Netzwerken heißt Beziehungen aufzubauen, zu pflegen und zu vertiefen. Netzwerken bedeutet, sich für andere Menschen zu interessieren und ohne eigene Erwartungshaltung andere miteinander in Kontakt zu bringen. Nicht umsonst gibt es schon seit Hunderten von Jahren Redewendungen wie „Beziehungen sind das halbe Leben“, „Kontakte schaden nur dem, der sie nicht hat“, oder: „Kontakte sind Gold wert“. Und für all das benötigt es Kommunikation und eine Beziehungsebene, die einfach passt. Sie kennen sicherlich den Ausspruch: „Die Chemie muss stimmen.“ Dem kann ich nur zustimmen: Nur wenn das gegeben ist, wenn man sich also versteht oder, besser noch, miteinander harmoniert, funktioniert Netzwerken wirklich richtig gut.
Die Essenz: Empfehlungen
Netzwerken bedeutet, Empfehlungen auszusprechen und Empfehlungen zu bekommen. Auch hier ist es wieder wichtig, dass die Chemie stimmt, dass die Beziehung passt.
Beispiel: Was Netzwerken mit Empfehlungen zu tun hat
Für einen Event habe ich einen Raum in Salzburg gesucht, der bestimmte Voraussetzungen erfüllen sollte. Ich habe meine Anfrage an meine Kontakte gegeben. Nach weniger als 24 Stunden hatte ich eine Empfehlung inklusive Ansprechpartnerin und Kontaktdaten und habe genau diesen Raum gebucht.
Jeder kann für Sie ein potenzieller Empfehlungsgeber sein. Wenn Sie selbst gut vernetzt sind, haben Sie auch für Ihr Netzwerk immer wieder Empfehlungen.
Beispiel: Empfehlungsgeber
In Ihrem Netzwerk sucht jemand einen sehr guten Webdesigner für die Umgestaltung seiner Homepage. Auf einer privaten Veranstaltung im letzten Jahr haben Sie jemanden kennengelernt, der genau passen würde. Sie empfehlen ihn weiter und werden damit zum Empfehlungsgeber
Ein Empfehlungsgeber kann nur jemand sein, der Kontakte hat, die er empfehlen kann. Dazu ist es wichtig, sich ein Netzwerk ohne Wertung aufzubauen, denn Sie können ja schließlich nie wissen, was Ihre Kontakte gerade benötigen.
Wichtig
Netzwerken ist nichts anderes als Nachbarschaftshilfe, wie wir sie aus früheren Zeiten kannten. Mit dem Unterschied, dass Nachbarschaft heutzutage viel weiter gefasst werden kann. Denn die sozialen Medien machen es möglich, uns mit Menschen überall auf der Welt zu verbinden, ohne dass wir uns persönlich treffen.
Eine Hand wäscht die andere? Beim Netzwerken gilt dieses Prinzip nicht unbedingt. Erwarten Sie nicht, dass derjenige, den Sie anderen empfohlen haben, Sie umgekehrt auch gleich weiterempfehlen wird. Empfehlungen kommen nur selten auf direktem Weg zu uns zurück. Sie wissen nie vorab, wer Sie empfehlen wird, da Sie ja nicht wissen, wer wen kennt. Die unsichtbare Macht steckt bei Ihrem Netzwerk in der zweiten oder dritten Reihe. Doch wenn Sie Empfehlungen aussprechen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass andere das Gleiche für Sie tun.
Hier kann das berühmte 80:20-Verhältnis des Pareto-Prinzips herangezogen werden, das vom gleichnamigen Ökonomen Vilfredo Pareto entwickelt wurde und vor allem im Projekt- und Zeitmanagement Anwendung findet. Übertragen auf unser Thema lässt sich sagen: Von 20 Prozent Ihrer Kontakte werden Sie 80 Prozent aller Empfehlungen bekommen. Die 20 Prozent an aktiven Empfehlungsgebern und Kontakte bilden also Ihr größtes Netzwerk-Potenzial.
Wie in anderen Bereichen gibt es auch beim Netzwerken Aktive, Mitläufer und passive Menschen. Wer sich als welcher Typ entpuppt, können Sie im Vorfeld natürlich nicht wissen. Ich selbst bin daher ein Fan davon, aus Quantität Qualität zu machen. Deswegen vernetze mich ohne Wertung mit möglichst vielen Menschen. Ich verfahre nach der Devise: „Die Spreu wird sich vom Weizen trennen“. Im Lauf der Zeit stellt sich dann heraus, welche Kontakte A-Priorität haben. Das sind diejenigen, von denen ich immer wieder Empfehlungen bekomme, die echtes Interesse zeigen, mich bei meinen Zielen und Visionen mit ihrem Netzwerk zu unterstützen.
Wichtig
Einmal Empfehlungsgeber immer Empfehlungsgeber!