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E-Book

Sachenrecht für Dummies

AutorMichael Grau, Peter Eisenbarth
VerlagWiley-VCH
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl400 Seiten
ISBN9783527803576
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis20,99 EUR
Was ist der Unterschied zwischen Eigentum und Besitz? Warum setzt man im Alltag ein Gebäude mit Immobilie gleich, obwohl nach dem Gesetz das Grundstück (bebaut oder unbebaut) die Immobilie verkörpert? Wie wird das Eigentum übertragen? Wussten Sie, dass bewegliche und unbewegliche Sachen ähnliche, im Detail aber andere Rechtsstrukturen haben? Diese und viele andere Themen werden Ihnen von Michael Grau (Mobiliarsachenrecht) und Peter Eisenbarth (Immobiliarsachenrecht) verständlich erklärt. Anschauliche Beispiele und Grafiken, die Sie nur in diesem Buch finden, bringen zusätzlich Leben in das Thema Sachenrecht.

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Leseprobe

Einführung


Unsere Welt und unser Alltag sind von Sachen geprägt. Sei es, dass Sie ein Paket vom Paketzusteller erhalten, ein Grundstück erwerben und darauf ein Haus errichten, in Ihrem Urlaub ein Auto mieten oder die Verpackung einer Ware wegwerfen, immer geht es um Sachen. Diese können wirtschaftlich betrachtet einen mehr oder weniger hohen Wert haben. Mit diesen Werten kann und soll gewirtschaftet werden, weshalb der Staat in unserem Grundgesetz in Artikel 14 das Eigentum und Erbrecht schützt. Aus diesem Grund ist es wichtig zu wissen, was man als Eigentümer oder Besitzer von Sachen alles darf und was nicht. Welche Möglichkeiten eröffnen sich dadurch und welche Regelungen gibt es hierzu? Kurzum, das Sachenrecht ist ein bedeutsames Rechtsgebiet in unserer Gesellschaft und unserem Alltag.

Es lohnt sich also über den Allgemeinen Teil des BGB und das Vertragsrecht hinaus auch das Sachenrecht mit seinen Vorschriften über Eigentumserwerb und den sachenrechtlichen Teilrechten zu kennen, um sich sicher im (Rechts-)Alltag zu bewegen und gezielt wirtschaften zu können.

Und nicht zuletzt spielt das Sachenrecht als juristisches Fach in vielen Studiengängen an Universitäten und Hochschulen eine nicht unbedeutende Rolle. Das Sachenrecht ist deshalb so interessant, weil Sie Regelungen des Allgemeinen Teils des BGB anwenden können und diese Rechtsmaterie von den Regelungen des Schuldrechts abgrenzen müssen. Mit dem Sachenrecht kann man sehr schön erkennen, ob ein Prüfling in der Lage ist, mit dem Gesetz zu arbeiten und Zusammenhänge der einzelnen Bücher des BGB zu erkennen. Entsprechend wichtig ist das Sachenrecht auch für Prüfungen.

Das Sachenrecht wird unseres Erachtens zu Unrecht manchmal als schwer empfunden. Vielleicht kommt es daher, dass nach dem Einstieg ins Zivilrecht mit BGB Allgemeiner Teil und Schuldrecht das Sachenrecht als dritte Disziplin noch dazukommt. Dabei ist das Sachenrecht wesentlich strukturierter als das Schuldrecht. Außerdem dürfen Sie im Sachenrecht nur die Instrumente verwenden, die Ihnen das Gesetz zur Verfügung stellt. Im Schuldrecht hingegen ist Ihrer Gestaltungsfreiheit von Vertragsarten keine Grenze gesetzt und etliche Vertragsarten finden Sie gar nicht im Gesetz. Das macht das Sachenrecht einfacher und Sie sollten keinesfalls davor zurückschrecken. Uns ist daran gelegen, Ihnen mit vielen Übersichten diese Strukturen aufzuzeigen und anhand von Beispielen zu erklären, sodass Sie nach einer intensiveren Arbeit mit diesem Buch eine grundlegende Sicherheit im Mobiliar- und Immobilienrecht haben. Falls Sie Themen üben wollen, steht Ihnen auch Sachenrecht – Fälle und Schemata für Dummies unterstützend zur Verfügung.

Über dieses Buch


Sachenrecht für Dummies möchte in einer anderen Art als typisch juristische Lehrbücher eine für den Alltag wichtige Rechtsmaterie erklären. Es soll ein Grundverständnis für das Sachenrecht geben. Dafür versuchen wir

  • verständlich und abseits der Juristensprache zu formulieren,
  • Zusammenhänge und Strukturen in Schaubildern aufzuzeigen,
  • viele Beispiele anzubieten.

Die in den Beispielsfällen verwendeten Namensbezeichnungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.

Wir bitten bereits jetzt um Nachsicht, falls uns der Verzicht auf die Juristensprache – nach Jahrzehnten im juristischen Alltag – an der einen oder anderen Stelle nicht vollständig gelungen sein sollte.

Es ist uns aber ein ernsthaftes Anliegen, Ihnen mit etwas Humor und klarer Sprache darzulegen, wie Sachenrecht funktioniert. Dazu entpacken wir es an vielen Stellen zunächst von den juristischen Begriffen, fügen diese aber auch an.

Sie erhalten damit die Möglichkeit, Recht einmal anders als in den typischen juristischen Lehrbüchern kennenzulernen. Wir sind überzeugt, dass es so für viele, die sich mit Recht befassen wollen oder müssen, noch besser geht. Dabei soll auch der Spaß nicht zu kurz kommen – Jura muss nicht zwangsläufig eine trockene Materie sein und auch nicht unverständliches Fachchinesisch. Ganz im Gegenteil. Die folgenden Seiten werden Ihnen zeigen, dass Recht – auch das Sachenrecht – lebendig ist, weil es täglich zur Anwendung kommt.

Sachenrecht für Dummies ist trotz eines anderen Ansatzes inhaltlich genauso vollständig wie andere Lehrquellen auch.

Bitte machen Sie sich generell klar: Wissen und Können erwirbt man nur durch aktive Beschäftigung mit der Materie. Und schon in der Antike wusste man, »die Mutter des Wissens ist die Wiederholung«.

Was dieses Buch nicht will und nicht kann


Dieses Buch hat nicht den Anspruch,

  • das Sachenrecht in allen denkbaren Details darzustellen,
  • den Stand der Rechtsprechung und
  • die wissenschaftliche Diskussion ausführlich darzustellen,
  • Basiswissen aus dem Allgemeinen Teil des BGB und des Schuldrechts zu ersetzen.

Sachenrecht für Dummies kann und wird auch nicht die Grundelemente studentischen Wissens ersetzen:

  • wiederholen,
  • üben – gegebenenfalls mit Sachenrecht – Fälle und Schemata für Dummies –,
  • merken.

Wir konzentrieren uns auf eine klare, einfache Darstellung. Aber bei aller Struktur, die wir als roten Faden aufzeigen, sind Einzelprobleme recht komplex. Ob wir dabei immer den richtigen Weg zu Ihrem Verständnis finden, können wir nicht garantieren, setzen aber alles daran.

Sie erhalten also eine Ergänzung zu üblichen Lehrbüchern, aber kein Allheilmittel.

Und falls Sie auf der Suche nach Antworten zu einem konkreten Fall sein sollten, kann dieses Buch eine fundierte Rechtsberatung natürlich auch nicht ersetzen.

Törichte Annahmen über den Leser


Die Leser dieses Buches für ungebildet oder ignorant zu halten wäre töricht. Dass Sie sich für dieses Buch entschieden haben, belegt vielmehr das Gegenteil:

  • Sie suchen aktiv nach einem guten Lehrbuch, das Ihnen in klarer Sprache den Weg durch einen Teil des Zivilrechts zeigt und den Paragrafendschungel lichtet.
  • Sie haben gewisse Vorkenntnisse im Zivilrecht erworben und erweitern diese um das Sachenrecht.
  • Sie suchen eine verständliche Darstellung der wesentlichen Strukturen und Inhalte, um das Ziel und die Anwendung des Sachenrechts möglichst schnörkellos kennenzulernen. Das ist ein erlaubtes Ziel.

Wie Sie dieses Buch lesen


Wenn Sie bereits Zugang zum Zivilrecht und damit zur manchmal wundersamen juristischen Denk- und Arbeitsweise gefunden haben, können Sie sofort loslegen.

Weil Sie einen thematischen Teilausschnitt des Zivilrechts vorliegen haben, müssen wir aber von Ihren Grundkenntnissen aus dem Allgemeinen Teil des BGB und aus dem Schuldrecht ausgehen.

Die Vorkenntnisse sind nicht absolut zwingend und wir erklären nebenbei auch den ein oder anderen Zusammenhang. Es wäre aber hilfreich, wenn Sie insoweit eine Basis mitbringen würden.

Wenn Sie sich zum ersten Mal mit dem Sachenrecht beschäftigen, beschäftigen Sie sich am besten zunächst mit Teil I »Sachen gibt’s …« als Einstieg. Ansonsten können Sie generell nach Lust und Laune die Kapitel lesen – vor allem die Teile über bewegliche und über unbewegliche Sachen frei ansteuern.

Der Gesetzgeber hat Ihnen und uns aber auch ein Gesamtwerk vorgelegt, das sich oft thematisch auf andere Themen bezieht und aufbaut. Daher ist unsere generelle Empfehlung: Gehen Sie das Buch beziehungsweise die beiden Teile für sich, chronologisch durch.

Bei uns Autoren hat sich in vielen Jahren Praxis und Lehre die Überzeugung gebildet, dass auch viel Frustration daher kommt, dass man Rechtsbücher von »A bis Z« liest. Das bedeutet oft aber, sich lange und ausgiebig mit einzelnen Begriffen und Definition trocken abzumühen, bis es endlich inhaltlich losgeht. Insofern bauen wir auch Vorlesungen gerne mal ganz anders auf und starten mit der Materie, über die dann die Grundbegriffe erarbeitet werden.

Für dieses Buch sollte jeder selbst entscheiden, was ihm liegt und wie es angegangen werden soll. Die Hauptsache ist, Sie machen es.

Weil das Bürgerliche Gesetzbuch viele Regelungen enthält, ist es uns wichtig, dass Sie die wichtigsten kennen beziehungsweise wissen, wo sie diese finden. Ein paralleles Lesen des Buches und gesondertes Suchen des Gesetzestextes ist oft umständlich. Zu Ihrer Erleichterung haben wir im gesamten Buch den passenden Gesetzestext an der jeweiligen Stelle abgebildet. Lästiges Blättern im BGB entfällt damit für Sie! Allein dieses Buch genügt, um beispielsweise auf einer Bahnreise oder im Wartezimmer sich das Sachenrecht zu Gemüte zu führen. Wir möchten erreichen, dass Sie sich zwingen, das Gesetz zu lesen. Die Inhalte des BGB können an etlichen Stellen schwer verständlich sein. Wenn Sie jedoch die Wörter vor Augen haben, werden Sie erkennen, dass es oft nur Übungssache ist, einen Gesetzestext zu verstehen. Weil wir aber nicht alle Normen des Sachenrechts abbilden können, lohnt sich zur Vertiefung ein...

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