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E-Book

Die Revolution der Geldanlage

Wie Sie mit einfachen Methoden erfolgreich investieren

AutorGottfried Heller
VerlagFinanzBuch Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl272 Seiten
ISBN9783960921318
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
ERFOLGREICH ANLEGEN OHNE VIEL AUFWAND! Geld bringt keine Zinsen mehr - wie also können Sie als Privatanleger Ihre Ersparnisse besser anlegen? Gottfried Heller, langjähriger Partner der Börsenlegende André Kostolany, ist seit 50 Jahren in der Vermögensverwaltung erfolgreich tätig. Er deckt auf, wie Sie ohne viel Aufwand und kostengünstig Aktien in Ihre Anlagestrategie einbauen können. Denn die 'Revolution der Geldanlage' mit Indexfonds im Mittelpunkt bietet Ihnen ungeahnte Möglichkeiten, Ihr Geld risikoarm und gleichzeitig ertragsstark anzulegen. Noch machen Anleger zu wenig Gebrauch von Indexfonds und deren Vorteilen. Das liegt vor allem daran, dass Banken und Finanzdienstleister sie selten empfehlen, weil sie zu wenig daran verdienen. Gottfried Heller zeigt, in leicht verständlicher Sprache, mit welch einfachen Methoden jeder seine Vermögensbildung und Altersvorsorge ganz unkompliziert in die Tat umsetzen kann. Das gilt sowohl für großes als auch für kleines Geld - für bestehende Portfolios als auch für Sparprogramme.

Gottfried Heller gilt als profilierter Kenner der internationalen Finanzmärkte. Vom »Elite«-Report wurde er mit der »Goldenen Pyramide« als einer der »erfahrensten Vermögensverwalter« ausgezeichnet. Seine erfolgreiche Karriere als Vermögensverwalter und Fondsmanager begann er 1971 mit der Gründung der FIDUKA - zusammen mit Börsenlegende André Kostolany. Wenige Jahre später folgten die ebenfalls gemeinsam gegründeten »Kostolany Börsenseminare«, die ersten ihrer Art in Deutschland. In seinem Buch »Die Wohlstandsrevolution«, erschienen 1992, hat er frühzeitig den rasanten wirtschaftlichen Aufstieg der Schwellenländer, deren wachsenden Wohlstand und ihre zunehmende Bedeutung auch für die Börse vorhergesagt. Sein Buch »Der einfache Weg zum Wohlstand«, erschienen 2012, stand viele Wochen auf der Manager Magazin-Bestsellerliste. Heller schreibt seit Jahrzehnten Kolumnen in Presse- und Internet-Publikationen und ist gern gesehener Gast in Funk und Fernsehen.

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Leseprobe

1. SCHÖNE NEUE BÖRSENWELT – PRIVATANLEGER SIND DIE GROSSEN GEWINNER


Geld anlegen ist nicht annähernd so schwierig, wie es aussieht. Erfolgreich investieren erfordert lediglich, ein paar Dinge richtig zu machen und gravierende Fehler zu vermeiden.

John Bogle, »Erfinder« von Indexfonds für Privatanleger

EINLEITUNG


In der Börsenwelt findet seit Jahren eine lautlose Revolution statt. Die größten Opfer dieser Revolution sind die Halbgötter der Wall Street. Manche von ihnen haben das aber bis heute noch nicht so richtig begriffen. Als ich 1967 in New York an einer Hochschule Abendkurse über Börse und Wertpapieranalyse besuchte, ging es vor allem um Stock Selection – also um die richtige Auswahl von Aktien – durch fundamentale Analyse sowie auch mit Hilfe von Charts. Die Auswahl von Aktien war jedenfalls damals das A und das O des Investierens. Ich war in der Zeit, als ich Abendkurse besuchte, tagsüber als Ingenieur bei einer Management-Consulting-Firma in New York tätig. Damals wohnte ich schon seit vier Jahren in Amerika und hatte den schockierenden Mord an Präsident John F. Kennedy 1963 miterlebt.

In den USA wird man tagein, tagaus in den Medien mit Börsennachrichten konfrontiert. Für einen Deutschen wie mich war es auch neu, dass meine Kollegen in Aktien investiert waren und sich laufend für Börsennachrichten interessierten. Deshalb blieb es nicht aus, dass ich schon bald vom Börsenbazillus infiziert war. Der damalige Grund für mein Abendstudium war, dass ich ein Stellenangebot bekommen hatte, in München die Leitung einer Investmentvertriebsgesellschaft zu übernehmen. Der Börsenlehrgang bot mir zumindest teilweise das Rüstzeug für meine spätere Vermögensverwalterkarriere.

In jenen Tagen standen Analysten hoch im Kurs und jeder Broker, wie etwa Goldman Sachs, Merrill Lynch, Morgan Stanley oder Lehman Brothers – um nur einige der Großen zu erwähnen –, beschäftigte große Stäbe, die nur mit dem Herausfiltern von Aktien beschäftigt waren. Die Analysten waren spezialisiert auf Branchen, etwa die Automobil-, Chemie-, Stahl-, Computer-, Pharmazie- oder die Versicherungsbranche. Einzelne Analysten konzentrierten sich sogar auf nur wenige Unternehmen. Monatlich wurden in den Zeitungen und Zeitschriften ausführliche Tabellen mit der Reihenfolge der besten bis schlechtesten Analyseteams veröffentlicht. Natürlich gab es auch die Star-Analysten, deren Trefferquoten in der Aktienauswahl besonders hoch waren. Diese Stars waren auch in der Presse sehr gefragt und brachten es häufig in die Schlagzeilen. Sie wurden oft für teures Geld von anderen Investmentbanken abgeworben, manchmal gleich auch ganze Teams.

Kurz: Es ging in der Finanzbranche so ähnlich zu wie heute im Fußball, nur mit dem Unterschied, dass die Transfersummen nicht so astronomisch hoch waren, wie sie heute im Fußball üblich sind. Jedenfalls ist man im Rückblick auf die 1960er Jahre geneigt zu sagen, es sei die gute alte Zeit gewesen. Die Wall Street sonnte sich im Glanz ihrer überragenden Bedeutung in der Businesswelt Amerikas und strotzte vor Selbstzufriedenheit.

Doch dann kam einer, der die Halbgötter an der Wall Street herausforderte. Es war kein Geringerer als Paul A. Samuelson. Professor Samuelson war im Jahr 1970 der erste amerikanische Nobelpreisträger in Wirtschaftswissenschaften, zudem hat er das einflussreichste Lehrbuch der Ökonomie geschrieben. Heute gilt er als der größte Ökonom des vorigen Jahrhunderts. In einem vorsätzlich provokativen Essay schrieb er im Jahr 1974, dass ein Fonds, der einfach einen Index nachbildet, eigentlich die beste Lösung für Anleger sei. Er erklärte, die meisten Investmentmanager sollten doch einfach verschwinden: »Werden Sie Klempner oder lehren Sie Griechisch oder arbeiten Sie bei einem Unternehmen, das etwas Nützliches herstellt«, empfahl er den Halbgöttern.

Denn wenn man die Gebühren abziehe, seien fast alle Aktien- und Anleihemanager nicht in der Lage, den Gesamtmarkt zuverlässig zu schlagen. Und daher wäre die Welt besser daran, wenn die Analysten endlich aufhörten, es zu versuchen. Und er schlug vor, jemand sollte ein Aktien-Portfolio mit niedrigen Kosten auflegen, das ganz einfach den Standard & Poor’s 500-Index nachbildet, das wichtigste Aktienbarometer der USA.

Dieser Artikel brachte Professor Samuelson keine Freunde an der Wall Street ein. Jedoch ein Fondsexperte namens John Bogle, der gerade im Begriff war, die Investmentgesellschaft Vanguard (auf Deutsch: »Vorhut«) zu gründen, fand die Idee von Paul Samuelson faszinierend und startete prompt am 31. August 1976 den ersten Indexfonds der Welt. Sozusagen die Vorhut der Revolution in der Geldanlage.

John Bogle wurde an der Wall Street als Narr verlacht. Doch heute ist dieser Indexfonds mit einem Volumen von 341 Milliarden US-Dollar (Ende August 2017) der größte Aktienfonds der Welt. In des Wortes wahrster Bedeutung gilt hier der Spruch: »Wer zuletzt lacht, lacht am besten«. Professor Samuelson schrieb später begeistert: »Ich messe Bogles Erfindung die gleiche Bedeutung bei wie der Erfindung des Rads, des Alphabets, Gutenbergs Buchdruck und gutem Wein und Käse: ein Publikumsfonds, der Bogle nie reich machte, der aber die langfristigen Renditen von Fondsanlegern anhob. Etwas Neues unter der Sonne.«

Wenn Sie sich jetzt fragen, warum der Indexfonds seinen Erfinder John Bogle nicht reich gemacht hat, obwohl das von ihm gegründete Unternehmen Vanguard mehrere Billionen Dollar managt und zum zweitgrößten Vermögensverwalter der Welt aufgestiegen ist, hier die Erklärung: Vanguard ist voll und ganz im Besitz der in den USA aufgelegten ETFs und klassischen Indexfonds und gehört damit indirekt den Anlegern dieser Fonds. Vanguard ist also keine Aktiengesellschaft, sondern eine Art Genossenschaft, und John Bogle war und ist wie jeder andere Anleger nur über die Vanguard-Fonds beteiligt, die er besitzt. Diese uneigennützige Eigentümerstruktur gilt übrigens als ein Grund dafür, dass Vanguards ETFs und Fonds bei den Anlegern so beliebt sind. Sie wissen, dass das Unternehmen nur ihren und sonst gar keinen Interessen verpflichtet ist.

Mit der Etablierung der Indexfonds begann der erste Teil einer Revolution an der Wall Street, aber sie war noch nicht existenzbedrohend für das Heer der Analysten. Denn für Indexfonds gibt es, wie bei anderen Publikumsfonds, nur einmal pro Tag einen Kurs, zu dem man Anteile kaufen oder verkaufen kann. Erst als der zweite Teil der Revolution folgte, wurde es für die Eliten an der Wall Street ernst.

Das war, als im Jahr 1993 die State Street Corporation in Boston, die älteste Bank Amerikas, gegründet 1792, eine moderne Form der Indexfonds, die ETFs, erfand. Das Akronym ETF bedeutet Exchange Traded Fund – zu Deutsch börsengehandelter Fonds –, dessen Kurs fortlaufend bestimmt wird und der jederzeit wie eine Aktie an der Börse gekauft oder verkauft werden kann. Danach schossen die Indexfonds wie Pilze aus dem Boden.

Darauf folgte ein für die traditionelle Investmentwelt niederschmetternder Tiefschlag: Die Forschungen der Finanzwissenschaft ergaben, dass über 90 Prozent der Rendite und ebenso 90 Prozent des Risikos eines Portfolios von den in ihm enthaltenen Aktienklassen bestimmt werden. Weniger als zehn Prozent der Rendite und des Risikos sind demnach der Auswahl einzelner Wertpapiere (Stock Picking) und dem Markt-Timing zuzuschreiben.

Aus der Investmentpraxis kamen exakt die gleichen, für die Investmentgilde schockierenden Ergebnisse: Die Dimensional Fund Advisors, eine Fondsgesellschaft in Kalifornien, untersuchten die Ergebnisse von 44 Pensionsfonds mit einem Volumen von etwa 450 Milliarden Dollar. Die umfangreiche Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass über 96 Prozent der Erträge allein den Anlageklassen in den Portfolios zu verdanken waren. Nur gerade einmal vier Prozent waren der Aktienauswahl und dem Timing von Käufen und Verkäufen zuzuschreiben. Das war der finale Tiefschlag für die altehrwürdige Königsdisziplin der Finanzwirtschaft.

Es war fast so wie die revolutionäre Entdeckung des Astronomen Nikolaus Kopernikus, dessen Studien ihn zu der Überzeugung führten, dass nicht die Sonne die Erde umkreise, sondern dass die Sonne im Mittelpunkt des Weltalls ruhe und dass – genau umgekehrt – die Erde und die Planeten sich in Kreisen um sie bewegten. Sein großes Werk Über das Kreisen der Himmelskörper leitete, auch wenn nicht alle seiner Annahmen richtig waren, eine neue geistige Epoche der Menschheit ein, die so genannte kopernikanische Wende. Aus Angst vor der Reaktion der Kirche ließ er sein brisantes Werk erst kurz vor seinem Tod drucken.

Die Wende in der Anlagepolitik beschrieb der Finanzwissenschaftler William Bernstein so: »Ihre Investmentperformance wird fast vollständig durch einen einzigen Faktor bestimmt – Ihre Asset-Allokation über breite Assetklassen hinweg. Aktien- oder Fonds-Picking sowie Markt-Timing – die Faktoren, von denen traditionell angenommen wird, sie würden den Anlageerfolg bestimmen – sind tatsächlich fast irrelevant.«

Dieses kategorische Urteil, dass die weltweit von einem Heer von Analysten praktizierte, aufwändige und mühevolle Suche nach den besten, ertragsreichsten und sichersten Aktien und Anleihen von geringem Nutzen und praktisch irrelevant sei, ist etwa so niederschmetternd, wie wenn jemand zehn Semester Theologie...

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