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Kohlberg und seine Kritiker

Die Aktualität von Kohlbergs Moralpsychologie

AutorGünter Becker
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl427 Seiten
ISBN9783531930497
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis49,99 EUR
Das Buch bietet eine systematische Aufarbeitung der Forschung zum moralpsychologischen Ansatz von Lawrence Kohlberg und insbesondere seiner zahlreichen Kritiker. Ziel ist es einerseits, Missverständnisse in der Rezeption der Kritiker zu benennen und ihnen gegenüber die Fruchtbarkeit von Kohlbergs Ansatz aufzuzeigen - das Buch wendet sich explizit gegen den derzeitigen Trend des Abschiebens seiner Untersuchungsperspektive in den Bereich der Forschungsgeschichte. Andererseits sollen in Anknüpfung an die Kritiker zentrale Probleme dieser Perspektive aufgezeigt werden - verschiedene Einwände lassen sich für ihre Weiterentwicklung fruchtbar machen. Ein integrativ angelegtes psychologisches Modell der Moral und ihrer Entwicklung wird formuliert. Die Arbeit ist nicht nur systematisch angelegt, sondern rekonstruiert auch Entwicklungslinien der Kohlberg-Kritik und der Kohlberg-Forschung.

Dr. Günter Becker beschäftigt sich vor allem mit den Themenbereichen psychologische Moralforschung, schulische Förderung moralischer und sozialer Fähigkeiten, Demokratiepädagogik und Sozialisationsforschung.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis4
Verzeichnis der Tabellen7
Verzeichnis der Abbildungen8
Vorwort9
Einleitung13
1 Der Einfluss von Kohlbergs Theorie der Moralentwicklung34
1.1 Grundfragen der entwicklungspsychologischen Moralforschung34
1.2 Die Dominanz von Kohlbergs Theorie in den 1970er Jahren41
1.3 Der wachsende Einfluss der Kohlberg-Kritik seit den 1980er Jahren48
1.4 Ein integrativer Bezugsrahmen für die Diskussion der Kohlberg-Kritik58
2 Zu Piagets Stufen des Gerechtigkeitsurteils zurück? Am Piaget-Ansatz orientierte Kritik73
2.1 Die 1950er Jahre: Kohlbergs Bemühungen um die Weiterentwicklung von PiagetsAnsatz74
2.2 Piagets und Kohlbergs klinisches Interview78
2.3 Die Kritik an Kohlbergs Urteilsstufen durch Siegal86
2.3.1 Die Stufen 3, 4, 5 und 6 als Stufen des Jugendalters86
2.3.2 Die Stufen 1 und 2 als Stufen der Kindheit92
2.4 Neuere Versuche der Integration von Kohlbergs und Piagets Theorien97
3 Umweltabhängiges statt einsichtiges Lernen als Motorder Entwicklung der Gerechtigkeitsmoral? Psychoanalytische und lerntheoretische Kritik128
3.1 Die 1960er Jahre: Kohlbergs Frontstellung gegenüber der Psychoanalyse und dersozialen Lerntheorie133
3.2 Moral als Produkt von Triebuoterdrückuog: Henrys psychoanalytische Kritik136
3.3 Probleme der Abgrenzung Kohlbergs gegenüber der Psychoanalyse141
3.4 Neuere Versuche der Integration von Kohlbergs Theorie und psychoanalytischen Theorien148
3.5 Moral als Produkt sozialen Lernens: Die Kritiken der sozialen Lemtheoretiker Bandura, Hoffman, Maccoby und Mischel152
3.6 Moral als Produkt einsichtigen Lernens: Die Forschung der Kohlberg-Schule164
3.6.1 Analysen der Urteilsstufen164
3.6.2 Analysen nicht-kognitiver Aspekte173
3.7 Neuere Versuche der Integration von Kohlbergs Theorie und sozialen Lemtheorien178
4 Keine Fortschritte bei Erhebung und Auswertung des Gerechtigkeitsurteils? Psychometrische Kritik196
4.1 Die 1970er Jahre: Kohlbergs Veränderungen seiner klinisch-hermeneutischen Forschungsmethodik199
4.2 Probleme psychometrischer Verfahren: Defining Issue Test und Sociomoral Reflection Measure211
4.3 Die Kritik von Kurtines und Greif an Kohlbergs ursprünglicher Forschungsmethodik214
4.4 Die wissenschaftstheoretische Kritik von Philipps und Nicolayev215
4.5 Probleme von Kohlbergs Forschungsmethodik in den 1970er Jahren217
4.6 Die gegenwärtige Kritik an Kohlbergs Forschungsmethodik238
4.7 Der persönlichkeitspsychologische Beitrag der psychometrischen Tradition zurAnalyse der Entwicklung des Gerechtigkeitsurteils243
5 Starke Variabilität der Stufenwerte und geringe Überzeugungskraft der Stufe 6 des Gerechtigkeitsurteils? Kohlbergianische und neokohlbergianische Kritik245
5.1 Die 1980er Jahre: Kohlbergs Annäherung an die einflussreichen Kritiker246
5.2 Starke Variabilität der Stufenwerte: Levines kohlbergianische Kritik248
5.2.1 Stufenvanatianen beim Urteilen zum Moral Judgment Interview249
5.2.2 Stufenvariationen beim alltagsbezogenen Urteilen260
5.2.3 Variabilität der Inhaltsaspekte des Urteilens266
5.3 Geringe Überzeugungskraft der Stufe 6: Die neokohlbergianischen Kritiken von Gibbs, Locke und Rest278
5.4 Erweiterte Analyse der Entwicklung des Gerechtigkeitsurteils durch die sozialpsychologische Forschung291
6 Bereichsabhängige Geltung der Stufen des Gerechtigkeitsurteils? Kritik durch Bereichstheorien300
6.1 Die Eigenständigkeit des Urteilens zu Gerechtigkeitsfragen in Beziehungen und Gruppen: Haans Kritik300
6.2 Die Eigenständigkeit des Urteilens zu Fragen distributiver Gerechtigkeit: DamonsKritik302
6.3 Die Eigenständigkeit prosozialen Urteilens: Eisenbergs Kritik308
6.4 Die Eigenständigkeit des Urteilens zu Konventionen und persönlichen Angelegenheiten: Turiels Kritik314
7 Von sozialen Kontexten abhängige Geltung der Stufen des Gerechtigkeitsurteils? Kritik durch soziokulturelle Theorien331
7.1 Die soziale Umwelt ist komplex: Bronfenbrenners sozialökologische Kritik333
7.2 In der benachteiligten sozialen Klasse denkt man solidarisch: Die mamstischen Kritiken von Baumrind und Sullivan334
7.3 Frauen denken fürsorglich: Gilligans feministische Kritik342
7.4 In östlichen Kulturen ist kollektivistisches Denken vorherrschend: Die kulturpsychologischen Kritiken von Simpson und Shweder348
8 Geringer Einfluss der Stufen des Gerechtigkeitsurteilsauf nicht-kognitive Moralaspekte? Kritik durch Kohlberg-Anhänger und einflussreiche Theorietypen356
8.1 Dialoge über Gerechtigkeitsfragen folgen eigenen Gesetzen: Osers Kritik357
8.2 Die Identität bestimmt das Handeln bei Gerechtigkeitsproblemen: Blasis Kritik360
8.3 Die Eigenständigkeit nicht-kognitiver Aspekte prosozialer Moral: Die Kritiken von Radke-Yarrow und Zahn-Waxler367
8.4 Die große Diskrepanz zwischen moralischem Urteilen und politischem Handeln:Die Kritik von Youniss375
9 Von bewusster zu unbewusster moralischer Vernunft? Kritik durch neuere Ansätze378
9.1 Die Konstruktion moralischer Individualität durch Erzählungen: Der posbnodeme Ansatz von Tappan379
9.2 Moral als Bündel von Tugenden: Seligmans moderne Varianle einer Humanistischen Psychologie380
9.3 Moral als Intuition: Die Theorien der Informationsverarbeitung von Crick, Fehr,Hauser und Green381
9.4 Moral als Produkt von Evolution, Genen und Gehirn: Die biologischenTheorieansätze von de Waa~ Krebs und Damasio385
9.5 Haidts neue Synthese in der Moralpsychologie388
10 Zusammenfassung und Ausblick394
Literaturverzeichnis400

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