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Vereintes Wissen. Die Volkskunde und ihre gesellschaftliche Verankerung. Ein Buch zum 100. Geburtstag der Sektion Basel der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde

VerlagWaxmann Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl206 Seiten
ISBN9783830974017
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,90 EUR
In der Zeit um 1900 zählte der Einbezug von Laienforschern zu den spezifischen Merkmalen der – damals noch jungen – Disziplin Volkskunde. Akademiker riefen in Zeitungsannoncen breite Bevölkerungskreise dazu auf, sich in den Dienst der volkskundlichen Materialsammlung zu stellen. Die Kooperation zwischen Wissenschaft und „Volk“ wurde in neu gegründeten, privatrechtlichen Vereinigungen organisiert.
Für den Austausch und die Vermittlung von ethnografischem Wissen spielten nebst der landesweit operierenden Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde (SGV) auch deren regionale Sektionen eine wichtige Rolle. Jene in Basel ist mit Gründungsjahr 1910 die älteste. An ihrer hundertjährigen Geschichte lassen sich nicht nur die inhaltlichen Entwicklungen im Fach, sondern ganz generell die Bedeutung des Vereinswesens für die Positionierung von Wissenschaft im gesellschaftlichen Raum ablesen.

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Kapitelübersicht
  1. Inhalt, Grussworte und Dank
  2. Vereintes Wissen. Vorwort
  3. « Es ist hier dem Volke zum ersten Mal die Gelegenheit geboten, an einem wissenschaftlich hochbedeutenden Werke mitzuarbeiten » . Die SGV zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit (1896-1910)
  4. Portrait. Eduard Hoffmann- Krayer
  5. Volkskundevereine in Deutschland. Zur ausseruniversitären Generierung volkskundlichen Wissens ab 1890
  6. Portrait. Alfred Bertholet
  7. In guter Gesellschaft. Die Sektion Basel der SGV und der Aufbruch in die akademische Disziplin Volkskunde
  8. Portrait. Karl Meuli
  9. Unterbrochene Tradition und lange Dauer. Die Zürcher Sektion der SGV 1918- 2010
  10. Portrait. John Meier
  11. Verbandelungen. Basel und die schweizerisch- deutschen Wissenschaftsbeziehungen in der Volkskunde
  12. Portrait. Leopold Rütimeyer
  13. Wissenschaftliche Programmatik und politische Propaganda. Der Verein für österreichische Volkskunde in Wien
  14. Portrait. Elsbeth Liebl: Von Laustanten und Kinderbringern. Ein halbes Jahrhundert SGV- Geschichte
  15. Ein « Dokument des geistigen Selbstbehauptungswillens der Schweiz » . Der Atlas der schweizerischen Volkskunde und die Nationalisierung der Volkskunde in der Schweiz
  16. Portrait. Annerose Scheidegger: « Aber es ist einfach so spannend. » Eine Volkskundlerin, die weit über die ( Fach-) Grenzen hinausblickt
  17. Zweimal Volkskunde unterm Baselstab. Die Sektion Basel der SGV und das Seminar für Volkskunde der Universität
  18. Portrait. Susanna Diem: Alte und neue Zeiten. Die Basler Volkskunde aus dem Blickwinkel einer « Laienvolkskundlerin »
  19. SGV— Quo vadis? Gedanken von Mitgliedern der Sektion Basel zur Gegenwart und Zukunft der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde
Leseprobe
Portrait Alfred Bertholet (S. 47-48)

Alfred Bertholet kam am 9. November 1868 als Sohn von Felix Bertholet und Elise Wagner zur Welt.1 Sein Vater stammte aus der Waadt und wirkte als Französischlehrer am Basler Humanistischen Gymnasium. Bertholet durchlief die Basler Schulen bis zur Maturität. Im Jahr 1887 begann er an der Universität Basel das Studium der Theologie und schloss es, nach zwei Auslandssemestern in Strassburg und Berlin, 1892 mit dem zweiten theolo gischen Examen ab.

Der Theologe und Wissenschaftler Bertholet spezialisierte sich, beeinflusst durch seine Basler Lehrer Rudolf Smend, Konrad von Orelli und ganz besonders Bernhard Duhm, auf das Alte Testament und die Religions geschichte. Besonders faszinierte ihn, die Bibel nicht nur als literarischen Text zu interpretieren, sondern weitere, insbesondere archäologische Quellen in die Interpretation mit einzubeziehen.

Hier findet sich wohl auch der Grund für sein Interesse an der Volkskunde, wo er mögliche methodische Zugangsweisen beziehungsweise Frageperspektiven zur Bibelauslegung suchte. Bertholet war 1910 Mitglied des Gründungsvorstands der Sektion Basel der SGV. Er wurde jedoch schon 1913 an die Universität Tübingen wegberufen und schied deshalb aus dem Vorstand aus.

Erst 1945, nach Stationen in Göttingen und Berlin, kehrte er in die Schweiz zurück. Noch mit 80 Jahren dozierte Bertholet an der Theologischen Fakultät der Universität Basel. Er starb am 24. August 1951 in Münsterlingen.

Franziska Schürch
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt8
Grussworte und Dank12
Vereintes Wissen. Vorwort14
« Es ist hier dem Volke zum ersten Mal die Gelegenheit geboten, an einem wissenschaftlich hochbedeutenden Werke mitzuarbeiten » . Die SGV zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit (1896-1910)20
Portrait. Eduard Hoffmann- Krayer34
Volkskundevereine in Deutschland. Zur ausseruniversitären Generierung volkskundlichen Wissens ab 189036
Portrait. Alfred Bertholet48
In guter Gesellschaft. Die Sektion Basel der SGV und der Aufbruch in die akademische Disziplin Volkskunde50
Portrait. Karl Meuli68
Unterbrochene Tradition und lange Dauer. Die Zürcher Sektion der SGV 1918- 201070
Portrait. John Meier98
Verbandelungen. Basel und die schweizerisch- deutschen Wissenschaftsbeziehungen in der Volkskunde100
Portrait. Leopold Rütimeyer114
Wissenschaftliche Programmatik und politische Propaganda. Der Verein für österreichische Volkskunde in Wien116
Portrait. Elsbeth Liebl: Von Laustanten und Kinderbringern. Ein halbes Jahrhundert SGV- Geschichte130
Ein « Dokument des geistigen Selbstbehauptungswillens der Schweiz » . Der Atlas der schweizerischen Volkskunde und die Nationalisierung der Volkskunde in der Schweiz134
Portrait. Annerose Scheidegger: « Aber es ist einfach so spannend. » Eine Volkskundlerin, die weit über die ( Fach-) Grenzen hinausblickt148
Zweimal Volkskunde unterm Baselstab. Die Sektion Basel der SGV und das Seminar für Volkskunde der Universität152
Portrait. Susanna Diem: Alte und neue Zeiten. Die Basler Volkskunde aus dem Blickwinkel einer « Laienvolkskundlerin »164
SGV— Quo vadis? Gedanken von Mitgliedern der Sektion Basel zur Gegenwart und Zukunft der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde168

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