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E-Book

Der Start in die Porträtfotografie

Menschen gekonnt in Szene setzen. Verständlich erklärt - für Anfänger geeignet

AutorDirk Schiff
VerlagHumboldt
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783869103754
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis25,99 EUR
Die leicht verständliche Starthilfe für alle, die bessere Porträtfotos machen möchten: Welche Kameraeinstellungen sorgen für einen professionellen Look? Wie setze ich natürliches oder künstliches Licht perfekt ein? Wie fokussiere ich richtig? Alle Fragen, die sich beim Einstieg in die Porträtfotografie stellen, werden verständlich erklärt. Dazu gibt es viele Workshops zum Nachfotografieren - hier wird anhand von Beispielfotos Schritt für Schritt erklärt, wie man seine Bildideen ganz einfach umsetzen kann.

Der Münchner Fotograf und Journalist Dirk Schiff setzt Menschen gekonnt in Szene: Er fotografiert Brautpaare, Babys oder Geschäftsleute, aber auch Prominente wie Uschi Glas, Reinhold Messner oder Mario Adorf. Zu seinen Auftraggebern zählen Magazine, Agenturen, Unternehmen und Privatpersonen. Für diesen Ratgeber hat er die besten Grundlagen und Tricks für richtig gute Porträtfotos zusammengetragen. Webseite des Autoren: www.portraitiert.de

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Leseprobe

AUSRÜSTUNG


Bei dem riesigen Angebot an Kameras und Zubehör fällt es nicht leicht, den Überblick zu behalten. Hier verrate ich dir, was du wirklich für die Porträtfotografie brauchst: Ein Profi-Equipment muss es nicht gleich sein, aber auf bestimmte Dinge wie ein gutes Objektiv oder eine Softbox kannst du nicht verzichten.

Die Kamera


Du brauchst nicht sofort die teuerste Kamera, aber in jedem Fall eine gute Kamera. Als ich mit der Fotografie begonnen habe, kaufte ich mir eine Canon EOS 100D mit dem Zoomobjektiv 18–55 mm und 18 Megapixel zum Preis von 299 Euro, dazu ein gebrauchtes Porträtobjektiv mit einer Festbrennweite von 85 mm für 89 Euro. Damit konnte ich bereits gute Ergebnisse erzielen und Auftragsarbeiten erledigen. Danach habe ich einige Kameramarken durchprobiert. Heute fotografiere ich mit der Sony Alpha 7R und der Sony Alpha 7II.

Du musst am Anfang also erst einmal nicht mehr als 300 Euro ausgeben. Es ist es schwierig, bei dem riesigen Angebot die Entscheidung zu treffen, mit welcher Kamera du dauerhaft arbeiten möchtest, denn eigentlich bieten die heutigen Modelle mehr oder weniger die gleichen Features. Daher achte bei der Wahl vor allem auch darauf, ob du mit der Bedienung der Kamera gut zurechtkommst.

EINSTEIGERKAMERAS

Kameras wie die EOS-Modelle von Canon oder die Sony Alpha-Reihe eignen sich sehr gut für den Einstieg in die Porträtfotografie. Du kannst viele meiner Porträts mit dem Standardobjektiv einer Einsteigerkamera nachfotografieren. Auch für die Einsteigermodelle findest du zusätzliche Objektive mit Festbrennweite für wenig Geld.

Die meisten Fotografen arbeiten mit den Marken Canon, Sony, Nikon und Olympus. Wenn dir die Kaufentscheidung nicht leichtfällt, dann leih dir bei einem Kameraverleih verschiedene Kameras über einen gewissen Zeitraum aus, um verschiedene Modelle auszuprobieren.

Meine Sony-Kamera und ich

Objektive


Wenn du mit einem Einsteigermodell startest und genau weißt, dass du hauptsächlich Porträts fotografieren möchtest, lege dir ein Objektiv mit einer Festbrennweite zu.

Du findest bei Anbietern wie calumetphoto.de, foto-video-sauter.de, foto-erhardt.de, foto-mundus.de, photospecialist.de oder auch amazon.de z. B. für die Sony-Kameras ein Porträtobjektiv mit 50 mm Brennweite schon ab 250 Euro. Gebrauchte Objektive sind sogar etwas günstiger über rebuy.de zu finden. Dort gibt es auch sehr gut erhaltene gebrauchte Kameras.

Festbrennweiten


Der Vorteil von Porträtobjektiven mit einer festen Brennweite liegt darin, dass du mit einer großen Blendenöffnung von f/1.4 arbeiten kannst. Das erleichtert das Fotografieren bei schwachen Lichtverhältnissen und sorgt für ein wunderschönes Bokeh, den Unschär-febereich im Hintergrund. Mit der offenen Blende lassen sich tolle Fotos zaubern: Du stellst damit relativ leicht das Gesicht des Models im Vordergrund scharf und den Hintergrund unscharf. Näheres dazu erfährst du im Abschnitt „Blende“.

Wenn du möglichst viele Bildideen für Porträts praktisch umsetzen möchtest, solltest du dir gleich zu Beginn ein Porträtobjektiv mit einer Brennweite von 50 mm oder 85 mm zulegen. Am Anfang erfordert es einige Übung, bis du dich an das Fotografieren mit einer Festbrennweite gewöhnt hast, weil du – scheinbar – weniger flexibel bist. Es lohnt sich aber, regelmäßig mit Festbrennweiten zu arbeiten, da die Ergebnisse im Bereich der Porträtfotografie weitaus besser sind als mit Zoomobjektiven.

SENSORFORMATE

Je nach Kameratyp gibt es verschiedene Sensorformate. Ich fotografiere ausschließlich mit Vollformatsensoren, worauf sich auch meine Brennweitenangaben beziehen. Ohne ins Detail gehen zu wollen: Ein Vollformatsensor bedeutet, dass der Bildausschnitt bei diesem Format am größten ist. Fotografierst du mit kleineren APS-C- oder MFT-Sensoren, wie sie bei System- und Kompaktkameras üblich sind, erhältst du bei der gleichen Brennweite einen kleineren Ausschnitt.

Lass dich beim Kamerakauf beraten oder google nach „Brennweite umrechnen“.

Das 50-mm-Objektiv

50 mm ist eine kleine Festbrennweite, die sich für Oberkörper- und Ganzkörperporträts eignet. Ihr Vorteil ist, dass du sie bei den meisten Kameraherstellern günstig bekommst. Wenn du wenig ausgeben möchtest und dir noch unsicher bist, ob du dir ein teures Objektiv kaufen sollst, ist das 50-mm-Objektiv genau das Richtige. Der Abstand zum Model ist im Vergleich zum 85-mm-Objektiv gering.

85-mm-Objektiv

Mit dem 85-mm-Objektiv und Blende 1.4 oder 1.8 zauberst du ein fabelhaftes Bokeh. Du brauchst hier einen relativ weiten Abstand zu deinem Model, was sich in geschlossenen Räumen etwas schwieriger umsetzen lässt. Das 85 mm eignet sich daher sehr gut für reine Gesichtsporträts oder Bewerbungsbilder. Der Anschaffungspreis liegt höher als beim 50-mm-Objektiv.

Zoomobjektive


Du kannst natürlich auch mit einem Zoomobjektiv tolle Bildergebnisse erzielen. Bestimmte Motive lassen sich aber einfacher mit der Festbrennweite handeln. Zoomobjektive geben nicht die Möglichkeiten einer Festbrennweite her, weil sie nicht so lichtstark sind. Zum einen lässt sich die Blende nicht so weit öffnen, zum andern ändert sich die Blende, wenn du die Brennweite veränderst: Je näher ich heranzoome, eine desto größere Brennweite brauche ich, was oft vielleicht gar nicht gewünscht ist. Die Bildqualität eines Porträtobjektivs ist bedeutend besser als beim Zoomobjektiv und es ist in der Regel auch etwas leichter.

Eine gute Bildqualität ist auch beim Zoomobjektiv möglich

Equipment


Welches Zubehör brauchst du, um mit der Studiofotografie zu starten? Da wären zu Anfang:

Blitzgerät: Aufsteckblitz und/oder Studioblitz

Stativ für das Blitzgerät

Hintergrund

Softbox

Dauerlicht zur Umsetzung

Diese Ausrüstung findest du bei verschiedenen Anbietern, etwa fotowalser.de, rollei.de, photospecialist.de, walimex.biz oder amazon.de.

Studioblitz/Aufsteckblitz


Je nachdem welches Blitzgerät du dir zulegen möchtest, solltest du dir überlegen, gleich am Anfang ein kabelloses mit Funkauslöser zu kaufen. Die kabellosen bringen sehr viele Vorteile mit sich: Ich habe an diversen Orten fotografiert, wo es ohne Funkauslöser und mobilen Blitz nicht richtig funktioniert hätte: Das Kabel liegt dir nur zwischen den Füßen, und wenn du Pech hast, ist das Stromkabel nicht lang genug, sodass du mit dem Blitz nicht nahe genug an dein Model kommst.

Wichtig ist beim Kauf eines Aufsteckblitzes, dass er die Highspeed-Synchronisation (HSS) unterstützt. Er sollte Verschlusszeiten von bis zu 1/8000 Sekunden und Leitzahl 54 leisten. Die Leitzahl ist die Stärke des Blitzlichts, vergleichbar mit der Wattzahl. Ich habe mir einen günstigen und guten Aufsteckblitz der Marke Nissin für meine Sony-Kamera gekauft. Wenn du mit günstigen Geräten der Marken Jinbei oder Rollei startest, ist dein Studioset finanziell realisierbar.

Aufsteckblitz

Einen guten Aufsteckblitz für Porträts bekommt man schon ab 160 Euro. Achte trotzdem darauf, dass du einen qualitativ hochwertigen Blitz kaufst. Am Anfang habe ich mir einen Aufsteckblitz für 250 Euro angeschafft, der aber für meine Zwecke nicht geeignet war: Mit diesem Blitz konnte ich bei schlechtem Wetter oder Dunkelheit nicht die Bildschärfe erreichen, die ich mir vorgestellt hatte, denn er hatte nur eine Leitzahl von 32.

Der Nissin, den ich jetzt benutze, hat eine Leitzahl von 54. Ein solcher Blitz kostet gern um die 350 Euro, das sollte es dir aber wert sein, wenn du mit einem wirklich guten Aufsteckblitz arbeiten willst. Nicht jeder Blitz lässt sich gleich gut einstellen. Bei der Marke Nissin haben mich die einfachen Einstellmöglichkeiten über das Display und das praktische Einstellrad überzeugt.

AUFSTECKBLITZE: VOR- UND NACHTEILE

Pluspunkte für den Aufsteckblitz sind ein eingebauter Funkempfänger und die HSS-Blitzfunktion: Für die Praxis bedeutet das Verschlusszeiten von bis zu 1/8000 s. Nachteil: Aufsteckblitze bieten für bestimmte Zwecke einfach viel zu wenig Leistung und können das Licht nicht so weit streuen wie ein Studioblitz. Aber wenn du zuhause im Wohnzimmer mit Blende 2 bis 4 fotografierst, reicht der Aufsteckblitz völlig aus.

Ein Aufsteckblitz eignet sich z. B. für das Fotografieren direkt ins Sonnenlicht oder bei Veranstaltungen wie Taufen oder Hochzeiten, wo du dich viel bewegen musst.

Studioblitz

Von einem Studioblitz oder einem sogenannten Porty (mobiler Studioblitz mit Akku) kannst du eine fantastische Leistung erwarten. Im Verhältnis zum Aufstecksteckblitz kannst du hier für relativ wenig Geld ein gutes Blitzgerät bekommen. Wenn du in einem kleineren Raum fotografierst, reichen 250 Watt bereits...

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