6.1 Datenauswertung
Die Umwandlung der 4 Experteninterviews in Textform werden durch die Programme „word to speech“ und „audicity“ unterstützt, die automatische Umwandlung der Interviews durch das Programm „word to speech“ funktioniert dabei nur in einzelnen Abschnitten und oft mit erheblichen Fehlern in der Umwandlung. Die meisten Abschnitte der Experteninterviews werden somit konventionell gehört und transkribiert, dieses eben mit dem Programm „audicity“.
Dann werden die 4 Experteninterviews mit der sieben-stufigen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.
Im ersten Schritt „Bestimmung der Analyseeinheiten“ werden die Kategorien anhand des Leitfadens erstellt. Dieses sind folgende 4 Kategorien:
Als kleinste Analyseeinheit ist der Sinnzusammenhang von kurzen Textstellen gewählt, im Normallfall mit der Größe von 1-2 Sätzen. Dabei werden die kompletten 4 Experteninterviews dieser Auswertung zugeführt.
Im zweiten Schritt „Paraphrasierung der inhaltstragenden Textstellen“ werden die sinntragenden Textstellen verkürzt und sinnbehaltend in einer Kombination von Fachsprache und Originaltext der Experten dargestellt (siehe Anlage 10).
Im dritten Schritt „Generalisierung der Paraphrasen“ werden die Paraphrasen- so weit möglich – auf einem höheren Abstraktionslevel dargestellt (siehe Anlage 10).
Im vierten Schritt „Reduktion durch Selektion“ werden bedeutungsgleiche Paraphrasen bis auf die erste bedeutungsgleiche Paraphrase und Paraphrasen ohne wichtige inhaltliche Bedeutung gestrichen (siehe Anlage 10). Das Ergebnis dieser ersten 4 Arbeitsschritte ist eine inhaltliche Konzentration des gesamten Textes.
Im fünften Schritt „Reduktion durch Bündelung“ werden die herausgearbeiteten Paraphrasen – soweit möglich - dem ursprünglichen Kategoriensystem zugeordnet. Das Kategoriensystem wird dann inhaltlich geprüft. Hierbei ist es sinngebend nötig, neue Kategorien zu erstellen, da die Paraphrasen sich sinnzusammenhängend nicht alle in das ursprüngliche Kategoriensystem einordnen lassen. Das sich ergebende Kategoriensystem umfasst nun 11 Kategorien, dabei sind 5 Kategorien dem Punkt Sonstiges zuzuordnen. Diese 11 Kategorien sind:
Kompetenzvermittlung
Zur eigenen Person
Vergangenheit und Zukunft
Unterschied Kranken- und Altenpflege
Zum Unterricht
Methoden mit Selbststeuerung
Sonstiges Vorschläge
Sonstiges Geld und Bezahlung
Sonstiges Ablauf Kurs
Sonstiges Probleme
Sonstiges Sonstiges.
Im sechsten Schritt „Zusammenstellung der neuen Aussagen als Kategoriensystem“ erweist es sich als sinnunterstützend, zusätzliche Unterkategorien einzuführen; dadurch können die generalisierten Aussagen passgenauer eingeordnet werden.
Tabelle 5: Entwicklung vom ursprünglichen Kategoriensystem zum ausdifferenzierten Kategoriensystem und sich bildenden Unterkategorien (Veränderungen von Schritt zu Schritt in Blau)
ursprüngliches Kategoriensystem | neues Kategoriensystem | Kategoriensystem mit zusätzlichen Unterkategorien |
Kompetenzvermittlung | Kompetenzvermittlung | Kompetenzvermittlung |
Vergangenheit und Zukunft | Vergangenheit und Zukunft | Vergangenheit und Zukunft |
| Unterschied Kranken- und Altenpflege | |
| Zum Unterricht | Zukunft Wünsche Zukunft Erwartung
|
|
| Unterschied Kranken- und Altenpflege |
Methoden mit Selbststeuerung | Methoden mit Selbststeuerung | Methoden mit Selbststeuerung |
Sonstiges | Sonstiges | Sonstiges Vorschläge |
|
| Sonstiges Geld und Bezahlung |
Im siebten Schritt „Rücküberprüfung“ ergibt sich nun ein geschlossenes Bild, die gesamte Analyse inklusive der angesprochene Teilschritte ist im Anhang 10 detailliert und lückenlos nachvollziehbar dargestellt.
Die Kategorien Kompetenzvermittlung, Vergangenheit und Zukunft und Methoden mit Selbststeuerung bündeln die Paraphrasen in direktem Bezug zur Forschungsfrage, um den inhaltlichen Bezug zu verdeutlichen, werden diese Kategorien im Kapitel 7 „Vergleich der theoretisch abgeleiteten Ergebnisse mit den praktisch gewonnen Ergebnissen“ dargestellt.
Die restlichen Kategorien werden nur dargestellt. Dies sind insgesamt 7 Kategorien. 2 der 7 Kategorien „Sonstige Vorschläge“ und „Sonstige Probleme“ werden dabei ausführlicher dargestellt, da sie besonderes Potenzial für Veränderungen des schulischen Teils der Altenpflegeausbildung haben, bzw. die dortigen Schwierigkeiten hervorheben. Dies geschieht am Ende dieses Kapitels. Die Namen der nun folgenden 7 Kategorien sind:
Die Kategorie „Zur eigenen Person“ beinhaltet vor allem Momente zu Alter, zu den positiven Folgen von Berufserfahrung und zu den beruflichen Weiterentwicklungsvorstellungen der Dozenten; z.B. „zu jung“, „selbstsicher“ und „in die Festanstellung“.
Die Kategorie „Unterschied Kranken- und Altenpflege“ beinhaltet die unterschiedliche Zielsetzung von Krankenpflege und Altenpflege und die höhere Bedeutung der Dokumentation in der Altenpflege.
Die Kategorie „Zum Unterricht“ beinhaltet eine Art Notfallplan bei der Gestaltung von...