häufig mit Defiziten, Störungen und riskanten Verhaltensweisen assoziiert. Besondere mediale und politische Aufmerksamkeit erhalten Jugendliche dann, wenn sie mit strafrechtsrelevantem Verhalten in Erscheinung treten. In diesen publizistisch-politischen Kontexten stoßen kriminologische und sozialpädagogische Befunde und Erkenntnisse häufig auf wenig Interesse. Vor diesem Hintergrund thematisiert das Handbuch zentrale Felder der aktuellen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit jugendlicher Kriminalität. Die aktuelle Auflage wurde hierzu grundlegend neu bearbeitet und umfasst auch jüngere rechtliche Reformen u.a. zum Jugendarrest. Das Handbuch wurde insgesamt thematisch erweitert und berücksichtigt auch internationale Bezüge sowie unterschiedliche theoretische und fachliche Ansatzpunkte. Das Buch schließt deutlicher als bisher an die zunehmende Spezialisierung der Praxis und der Forschung an.



Dr. Bernd Dollinger ist Professor für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Sozialpädagogik an der Universität Siegen.

Dr. Henning Schmidt-Semisch ist Professor am Fachbereich Human- und Gesundheitswissenschaften der Universität Bremen.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhalt7
A Einführung12
1 Sozialpädagogik und Kriminologie im Dialog. Einführende Perspektiven zum Ereignis „Jugendkriminalität“13
1 Kriminalitätswissen und die Ambivalenz massenmedialer Aufmerksamkeit14
2 Kooperationsprobleme16
3 Die Ausrichtung des Handbuchs20
Literatur22
2Jugend als gesellschaftliche Institution und Lebensphase27
1 Einleitung27
2 Institutionalisierung von Jugend29
3 Jugenden im Plural33
4 Strukturwandel der Jugendphase34
5 Jugend als soziales Problem37
6 Fazit39
Literatur40
3Einstellungen der Bevölkerung gegenüber jugendlichen Straftätern Eine empirische Analyse ihrer Erscheinungsformen und Determinanten44
1 Einleitung44
2 Zielsetzung und methodisches Vorgehen46
3 Verbreitung und Struktur von Sanktionseinstellungen47
3.1 Ergebnisse der städtischen Befragung47
3.2 Besonderheiten und Gemeinsamkeiten der Befunde im bundesweiten Vergleich51
4 Soziale Determinanten der Strafeinstellungen55
4.1 Widersprüchliche Befunde bisheriger Forschung55
4.2 Der Einfluss sozialer Merkmale und psychosozialer Befindlichkeiten auf das Sanktionsverlangen60
5 Schlussbemerkungen67
Anhang: Skalierung der Strafschwere69
Literatur71
4Jugendkriminalität in den Medien: Opfer, Dämonen und die Mediatisierung der Gewalt76
Zusammenfassung76
Kinder der Finsternis: Wie Medien zuspitzen77
Wie wirklich ist die Medienwirklichkeit ?78
Öffentlich-rechtliche Boulevardmagazine stellen Kriminalität besonders intensiv dar81
Berichterstattung über Jugendkriminalität: Vorwürfe an die Medien82
Tätervideos – erst im Internet, dann im Fernsehen84
Die Mediatisierung von Jugendgewalt85
Die Wucht der Bilder ist stärker als die Statistik86
Das Fernsehen zeigt vor allem tödliche und sexuelle Gewalt88
„Mord ist einfach ein Thema für alle“88
Die Medien als Pranger90
Das ideale Opfer90
„Deutscher Täter, deutsches Opfer ist am besten“91
Fazit: Das Fernsehen berichtet nüchterner, als gelegentlich vermutet wird92
Literatur93
B Aktuelle Entwicklungen und internationale Beispiele95
5Internationale Tendenzen des Umgangs mit Jugendkriminalität96
1 Historische Entwicklung eines Sonderstrafrechts für Minderjährige96
2 Die neue Unübersichtlichkeit – Trends der Jugendkriminalpolitik in Europa97
3 Die Revitalisierung des Erziehungsgedankens in den USA: Aktuelle Reformen und der Bericht des National Research Council „Reforming Juvenile Justice: A Developmental Approach“99
4 Jugendstrafrechtssysteme im Vergleich und die Frage der Altersgrenzen102
4.1 Altersgrenzen strafrechtlicher Verantwortlichkeit: Strafmündigkeit105
4.2 Die Einbeziehung Heranwachsender in das Jugendstrafrecht – Überblick112
4.3 Neue Erkenntnisse der Neurowissenschaften zur Reifeentwicklung: Argumente für ein Jungtäterrecht bis zum Alter von 25 Jahren113
5 Entwicklungstendenzen bei der Sanktionierung jugendlicher Straftäter – zwischen „punitive turn“, stabiler und milderer Kriminalitätskontrolle115
6 Ausblick118
Literatur120
6 Zum Umgang mit Jugendkriminalität in der Schweiz126
Einleitung126
Das Schweizerische Jugendstrafrecht127
Grundprinzip des Erziehungsgedankens128
Behördenorganisation129
Sanktionen129
Soziale Arbeit im Feld der Jugendstrafrechtspflege132
Sozialarbeitende in Jugendanwaltschaften/-gerichten132
Vollzug der Maßnahmen durch Sozialarbeitende in Jugendjustizbehörden133
Akteure der Kinder- und Jugendhilfe134
Maßnahmenzentren135
Jugendkriminalität in der Schweiz im Hell- und Dunkelfeld135
Diskussion140
Literatur142
7 Jugendkriminalität und der „punitive turn“ im U. S.-amerikanischen Jugendkriminalrecht144
1 Einleitung144
2 Entwicklung der Jugendkriminalität145
2.1 Entwicklung im Hellfeld145
2.2 Entwicklung im Dunkelfeld148
3 „Punitive turn“ in der Behandlung junger Straftäter149
3.1 Mangelnder Erfolg der Jugendgerichte150
3.2 Synergetische Kampagne von Kriminologen, Medien, Politik151
3.3 Wandel zur Punitivität154
4 Punitive Verschärfung des Jugendkriminalrechts155
4.1 Legislative Maßnahmen156
4.2 Folgen der punitiven Reform158
4.3 Erfolg der punitiven Verschärfungen ?160
5 Zusammenfassung und Ausblick161
Literatur162
8 Von Straferwartungen zum „richtigen“ Strafenbei jugendlichen/heranwachsenden Straftätern166
I Zur Diskrepanz von Straferwartungen und jugendstrafjustiziellen Strafen166
II Zur Kriminalitätsentwicklung, Sanktionspraxis, Rückfallquoten171
1 Kriminalitätsentwicklung172
2 Sanktionspraxis177
3 Rückfallquoten180
III Zu den rechtlichen Vorgaben für eine „richtige“ Sanktionierung181
1 Die Zielvorgabe181
2 Prinzip der Subsidiarität182
IV Zur Diversion183
V Zur Behandlung der Heranwachsenden184
VI Zur Anordnung bzw. Nichtanordnung der U-Haft186
VII Zur Beschleunigung des Jugendstrafverfahrens187
VIII Das Jugendstrafrecht braucht qualifiziertes Personal188
Literatur189
9Neurowissenschaftliche Befunde, ihre Wirkung und Bedeutung für ein Verständnis der Jugendkriminalität190
Die Ausgangslage190
Die Konjunktur der Neuro- und Biowissenschaften191
Die neurobiologische und genetische Basis von Verhalten und Verhaltensstörungen194
Das Problem des Determinismus zweiter Ordnung196
Rückkopplungen zwischen sozialen und neurochemischen Prozessen198
Das Robinsonmodell oder Interaktion als Grundkategorie199
Literatur201
10What works ? Who cares ? Evidenzorientierte Kriminalprävention und die Realität der Jugendkriminalpolitik203
1 Einführung203
1.1 Grundlegende Begriffe203
1.2 Kausalität und Experiment204
2 „Evidence-based Criminal Policy“ auf Grundlage experimenteller Forschung: Konzept und Kritik205
2.1 Vorteile randomisierter Kontrollgruppenstudien205
2.2 Experiment und soziale Wirklichkeit205
2.3 Ergebnisse von Meta-Analysen im Jugendbereich207
2.4 Vorannahmen experimenteller Forschung209
2.5 Rechtliche und ethische Probleme209
3 „Evidence-based practice“ in der US-amerikanischen Jugendkriminalpolitik ?210
Das Panacea-Phänomen210
Das „Junk science“-Phänomen211
Der Woozle-Effekt211
Boot Camps und evidenzorientierte Politik212
Evidenzorientierung der Evidenzorientierung ?213
Primum non nocere ?214
Scarlet „M“214
Freiheitsentziehende im Vergleich zu ambulanten Sanktionen215
4 Evidenzorientierung in Deutschland ?216
Strafrecht und Empirie216
Forderungen nach EBCP in Deutschland216
Beispiele aus Deutschland217
5 Standardisierte Risikoanalysen und Behandlungsprogramme als evidenzbasiertes Erfolgsprodukt218
Behandlungsoptimismus bei Anwendung der RNR-Prinzipien218
Erweiterung des Blicks219
Literatur219
C Theoretische Ansatzpunkte223
11Theoretische Ansatzpunkte für die Analyse der Jugendkriminalität224
1 Jugendkriminalität im Hell- und Dunkelfeld224
2 Ansätze zur Analyse der Jugendkriminalität227
2.1 Ansätze zur Beschreibung der Jugendkriminalität227
2.2 Ansätze zur Erklärung der Jugendkriminalität230
2.3 Gesellschaftliche Reaktionen auf Jugendkriminalität238
3 Offene Fragen in der Analyse der Jugendkriminalität239
Literatur240
12Kriminalität und Kriminalitätskontrolle als Erzählungen: Positionen narrativer Kriminologien245
1 Einleitung245
2 Klärungen246
2.1 Vielfältige Narrationen246
2.2 Narration und „Wahrheit“246
3 Kernpunkte248
3.1 Die strittige Frage nach Handlungsmacht248
3.2 Kernpunkte von Narrationen251
4 Beispiele254
5 Fazit257
Literatur259
D Jugendkriminalitätin besonderen Konstellationen263
13Jugenddelinquenz im Lebensverlauf264
1 Der Lebenslaufansatz in den Sozialwissenschaften265
2 Die „Age-graded Theory of Informal Social Control“ von Sampson und Laub266
3 Weitere Ansätze der kriminologischen Lebenslaufforschung267
4 Zur Lebenslaufforschung über Jugenddelinquenz in Deutschland273
5 Die Bremer Lebensverlaufsstudie von Haupt-und Sonderschülern275
6 Zur künftigen Relevanz der kriminologischen Lebensverlaufsforschung278
Literatur279
14Jugendkriminalität, soziale Benachteiligungen und Belastungen283
1 Einleitung283
2 Einblicke in den kriminologischen, sozialpolitischen und sozialarbeiterischen Diskurs284
3 Unbestreitbare Fakten, Kontroversen und die Logik des Verdachts287
4 Männliche Jugendliche als bedrohliche Außenseiter290
5 Exkurs: Notwendige Klärungen292
6 Werden die Armen und Benachteiligten tatsächlich häufiger straffällig ?293
Literatur295
15Jugendkriminalität in sozialen Kontexten.Zur Rolle von Wohngebieten und Schulen bei der Verstärkungvon abweichendem Verhalten Jugendlicher299
Theoretische Erklärungsansätze301
Empirische Erkenntnisse304
U. S. – amerikanische Forschung304
Europäische Forschung305
Wechselwirkungen zwischen Jugendlichen und sozialräumlichen Kontexten307
Familiäre Faktoren308
Gleichaltrige308
Geschlecht309
Zusammenfassung310
Literatur311
16Jugenddelinquenz im interethnischen Vergleich319
1 Einleitung319
2 Delinquenz einheimischer und Jugendlicher mit Migrationshintergrund321
2.1 Delinquenz im Hellfeld321
2.2 Delinquenz im Dunkelfeld324
3 Theoretische Ansätze327
4 Resümee und Ausblick332
Literatur333
17Jugendliche Intensiv- und Mehrfachtäter339
1 Einleitung339
2 Zu den Begriffen „kriminelle Karriere“ und „Intensivtäter“340
3 Kriminologische und kriminalpolitische Relevanz wiederholter Straffälligkeit342
4 Umgang mit jungen Intensivtätern aus polizeilicher Perspektive344
4.1 „Klassische“ Intensivtäterkonzepte der Polizei345
4.2 Neues Modell „Kurve kriegen“350
5 Fazit353
Literatur354
18Jugendkriminalität und Männlichkeit359
Dimensionen der Kategorie Geschlecht – der Fall Männlichkeit361
Die Strukturkategorie Geschlecht, hegemoniale Männlichkeit und männliche Herrschaft362
Männlichkeit als soziale Konstruktion365
Geschlecht als Diskurseffekt – Männlichkeit als performativer Akt367
Geschlecht als Konfliktkategorie – Männlichkeit als Konfliktdynamik368
Ausblick370
Literatur371
19Jugendkriminalität bei Mädchen377
Einleitung377
1 Geschlechtsbezogene Differenzen in der Delinquenzbelastung und Deliktstruktur378
2 Erklärungsansätze und Befunde zum Verhältnis von Geschlecht, Delinquenz und Kriminalität bei Mädchen in der Adoleszenz379
3 Ausblick387
Literatur389
E Professionalität und Kooperationenzwischen Sozialer Arbeit und Justiz393
20Jugendgericht und Jugendstaatsanwaltschaft394
I Entstehung und Entwicklung der Jugendgerichte und der Jugendstaatsanwaltschaften394
II Die Stellung von Jugendrichter und Jugendstaatsanwalt im Verfahren396
1 Jugendrichter396
2 Jugendstaatsanwalt396
III Das persönliche Anforderungsprofil397
IV Empirische Befunde zur Qualifikation der Jugendjustizjuristen399
1 Ausgangslage399
2 Studien zu Rekrutierung, Spezialisierung sowie Aus- und Fortbildung der Jugendjustizjuristen400
3 Die Studie von Streng zum Vergleich von Jugendstrafrechtlern mit anderen Justizjuristen 1979 – 1980404
4 Resümee406
V Schluss407
Literatur407
21Mitwirkung der Jugendhilfe im Strafverfahren – Jugend(gerichts)hilfe411
1 Grundlagen411
2 JGH-Praxis im Wandel417
3 Fazit und Ausblick421
Literatur423
22Soziale Arbeit und Polizei bei der Bearbeitung von Jugendkriminalität – Kooperation trotz Unterschiedlichkeit427
1 Zum Verhältnis von Polizei und Sozialer Arbeit – Grundlegungen428
1.1 Zentrale Merkmale von Polizeiarbeit428
1.2 Zentrale Merkmale von Sozialer Arbeit429
2 Jugendhilfe und „polizeiliche Jugendarbeit“ – Gemeinsamkeiten und Unterschiede432
2.1 Jugendhilfe – Strukturen und Funktionen in Grundzügen432
2.2 „Polizeiliche Jugendarbeit“ – Strukturen und Funktionen in Grundzügen433
3 Zusammenwirken von Polizei und Jugendhilfe – Ansätze434
4 Fazit und Ausblick438
Literatur439
23Bewährungshilfe für Jugendliche und Heranwachsende im Spannungsfeld von Hilfe und Kontrolle443
Rechtliche Grundlagen444
Aufgaben und Funktionen445
Organisation448
Spezialisierte Jugendbewährungshilfe449
Effizienz452
Perspektiven und Probleme455
Literatur458
24Ambulante sozialpädagogische Angebote als Alternativen zum Freiheitsentzug461
I Die Idee461
II Die Gesetzgebung465
III Die Praxis467
IV Perspektiven470
Literatur472
25Untersuchungshaft und U-Haftvermeidung bei jungen Tatverdächtigen: Problemfelder und Entwicklungsbedarfe477
1 Einleitung477
2 Rechtliche Voraussetzungen der Verhängung von Untersuchungshaft bei Jugendlichen477
3 Neuere statistische Daten zur Entwicklung der U-Haft bei jungen Leuten478
4 Erkenntnisse zu den besonderen Belastungen des Vollzugs für Jugendliche481
5 Durchführung und Alltag des U-Haftvollzugs484
5.1 Die Organisations- und Belegungsstruktur der Jugenduntersuchungshaftanstalten484
5.2 Unterbringung in Wohngruppen485
5.3 Persönlichkeitserforschung nach Aufnahme in die Untersuchungshafteinrichtung485
5.4 Erzieherische Gestaltung des Vollzugs der Untersuchungshaft486
5.5 Subkulturelle Strukturen488
6 Haftdauer490
7 Möglichkeiten der Vermeidung der Untersuchungshaft nach §§ 71, 72 JGG490
8 Kenntnisse und Einstellungen der Jugendrichter492
9 Beteiligung der Jugendgerichtshilfe an der Haftentscheidung494
10 Betreuung der Häftlinge durch die JGH und Aktivitäten zur U-Haftverkürzung495
11 Zusammenfassung496
Literatur497
26Neuere Interventionsformen im Jugendstrafrecht501
1 Diversion501
1.1 Voraussetzungen und Ziel501
1.2 Neue Rückfallstatistiken504
1.3 Sanktionsbezogene Ergebnisse505
2 Wirklichkeit jugendstrafrechtlicher Entscheidungen507
2.1 Informelle Erledigungen508
2.2 Formelle Sanktionen508
3 Kritik an der Entwicklung der Reaktions- und Sanktionierungspraxis im Jugendstrafrecht510
Literatur513
F Handlungsmaximen515
27Geltungsbereich und Sanktionenkatalog des JGG516
I Geltungsbereich516
1 Jugendliche517
2 Heranwachsende518
II Sanktionenkatalog521
1 Der Sanktionenkatalog im Überblick521
2 Verwirklichte rechtspolitische Bestrebungen zur Erweiterung des Sanktionenkatalogs522
3 Weitere Reformvorhaben527
III Schlussbemerkung528
Literatur528
28Der Erziehungsgedanke im Jugendstrafrecht: Historische Entwicklungen532
1 Einleitung532
2 Staatliches Strafen in Zeiten ohne spezifische Jugendphase und Separierung zum Zwecke der Erziehung533
3 Grundlagen erster Entwicklungen zur erzieherischen Sonderbehandlung junger Menschen im Strafrecht535
3.1 Ökonomische, technische und demographische Entwicklungen und kriminalpolitische Folgen535
3.2 Entwicklungen der theologischen und philosophischen Straflegitimationen536
3.3 Pädagogisches Jahrhundert und Entwicklung des Erziehungsbegriffs539
3.4 Entstehung der Jugendphase und ihrer Institutionen542
4 Separation junger Menschen im Strafvollzug543
5 Einzug des Erziehungsgedankens in das Strafrecht544
5.1 Jugendgerichtsbewegung544
5.2 Erstes Jugendgericht und erstes Jugendgefängnis546
5.3 Vom Jugendgerichtsgesetz bis zur Jugendstrafrechtsreform von unten547
5.4 Aktueller Stand und Reformdebatte549
6 Schluss551
Literatur552
29„Prävention für alle und von Anfang an“Eine diskurstheoretische Betrachtung aktueller Präventionsdebattenim Rahmen allgemeiner gesellschaftspolitischer Entwicklungen558
1 Einleitung558
2 Die Ausweitung präventiver Aktivitäten in Zeiten gesellschaftlicher Transformationen561
2.1 Von den sozialpolitischen Großprojekten der 1970er und 1980er zum Dreiklang aus Beschleunigung, Kooperation und Prävention ab den 2000er Jahren5562
2.2 Von der politischen und ökonomischen Nützlichkeit präventiven Redens im Themenfeld der Jugendkriminalpolitik568
2.3 Die Sicherheitsgesellschaft und der aktivierende Sozialstaat570
3 Konsequenzen für die Präventionspraxis573
4 Fazit – Wie kann mit Prävention „umgegangen“ werden ?574
Literatur und Quellen576
30Sozialpädagogische Diagnostik im Jugendstrafvollzug587
1 Erziehung und Jugendstrafrecht587
2 Ziele und Ansatzpunkte Sozialpädagogischer Diagnosen589
3 Falldiagnose Anas592
4 Zusammenfassung597
Literatur598
31Wiedergutmachung statt Strafe ? Restorative Justice und der Täter-Opfer-Ausgleich599
Restorative Justice – Wiedergutmachung statt Strafe ?601
Restorative Justice – Verfahren und Bedeutung603
TOA in der Bundesrepublik – Entwicklung und Daten605
Die Praxis des TOA – Grenzen und Spannungsfelder607
Fazit610
Literatur611
32„Just Communities“Demokratische Partizipation im Jugendstrafvollzug614
1 Kohlbergs Theorie der Moralentwicklung615
2 Die Beziehung von Moral und Delinquenz617
3 Just Community: Pädagogische Programmatik und historische Anknüpfungspunkte618
4 „Just Communities“ im Strafvollzug der USA620
5 „Die demokratische Gemeinschaft“ – ein Modellversuch622
6 Aktuelle Ergebnisse, Diskussion und Ausblick624
Literatur628
33Kritik konfrontativer Pädagogik/des AAT und die lösungsorientierte Alternative631
Worum geht es ?631
Was ist an konfrontativer Pädagogik/dem AAT aus vorliegender Perspektive anerkennenswert ?632
Konfrontative Pädagogik/AAT: Problemorientiert633
Grundsätzliche Kritik: der Problemtalk als Problem635
Neurobiologische und kommunikative Musterbildungen636
Lösungsorientierung als Alternative637
Der Einzelne ist auf gerechte gesellschaftliche Verhältnisse angewiesen640
Fazit640
Literatur641
34 Warum ein Anti-Aggressivitäts-Training als Maßnahme konfrontativer Pädagogik auch lösungsorientiert ist. Eine Replik auf Frank Eger644
1 Einleitendes644
2 Teilnahme an einem Sozialen Trainingskurs als jugendrichterliche Weisung645
3 Das Missverständnis um den Zwangskontext646
4 Problemorientierte Musterbildungen vs. Entlarven kollektiver Sinnmuster648
5 Spezialprävention und Lösungsorientierung650
6 Gewalthandeln und Habituskonzept in einer lösungsorientierten Idee654
7 Sanktionspraxis, punitive Tendenzen und konfrontative Pädagogik656
8 Fazit658
Literatur659
H Inhaftierung undgeschlossene Unterbringung662
35Jugendarrest663
1 Einleitung663
2 Anordnungsvarianten des Jugendarrests664
2.1 Urteilsarrest664
2.2 „Nichtbefolgungsarrest“669
2.3 Bemessung der Dauer des Jugendarrests671
2.4 Zusammenfassung671
3 Quantitative Relevanz672
4 Vollstreckung673
5 Vollzug674
5.1 Zielsetzung674
5.2 Arrestvollzugsgesetze der Länder674
5.3 Jugendarrestvollzug675
6 Kritik und aktuelle Debatten676
7 Zusammenfassung/Fazit679
Literatur679
36Recht und Rechtswirklichkeit im Jugendstrafvollzug683
1 Einleitung683
2 Einführung zu Recht und Jugendstrafvollzug685
3 Rolle des Vollzugs und der Gefangenen in den Gesetzen687
3.1 Vollzugsziel und Erziehungsauftrag687
3.2 Mitwirkungsgrundsatz und „Chancenvollzug“691
3.3 Disziplinierung694
4 Probleme des Gefangenenrechtsschutzes695
5 Orientierung des Vollzugs am Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis ?699
Literatur700
37 Jugendstrafvollzug: Maßnahmen der Wiedereingliederung und Übergangsmanagement aus kriminal-und sozialpolitischer Sicht704
Vollzugsziele: (Individuelle) Resozialisierung und/oder (soziale) Reintegration ?705
Befähigungsmaßnahmen: (Be-)Handlungsbedarf und Wirkungsgrenzen709
Eingliederungsmaßnahmen: Übergangsmanagement und Wirkungshoffnungen713
Fazit: Verknüpfungen in Praxis und Wissenschaft718
Literatur719
38Strafhaft als biographischer Einschnitt. Befunde zum Jugendstrafvollzug aus der Perspektive seiner Insassen722
1 Adoleszenz- und Autonomiekonflikte in der autoritären Institution725
2 Zum Verhältnis von biographischer Diskontinuität und rigider Struktur728
Autoritäts- und Autonomiekonflikte729
Die Inhaftierung als Strukturgeber und die Erfahrung des Strukturbruchs730
Die Bedeutung biographischer Diskontinuität731
3 Erziehung unter Restriktion – Entwicklung unter Kontrolle ?733
Literatur734
39Geschlossene Unterbringung in der Kinder- und Jugendhilfe Darstellung, Kritik, politischer Zusammenhang738
1 Gesetzlicher und empirischer Rahmen der Geschlossenen Unterbringung738
Was ist eine Geschlossene Unterbringung und wie kann sie vom Jugend(straf)vollzug abgegrenzt werden ?738
Rechtliche Grundlagen der Geschlossenen Unterbringung740
Umfang und Praxis der Geschlossenen Unterbringung741
2 Ablehnende Haltungen744
Historische Kritik an der Heimunterbringung und der Geschlossenen Unterbringung744
Neue Entwicklungen: Zunehmende Rigidität in der Heimerziehung747
3 Befürwortende Haltungen748
Haltung 1: Pragmatismus skeptischer Befürworter748
Haltung 2: Einbettung der Geschlossenen Unterbringung in den Katalog der Jugendhilfe748
4 Politik und Geschlossene Unterbringung750
Punitivität und Jugendhilfe750
Ursachen für die Befürwortung der Geschlossenen Unterbringung751
Aktivierender Staat753
„Life-Coaching“ als Auftrag Sozialer Arbeit im aktivierenden Staat753
Jugendhilfe zwischen Life-Coaching und Risikomanagement755
Literatur757
40 Von punitiven Tendenzen, knappen Behandlungsressourcen und der Schwierigkeit, dem Einzelnen gerecht zu werden. Neuere Forschungsbefunde zum Jugendstrafvollzug760
1 Kriminalpolitische Entwicklungen760
2 Gewalt und Disziplinierung765
3 Bildung und soziale (Wieder-)Eingliederung768
4 Ausblick773
Literatur774
41Gegen die Logik der Inhaftierung – die Forderungen des AJK aus heutiger Sicht780
Abschlusskommentar791
Literatur792
Autorinnen und Autoren795

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