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BÖSE FALLE Ehe für alle

Eine Orientierungshilfe für mündige Bürger. Als Anhang: die Parabel 'Dystopia'

AutorDietmar Mehrens
Verlagneobooks Self-Publishing
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl111 Seiten
ISBN9783742772183
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis1,99 EUR
Am 30. Juni 2017 beschloss der Deutsche Bundestag in einer auf Antrag von SPD, Die Linke und Grünen anberaumten Sitzung, eine formelle Eheschließung auch für gleich­geschlechtliche Paare zuzulassen. Damit hat nach anderen westlichen Gesell­schaften nun auch die Bundes­republik Deutsch­land einen beispiel­losen Bruch mit dem vollzogen, was kultur-, generationen- und zeitüber­greifend in der Mensch­heitsgeschichte fester Brauch war. Was aber sind die unwiderlegbaren Argumente dafür, dass eine Gesellschaft die homosexuelle Verbindung zweier Menschen nicht nur toleriert, sondern offiziell für gut und richtig erklärt? Diese Auseinandersetzung wurde bisher in Deutschland nicht offen geführt, sondern mit dem Kampfbegriff 'Homophobie' abgewürgt. Die Streitschrift des promovierten Philologen holt Versäumtes nach und spart nicht mit Kritik am neomarxistischen Establishment aus Linken, Grünen, SPD und den mit ihnen verbündeten Medien, die den Super-GAU unserer abendländischen Kultur leichtfertig heraufbeschwören.

Dr. phil. Dietmar Mehrens lehrte deutsche Philologie an einer chinesischen Elite-Universität und hatte in Deutschland einen Lehrauftrag für Politologie an der Universität Rostock. Bis 2015 war er als Dozent an der Kim-Il-Sung-Universität in Pjöngjang der einzige und bisher letzte deutsche Hochschullehrer im kommunistischen Nordkorea. Er macht sich stark für Gegenstandpunkte zum herrschenden neomarxistischen Zeitgeist in den westlichen Gesellschaften der Gegenwart.

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Leseprobe

3. Die wissenschaftliche Forschung liefert keine Legitimation für die »Ehe für alle«


Wissenschaft im Korsett der Gleichheits­ideologen




Ein großes Problem bei der Forderung nach einer »Ehe für alle« ist, dass nicht erforscht ist, wie sie sich langfristig auswirkt. Ein so massiver Eingriff in das Werte­system unserer Nation, wie es die Abschaffung der traditionellen Ehe ist, bedarf jedoch der Legi­timation. Eine solche Legiti­mation ließe sich beispiels­weise dadurch erzielen, dass der Nachweis des universellen Nutzens für die Gemein­schaft erbracht wird, die eine solche Öffnung der Ehe bringen würde. Doch dieser Nutzen ist bloßes Desiderat. Wozu, diese Frage sei an dieser Stelle gestattet, wozu eigentlich Forschungen in der Medizin, in der Psychologie, wozu Geistes­wissenschaften wie Geschichte und Philosophie, wozu Forschungen zu Religion und Anthro­pologie, wenn wir daraus nichts lernen? Lernen ließe sich etwa aus der Kultur­geschichte der Mensch­heit, was menschliche Gesell­schaft konstituiert und was sie zersetzt. Warum sind die westlichen Gesell­schaften nicht bereit, bei einem für sie alle so elemen­taren Thema die Quellen zu befragen, die zu unserer eigenen Geschichte vorliegen? Warum suchen die – zumindest im inter­nationalen Vergleich – so gut bezahlten Forscher und Wissen­schaftler an deutschen Uni­versitäten nicht seit Jahren mit aller­größtem Eifer nach Belegen und Vorbildern in der Menschheits­geschichte, die als Folie dafür dienen können, dass die Öffnung der Ehe für gleich­geschlecht­liche Paare eine gute Sache ist? Könnte es sein, dass sich solche Belege gar nicht finden lassen? Schauen wir mal etwas genauer hinein in den deutschen Universitäts­betrieb.

Mir sind zahl­reiche Lehr­stühle, Forschungs­richtungen und -disziplinen bekannt, in denen Links­theoreme (z.B. die Agenda des Feminismus) die Leitlinien vorgeben. Fast immer geht es dabei darum, die bereits vorher ideologisch festge­legten Lehr­sätze durch Belege im Unter­suchungs­material zu festigen; auch hier also herrscht das Prinzip der sich selbst erfüllenden Verheißungen: Ich postuliere Gender-Gerech­tigkeit, dann stelle ich fest, dass es sie nicht gibt, und am Ende der pseudo-innovativen Betrach­tungen steht dann ein so umstrit­tenes Produkt wie die Bibel in gerechter Sprache, die natürlich mit dem, was in den historischen Quellen steht, die ihr zugrunde liegen, nicht mehr viel zu tun hat und streng wissen­schaftlich gesehen grober Unfug ist. Noch abstruser muten die Forschungen im so genannten Zentrum für trans­disziplinäre Geschlechter­studien an der Berliner Humboldt-Universität an, deren Gender-Expertin, Professor Dr. Lann Hornscheidt, Anfang Mai 2014 ein beachtliches Medien­echo auslöste mit ihrem Vorschlag – es klingt nach Satire, ist aber Wahrheit –, im Deutschen als neutrale Endung für Nomen, die ein Problem der Gender­gerechtig­keit aufweisen, wie beim Comichelden Asterix ein X einzuführen, also Professx statt Professor/Professorin und Studierx statt Student/Studentin, dazu als Frage­pronomen das neue Wort wex24. Dabei würde ein einziger Blick auf die aktuellen und zum Teil bereits erfolgs­gekrönten Ambitionen um Genderge­rechtigkeit in der Sprache genügen, um zu entlarven, wie wenig ernst es den selbst­­ernannten Gerechtig­keitsfana­tikern tatsächlich mit der totalen sprach­lichen Ausgewo­genheit bei allen in Frage kommenden Nomen ist: Niemals hat jemand nämlich ernstlich Anspruch darauf erhoben, dass doch bitte von Mördern und Mörderinnen, von Dieben und Diebinnen, von Betrügern und Betrü­gerinnen oder Lügnern und Lügne­rinnen zu sprechen sei, wenn der Inhalt einer Rede, Mitteilung oder Erklärung dies erfordert. Auch von Stehlenden und Mordenden ist verblüffend wenig die Rede, obwohl das im Plural geschlechts­neutrale Partizip 1 sich sonst im Lager der feministischen Sprach­putschisten immenser Beliebt­heit erfreut. Es scheint fast so, als wären Frauen genetisch nicht für Ver­brechen und Unwahr­heiten disponiert. Viren und Bakterien sind nicht Mann, nicht Frau; gleichwohl käme niemand auf die Idee von Krankheits­erregerinnen (auch nicht mit dem umstrittenen großen Binnen-I) zu sprechen, um den geschlechts­losen Wesen zu den Gender­rechten zu verhelfen, auf die sie leicht­fertig verzichteten, würden sie sich weiter konsequent als Erreger bezeichnen lassen. Die weibliche Form ist in all diesen Fällen gleichsam ausgestorben, ehe sie das Licht der Welt erblicken konnte. Somit ist klar, dass es hier nicht um Wissen­schaft geht und auch nicht um Gerech­tigkeit (denn dann dürfte die Semantik der Wörter unerheblich sein), sondern, wie es auch die Frauen­rechtlerin Marlene Streeruwitz offen einräumt25, um einen ganz profanen Kampf um Macht und Einfluss, in dem negativ besetzte Begriffe, denen Gender­gerechtigkeit widerfährt, den selbst­ernannten Umkremplern der alten Ordnung keine Vorteile ver­schaffen. Ideolo­gische Erstar­rung erklärt auch die erstaunliche Blind­heit neo­marxistischer Politik- und Sozial­wissen­schaftlerinnen wie der Berliner Professorin Astrid Albrecht-Heide für die grotesk anmutende Doppel­moral, die sich offen­bart, wenn sie die Kolonial­politik des Westens im 20. Jahrhundert kritisieren und gleichzeitig selbst eine Art von kolonialer Usurpation betreiben, indem sie die deutsche Sprache ohne Mandat (sondern allein aufgrund eines anmaßenden Selbstver­ständnisses, letzte Wahrheiten zu vertreten) mit sprach­lichen Fremd­körpern wie dem großen I in »ProfessorInnen« besiedeln. Nebenbei bemerkt: Auch das apodiktische Selbst­verständnis des Femi­nismus, die letzten Wahr­heiten über das Verhältnis zwischen Mann und Frau in der Gesell­schaft zu vertreten, ist eine dog­matische Eng­führung, deren Legi­timation viel mehr Menschen in Frage stellen, als es angesichts der oft einseitigen Bericht­erstattung den Anschein hat. Die Publizistin Birgit Kelle, Autorin des Buches Mutter­tier26, spricht für viel mehr Frauen als eine Alice Schwarzer oder Marlene Streeru­witz, wenn sie feststellt: Die klassische Rollen­verteilung zwischen einem arbei­tenden Mann und einer Frau, die sich um die Kinder­erziehung kümmert, »ist das am meisten gelebte Familien­modell in Deutschland [...] – warum unter­stützen wir das nicht?«27 Statt dem natür­lichen Lauf der Dinge freie Bahn zu lassen, so die Autorin in einem Gespräch mit dem FOCUS, werde mittels teurer Ersatz­strukturen ein aber­witziger »Nanny-Staat«28 errichtet, dessen ideolo­gischen Überbau abge­hobene, abstrakte universitäre Forschungen wie die am Zentrum für trans­disziplinäre Geschlechter­studien der Humboldt-Universität liefern, die mit der Alltags­wirk­lichkeit der Menschen nichts zu tun haben.

Angesichts solcher Absurditäten stellt sich die Frage, ob nicht bei anderen Forschungs­schwerpunkten mehr Aussicht auf lückenlose und plausible Argumen­tations­ketten bestünde. Warum das Geld des Steuerzahlers – wenn es denn nach Lage der Dinge unbedingt Argumente für neo­marxistische Dogmen liefern muss – nicht lieber ausgeben für Forschungen, die zweifels­frei belegen, dass es in der Menschheits­geschichte dauerhaft blühende und vitale Hoch­kulturen gegeben hat, deren Funda­ment eine promiskuitive Vermischung der Geschlechter und eine Auf­hebung der Mann-Frau-Dichotomie als Keimzelle der Gesell­schaft waren? Den mündigen Bürger, dem die Homo-Ehe adhoc als Nonplus­ultra des vernunft­begabten Menschen über­gestülpt wird, müssen solche Forschungs­ergebnisse als Argument zu der schwierigen Thematik doch interessieren. Aber leider sind ihm solche Hoch­kulturen bisher nicht zur Kenntnis gebracht worden. Entweder kann die Forschung hier nicht fündig werden oder sie fürchtet, hier nicht fündig werden zu können.


Das abgestreifte Ethos der christlichen Tradition



Was wir dagegen zweifels­frei belegen können, ist, dass es nach dem Wirken eines gewissen Jesus Christus auf diesem Planeten den beispiel­losen globalen Sieges­zug einer fried­liebenden und mit ebenso strikten wie klaren ethischen Normen ver­sehenen Bewegung gegeben hat. Diese Bewegung war im sexuellen Bereich eher restriktiv und einer ihrer wich­tigsten Repräsen­tanten, gleichsam ihr Chef-Theologe, der Apostel Paulus, hat die gleich­geschlecht­liche Liebe als »Schande« (cf. Römer 1,26f.) geächtet. Wer die Bibel als Funda­ment des christlichen Glaubens und seiner Ethik ernst nimmt, kann das nicht unbeachtet lassen und auch nicht einfach mit Rudolf Bultmann als zeitbedingt abtun. Er hat doch dazu als Adept (und nicht Urheber) der Lehre gar kein Mandat. Belegen lässt sich auch, dass diese Bewegung sich gegenüber einer Kultur des Hedonismus wie im späten Rom als die wesentlich vitalere erwiesen und diese als unter­gehende hinter sich gelassen hat. Was die christliche Tradition und ihr oberster Wächter, die Kurie, konkret zum Thema »Ehe für alle« zu sagen haben, dem widmet sich in diesem Buch das Kapitel »Die Haltung der katholischen Kirche« ausführlich.

Ein paar Jahrhunderte nach der Entstehung der ersten christ­lichen Gemeinden setzte noch einmal eine von religiösen Über­zeugungen und klaren ethischen Normen geprägte, äußerst vitale Massen­bewegung ein gewaltiges Ausrufe­zeichen in der Menschheits­geschichte, vielleicht nicht zufällig zu einem Zeit­punkt, da ihre Vorgänger­bewegung, nach­dem sie sich institu­tionalisiert hatte, bereits die ersten Verfalls­symptome und Ver­irrungen aufwies. Kein Wunder also, wenn einer der führenden fran­zösischen Intel­lektuellen, Michel...

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