Inhaltsangabe:Einleitung: Seit Anfang 2005 schreibt die EU für kapitalmarktorientierte Konzerne verpflichtend die Anwendung der internationalen Rechnungslegungsstandards der IAS/IFRS (International Accounting Standards bzw. International Financial Reporting Standards) vor. Auch deutsche Unternehmen sind davon betroffen und müssen entsprechende Konzernabschlüsse aufstellen. Hinsichtlich der betrieblichen Altersversorgung bedeutet dies, dass in den Konzernabschlüssen nur noch ein einziges Verfahren zur Bewertung von betrieblichen Pensionszusagen erlaubt ist. Bei einem Anteil von 36% an der Marktkapitalisierung der DAX-30-Unternehmen (Stand: 31.12.2004) wird klar, dass die betriebliche Altersversorgung aus Sicht der Unternehmen eine große Bedeutung haben muss. Die Frage, nach welchen Regeln sie diese Verpflichtungen bewerten und periodisieren sollen, hat für sie ein großes Gewicht. Die Bewertungsmethode beeinflusst Bilanzrelationen und damit auch die Finanzierungskosten. Zunehmende bilanzielle Auslagerung der Verpflichtungen ist die Folge. Gleichzeitig ist festzustellen, dass nach den IAS/IFRS bilanzierende Unternehmen zunehmend auf eine interne Erfolgsrechnung verzichten. Statt der klassischen Trennung von Kosten- und Leistungsrechnung auf der einen und dem Jahresabschluss auf der anderen Seite findet lediglich ein externes Rechnungslegungssystem nach IAS/IFRS Anwendung – auch auf interner Ebene. Begründet wird dies mit der Ausrichtung der IAS/IFRS an der Informationsfunktion des Jahresabschlusses. Wenn Investoren bestimmte Informationen erhalten, so die Idee, dann sei es nur konsequent, diese Informationen auch intern zu nutzen und auf ein zweites Rechnungssystem zu verzichten. Dafür spricht der in mehreren Standards der IAS/IFRS vorgeschriebene „Management Approach“. Er sieht vor, Daten des internen Reportings für die externe Rechnungslegung zu nutzen und so den Investoren die Sichtweise des Managements zu ermöglichen. Insofern herrscht eine zweifache Konvergenz: Zum einen werden interne Daten und Informationen nach außen kommuniziert. Dies hat eine stärkere Bedeutung des Controlling für die externe Rechnungslegung zur Folge. Zum anderen dienen extern publizierte Informationen als Grundlage für interne Ergebnisgrößen. Wenn nun aber einerseits nach IAS/IFRS durch den „Management Approach“ dem Controlling eine größere Bedeutung für die externe Rechnungslegung beigemessen wird, andererseits aber im Bereich der betrieblichen Altersversorgung [...]
Christian Sasse, Diplom-Ökonom, Ruhr-Universität Bochum.
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