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Gewerkschaftliche Modernisierung

VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl304 Seiten
ISBN9783531933320
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis33,26 EUR
Die deutschen Gewerkschaften und mit ihnen die Betriebsräte stehen mit dem Rücken zur Wand. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Gewerkschaften eine stabile Organisationsmacht hatten, in denen sie als intermediäre Akteure tragfähige Kompromisse zwischen Kapital und Arbeit aushandeln konnten und in denen sie umfassend in der Arbeitswelt präsent waren. Seit den 1990er Jahren leiden die Gewerkschaften unter anhaltenden Mitgliederrückgängen und weiten sich Vertretungslücken im System der Interessenvertretung aus. Die Autoren dieses Sammelbandes beleuchten Ansatzpunkte aktueller Modernisierungsbemühungen der Interessenvertretungen und loten die Handlungschancen und die Erneuerungsperspektiven aus.

PD Dr. Thomas Haipeter ist Leiter der Forschungsabteilung Arbeitszeit und Arbeitsorganisation am Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen.
Dr. Klaus Dörre ist Professor für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Einleitung: Interessenvertretungen, Krise und Modernisierung – über alte und neue Leitbilder7
Literatur27
Teil I Erneuerungsansätze in der Metall- und Elektroindustrie29
Tarifabweichungen, Betriebsräte und Gewerkschaften Modernisierungschancen in lokalen Konflikten30
Einleitung30
Tarifabweichungen und Kontrolle31
Abweichungen und das Kontrollproblem31
Tarifliche Regelungen zur Tarifabweichung in den Untersuchungsbranchen33
Anzahl und Inhalte der Tarifabweichung36
Die Kontrollpraxis der Gewerkschaften39
Betriebsräte41
Betriebsräte als neue Tarifakteure41
Die doppelte Konstruktion42
Wandel der Arbeitsbeziehungen43
Legitimationsprobleme der Interessenvertretungen und Wege der Einbindung46
Gewerkschaften48
Erneuerung und Organizing48
Beteiligungsstrategien im Branchenvergleich50
Beteiligung und Organizing52
Tarifabweichungen und die Modernisierung der Interessenvertretungen54
Literatur57
Betriebsräte mit Rückenwind? Chancen und Ambivalenzen betrieblicher „Besser“-Strategien für Arbeitspolitik und Interessenvertret60
Einleitung: Interessenvertretungen und Arbeitspolitik in und nach der Krise60
„Besser“-Strategien und innovative Arbeitspolitik63
Die arbeitspolitische Bandbreite von „Besser“-Strategien63
Innovative Arbeitspolitik65
„Besser“-Strategien als „Bargaining Chip“67
Betriebsratsarbeit und Innovation68
Proaktive Interessenvertretungen als Akteure innovativer Arbeitspolitik70
Betriebswirtschaftliche Fundierung der Betriebsratsarbeit71
Professionalisierung des Betriebsratsgremiums74
Nutzung externer Ressourcen76
Beteiligung und Einbindung der Belegschaft79
Schluss81
Literatur83
„Besser statt billiger“ als Türöffner zur Stärkung der Gewerkschaft? Anregungen aus einer gewerkschaftlichen Innovationskampagne85
Voneinander lernen?86
„Organizing“ und darüber hinaus: Die „Trade union revitalisation studies“89
Stark in der Technik, schwach im Inhalt?89
Bewegungsansatz91
Kampagnenansatz92
Beteiligungsansatz93
„Besser statt billiger“ als gewerkschaftliche Erneuerungsstrategie94
Beteiligung „gegen billiger“97
Beteiligung „für besser“101
Schlussfolgerungen108
Literatur110
Betriebliche Mitbestimmung und die gewerkschaftlichen Modernisierungskampagnen der IG Metall Nordrhein-Westfalen112
Einleitung112
Druck und Konzept – Betriebliche Tarifpolitik und gewerkschaftliche Modernisierungsstrategie113
Betriebsnahe Tarifpolitik seit dem Pforzheimer Abschluss113
Die gewerkschaftliche Kampagne „Besser statt billiger“115
Im Labor künftiger Gewerkschaftsarbeit: Projekte für die betriebliche Praxis119
Neuer Umgang mit Beratung und Beteiligung – Die Projekte „Arbeit durch Innovation“ und „Besser: Zukunft!“121
Vorschlagswesen und Innovationsfähigkeit gehören zusammen – auch für den Betriebsrat von Trilux124
Dynamische Praxis-Wissenschaftsbeziehungen: das Projekt „Kompetenz und Innovation“126
Vorläufige Zwischenbilanz der Projekte: Zukunftsfähigkeit organisieren127
Der nächste Schritt: Besser statt billiger 2.0131
Literatur133
Revitalisierung der Gewerkschaften durch Arbeitspolitik? Die Initiativen der IG Metall – Szenario für Arbeitspolitik in und nach135
Initiative Gute Arbeit – die Revitalisierung der Arbeitspolitik in der IG Metall136
Ziele und Inhalte136
Beiträge zur gewerkschaftlichen Revitalisierung139
Machtressourcenansatz im Revitalisierungsdiskurs140
Beiträge von Guter Arbeit zur Machtressourcenstärkung141
Arbeitszeitund leistungspolitische Initiative – als Beitrag zur gewerkschaftlichen Revitalisierung143
Arbeitszeit und Leistung als kommunizierende Röhren144
Arbeitszeit und Beschäftigungssicherung145
Ansätze einer kreativen Arbeitszeitpolitik146
Veränderte Leistungsbedingungen – Ansätze einer neuen Leistungspolitik148
Leistungsund arbeitszeitpolitische Initiative der IG Metall150
Produktionssysteme und Innovation als arbeitspolitische Themenfelder151
Proaktive Gestaltung als strategische Grundorientierung151
Thematische Schwerpunkte154
Für Kooperation und einen erweiterten arbeitspolitischen Strategieansatz157
Literatur160
Teil II Prekäre Beschäftigungsverhältnisse und Arbeitskämpfe163
Sicher durch die Krise? Leiharbeit, Krise und Interessenvertretung164
Einleitung164
Der Fallbetrieb: Flexibilität als Ressource im kennzahlengetriebenen Standortwettbewerb168
„Verbetrieblichung“ des Arbeitsbewusstseins und „kompetitive“ Solidarität170
„Guter Standort“ – Regionale Identifikation als Flexibilitätsressource172
„Schlechte Gesellschaft“ – Alltagskritik am Finanzmarktkapitalismus173
Sicherheit auf Zeit – Kompetitive Solidarität und die „letzte Generation“175
Leiharbeit im Spiegel des Arbeitsbewusstseins176
Drei Perspektiven auf Leiharbeit – betriebswirtschaftlicher Nutzen, leistungspolitische Kritik und soziale Integration179
Keine Trennung der Diskurse, dafür vielschichtige Perspektiven183
Fazit185
Literatur188
Organisierung durch Kampagnen am Beispiel Schlecker und Lidl191
Einleitung191
Die Kampagnen zu Schlecker und Lidl als Beispiele einer Comprehensive Campaign192
Unterschiede beider Kampagnen194
Die Rolle der Beschäftigten: Einbindung versus Abschreckung194
Koalitionsbildung: Ein oder zwei Kampagnen195
Externe Faktoren: Rosen statt Betriebsräte196
Schlecker: Vor der Kampagne ist nach der Kampagne197
Potentiale und Grenzen der Erneuerung200
Ausblick202
Literatur203
Gewerkschaftliche Interessenvertretung im Niedriglohnsektor und der Streik der französischen205
Interessenvertretung im Niedriglohnbereich: Strukturelle Bedingungen206
Verrückte Kämpfe und gewerkschaftliche Initiativen im Niedriglohnbereich: Das Problem der kulturellen Kluft211
Gewerkschaftliche Interessenvertretung jenseits traditioneller Domänen: Der Streik der französischen217
Interessenvertretung im deutschen und französischen Niedriglohnsektor: Vergleichende und resümierende Anregungen für die gewerks222
Literatur225
Organisieren am Konflikt: Zum Verhältnis von Streik und Mitgliederentwicklung228
Einleitung228
Grundlagen gewerkschaftlicher Organisierung229
„Organisieren am Konflikt“232
Der Streik als Ausnahmesituation233
Die Haltung der Beschäftigten235
Streikgeld236
Streikund Organisierung: die Zusammenhänge236
Streik und Errichtung von Betriebsräten237
Streik als Katalysator der Verankerung238
Organisierung und Tarifrunden239
Streik und Mitgliederentwicklung – die quantitative Seite240
Die großen Trends241
Streiks und Mitgliederentwicklung bei der IG Metall244
Der Dienstleistungssektor248
Streikbeteiligung und Mitgliederbindung253
Ausblick255
Literatur257
Teil III Funktionswandel der Gewerkschaften261
Funktionswandel der Gewerkschaften. Von der intermediären zur fraktalen Organisation262
Ein deutscher Sonderfall?262
Gewerkschaften als intermediäre Organisationen264
Der Machtressourcen-Ansatz270
Erosion von „Arbeitermacht“ und gewerkschaftliche Erneuerung274
Spaltung des Arbeitsmarktes und interessenpolitischer Konservatismus279
Von der intermediären zur fraktalen Organisation?282
Forschungsperspektiven286
Epilog293
Literatur294
Autorenverzeichnis297

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