DER HERRLICHKEIT LAUSCHEN
UND DER STIMME DER STILLE
EHRE ERWEISEN
Versammelt sind die große Barmherzigkeit,
die allerhöchste Weisheit,
die Strahlen, die Stimmen, die Tugenden
die Lilien, die Edlen, die Schatzkammern.
Mit Klarheit und nächtlichem Leuchten,
mit blauen Blumengärten,
mit Reinheit und Güte geschmückt,
in tiefer Hingabe dienen sie den Heiligen.
Versammelt sind die Übenden und die Geübten,
der einen Herrlichkeit zu lauschen
und tausendfach die Stimme der Stille
allem Lebendigen zu offenbaren.
Unbegrenzt, unermesslich, unerschöpflich
verneigen sich die Übenden
vor allen Erhellten,
Gelichteten, Gereinigten.
Klaren Auges dienen sie
den lebenden Wesen
mit Worten, Taten und Hingabe,
wo die Stille zu Hause ist.
Von Übung zu Übung,
von Tat zu Tat
leuchten sie den Suchenden
den Weg von Weisheit und Mitgefühl.
Die Übenden des Friedens
fragen in ihrem Herzen:
Was sind die Werke der Heiligen?
Was ist ihre göttliche Kraft?
Wie ist die Weisheit der Heiligen?
Wie ist ihr Denken, Reden und Handeln?
Wie ist ihre Geistesstille?
Wie ist ihre Freiheit von Angst?
Was ist den Heiligen Wohnung?
Was ist ihr Fleiß, ihr Einsatz, ihr Streben?
Wie ist ihr Körper, ihr Geist?
Und wie ist ihr Gelichtetsein?
Wer kann es begreifen,
ermessen, ergründen,
wer kann es verstehen,
wie die Heiligen leben?
Wer um das Eine bittet
und den Weisenden Freund ist,
wer das Leben der Heiligen lebt
und ihrer göttlichen Kraft vertraut;
wer nach höchster Weisheit strebt
und nach allumfassender Barmherzigkeit,
dem wird das Eine offenbar,
das die Heiligen sehen.
Was ermöglicht dem Körpergeist
das Eine erfahren zu können?
Ihn auf tausenderlei Weise zu betätigen
und dadurch zu befähigen:
Denken, Reden und Handeln
in alle Richtungen zu dehnen,
immerzu den Lebensraum zu weiten
und Verständnis für alle zu entwickeln.
Nicht nur heilige Schriften zu betrachten
und des Göttlichen zu gedenken,
sondern all seine Formen und Farben
mit Haut und Haar zu schmecken.
Die Liebenden suchen
allumfassende Güte,
Weisheit und Mitgefühl
und den Weg diese zu meistern.
Die Übenden üben
in Worten und Taten
bei Tag und bei Nacht
die Reinheit des Herzens.
Die Meister wachsen
aus Ernst und Eifer
von Übung zu Übung
in Weisheit und Migefühl.
Möge das Licht der Erhellten
den Suchenden leuchten,
möge ihr Angesicht strahlen,
denen die Weisung erbitten.
Möge die Liebe der Wahrhaftigen
den Strauchelnden scheinen,
möge sie Grund und Boden sein,
denen, die schwanken.
Möge die Gnade der Weisheit
allen Fragenden
von Antwort zu Antwort
ein offenes Tor bereiten.
In tiefer Geistes-Stille
weitet sich der Raum,
jedes Haus wird ein Garten,
jeder Stein wird ein himmlisches All.
Worte und Wissen klaren auf,
wie strahlende Juwelen
schmücken sie das Paradies
der erinnernden Weisheit.
Unermesslich, unzerstörbar
wie Diamanten sind die Welten
der heiligen Weisheitsstimme,
die den Blühenden leuchtet.
Unermesslich, unaussprechlich
fallen Wolken wie Regen
durch Raum und Zeit,
das Eine zu verherrlichen.
Unablässig, unerklärlich
scheinen Wolken wie Sonnenstrahlen
als Formen und Farben,
das Eine zu ehren.
Ungezählt und unerhört
klingen Wolken von Musik
im Garten der Stille,
an das Eine zu erinnern.
Reinheit und Klarheit im Osten,
Fülle und Helle im Süden,
bleibendes Leuchten im Westen,
strahlende Güte im Norden;
Frieden und Weite im Nordosten,
flammende Kraft im Südosten,
Licht und Wahrheit im Südwesten,
bewahrendes Streben im Nordwesten;
vollendende Befreiung in der Tiefe,
lehrende Weisheit in der Höhe –
vielfach ehren die Übenden
die Vielfalt des Einen.
Zahlreich wie die Welten
sind die königlich Übenden,
die reinen Herzens bitten
und keine Mühen scheuen;
die zum Wohle aller Wesen wirken
und das Gute in Fülle bewahren,
die auch nachts friedlich leuchten
und als wissendes Feuer strahlen;
die das Heer der Dämonen besiegen
und mit Hingabe weiterstreben,
die Hindernisse überwinden
und die Weisheit weitergeben.
In allen Sprachen der Welt
die grenzenlose Freiheit zu bezeugen,
die von Uranfang
allem Seienden zu Grunde liegt;
in jeder Hinsicht zu begreifen,
dass alle Wesen wie Träume,
dass alle Leuchtenden wie ein Blitz
und dass alles Geschehen wie ein Spiegelbild ist;
mit einem Auge voller Klarheit
das Meer der heiligenden Schriften
aufzunehmen und weiterzugeben,
– das ist die Meisterschaft der Übenden.
Jene, die in der Freiheit
der Geistes-Stille verweilen,
ohne Barmherzigkeit zu entwickeln,
genügen sich selbst.
Sie sehen nicht das Paradies
der Heilungskräfte des Lichtes,
das ihnen zu Füßen liegt,
alle Wesen zu befreien.
Sie bleiben blind in der Stille,
ohne das Herz zu verschenken
und die göttliche Kraft zu nutzen,
die durch Mitgefühl offenbar wird.
Hingegeben sind die Friedenstiftenden,
hingegeben ist ihre Liebe
wie das Läutern von Gold,
wie das Schleifen von Diamanten.
In jeder Welt sehen sie
das Paradies aus Früchten,
Quellen, Wüsten, Gärten,
die allesamt Lehrende sind.
In jedem Staubkorn erkennen sie
die Erlösungskraft des Lichts,
die allem Seienden innewohnt,
von Stille zu Stille.
Rein und klar strahlt das Streben
zu allem Heiligen, Unerschütterlichen,
zu tiefsinnigen Lehren,
Verkörperungen, Verherrlichungen.
Gestaltlos und mannigfaltig
ist das eine Licht,
das den Übenden leuchtet,
ihre Taten ins Grenzenlose zu weiten.
Groß ist die Weisheit,
die von Irrtümern frei ist,
sie kann nicht zerbrochen werden,
wie alle Freiheit der Welt.
Unbesiegbar ist die Tatkraft
der unergründlich tief Gegründeten,
unerschütterlich ist ihre Weisheit
wie ein diamantener Berg.
Unermesslich ist ihre Kenntnis,
dass nichts verändert werden kann,
so unbegrenzt wie die Veränderungen,
die sie dennoch entstehen lassen.
Unzerstörbar, unvergänglich
ist die Wahrheit der Wahrhaftigen,
unausschöpflich ist das Wort,
das sie meisterlich zu schöpfen wissen.
Wer erhellt ist, ist frei
von Ermesslichkeit, Unermesslichkeit,
von Endlichkeit, Unendlichkeit,
von Richtigkeit und Falschheit.
Wie die Sonne die Finsternis
und der Mond die Nacht erhellt,
leuchtet die Weisheit
durch Welt und All.
Denen, die reinen Herzens sind,
offenbart sie zu reden,
offenbart sie zu schweigen,
alles zur rechten Zeit.
Ein Berg voller Schätze
dient allen Wesen,
ein Berg voller Tugenden
schenkt allen Frieden.
Ein See reinen Wassers
stillt alle Wesen,
ein See reiner Tugenden
schenkt allen Frieden.
Still wie ein Bergsee
leuchtet die Schatzkammer
derer, die Frieden
wie Wasser verschenken.
Klar und rein ist die Welt
und tief und vollkommen
ist das Blau der Nacht,
wenn der Mond strahlt.
Allumfassend ist die Güte,
allumfassend ist die Kraft
derer, die entschlossen lernen
und den Weg vollenden.
Wie der gütige Mond
erhellen sie die Welt
und lehren und reinigen
die irrenden Wesen.
Wer den Eigenwillen überwindet
und die Angst vor Geburt und Tod,
tritt aus dem Kreislauf heraus,
der ihn gefangen hält.
Dessen Hunger ist gesättigt,
dessen Durst ist gelöscht,
dessen Geist ist klar und rein
und in Frieden.
Wer in der höchsten Weisheit ruht,
frei von Kommen und Gehen,
ist wie das strahlende Licht des Mondes,
das nicht zu fassen ist.
Wie die Leere des Alls
nicht vernichtet werden kann,
so kann die Freiheit des Geistes
nicht zerstört werden.
Wie die Reinheit einer Quelle
jeden Schmutz abwäscht,
so befreit die Stille des Denkens
von giftigem Faulschlamm.
Wie das Licht der Sonne
überallhin zu scheinen vermag,
so erhellt die Weisheit der Heiligen
alle Arten von Finsternis.
Von der Urblindheit befreit,
behüten die meisterlich Geübten
in tiefer Andacht
die heiligen Lehren.
Mit Entschlossenheit erinnern sie
der Worte und Werke
vorangegangener...