Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich VWL - Finanzwissenschaft, Universität Regensburg (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Theorie der disruptiven Innovation von Clayton Christensen bildet die Grundlage, um fundamentale Wandelprozesse in zahlreichen Branchen zu verstehen - dennoch bleibt die ex-ante Identifikation derartiger Verwerfungen mithilfe der bestehenden Theorie schwierig. In der vorliegenden Arbeit wird auf Basis der weiterentwickelten Theorien analysiert, ob das P2P-Banking für den deutschen Bankenmarkt eine disruptive Bedrohung darstellt: Dabei handelt es sich um die Kreditvergabe von Privatperson zu Privatperson über spezielle Online-Kreditmarktplätze. Dazu wird das Prognose-Framework von Keller und Hüsig (2009) für die vorliegende Arbeit zielführend erweitert. Weiterhin werden mögliche strategische Responses betrachtet. Die Untersuchung des deutschen Retailbanking, der Ursprünge des Social Banking und des Status quo im deutschen P2P-Banking lenken den Fokus auf das Kreditgeschäft. In diesem wird anhand einer neuen Kreditvergabetechnologie im P2P-Banking die bestehende Bonitätsanalyse vereinfacht und zum Teil komplett ersetzt. Aus der Analyse des disruptiven Potentials ergibt sich, dass die deutschen Anbieter Smava und Auxmoney beinahe alle Kriterien einer potenziellen Disruption erfüllen. Für die Incumbent-Gruppen Großbanken sowie Sparkassen und Genossenschaftsbanken besteht folglich disruptive Gefahr, die sie aufgrund ihrer Erfahrungen mit Disruptionen aber abwenden könnten. Dabei ist bei den Direktbanken aufgrund der Nähe zum P2P-Banking ein geringerer Grad an Bedrohung zu sehen. Als einzig valide Response erscheint für die untersuchten Incumbents die Kooptation, die für die drei Gruppen in unterschiedlicher Form umzusetzen ist.
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