Ein Artikel aus der 6. Auflage des Handbuchs Soziale Arbeit - DOI10.2378/ot6a.art170 - (ISBN des Handbuchs 978-3-497-02745-3, PDF ISBN 978-3-497-60435-7)
Soziale Arbeit als Disziplin und Profession war schon immer mit Tod und Sterben konfrontiert, insbesondere mit der sozialwissenschaftlichen Öffnung der Suizidologie. Durch den demografischen Wandel werden die Themen von Tod und Sterben Im Alltag präsenter. Trotz dieses Normalisierungsprozesses wird in den Medien inflationär mit den Themen, oft ohne ausreichende Differenzierung, umgegangen. Sterben und Tod wird unter dem Signum der Privatheit verhandelt.Die Thanatologie als ein junger interdisziplinärer anthropologischer Wissenschaftszweig, untersucht den Tod und das Sterben des Menschen. In diesem Zusammenhang hat sich auch die 'Death Education' in dem englischsprachigen Raum an den allgemeinbildenden Schulen sowie den Hochschulen und in der Sozialen Arbeit entwickelt.Obwohl in der Bevölkerung der Wunsch weitestgehend verbreitet ist, sein Leben in der vertrauten häuslichen Umgebung zu beenden, sterben dennoch gegenwärtig mehrheitlich Menschen in Institutionen (Kliniken, Altersheime usw.). Dementsprechend geraten vielfältige Vorkehrungen, Bräuche und Zeichen der Pietät in Vergessenheit, mit denen man den Tod als Teil des Alltags umgab, indem Tod und Sterben in die Hände von Experten gelegt wurde. Eine besondere Form der Sterbebegleitung ist das Hospiz, welches sich der Anforderung einer Verbesserung der Lebensqualität sterbender Menschen annahm. Der Paradigmenwechsel lässt sich an den Begriffen von 'cure', also Pflege im bio-medizinisch-technischen Verständnis, bis hin zu 'care' im phänomenologischen Sinne als Sorge, Mit-Sein, Fürsorge und Solidarität nachzeichnen.
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