Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Herzog Ernst, Sprache: Deutsch, Abstract: 1.) Einleitung Die Dichtungen um den Herzog Ernst können auf eine lange Geschichte zurückblicken, die von den Anfängen der Sagengestaltung im 11. Jahrhundert bis zu den Umformungen in unseren Tagen reicht. Kaum eine epische Dichtung des deutschen Mittelalters liegt in mehr Fassungen und Bearbeitungen vor als der Herzog Ernst. Es gibt sieben mittelhochdeutsche bzw. frühhochdeutsche Fassungen des Stoffes, deren Entstehungsdaten von etwa 1160/70 (Herzog Erst A) bis in die frühe Neuzeit (Fassungen F, G) reichen. Das Verhältnis der Fassungen zueinander ist noch nicht hinreichend geklärt. Die Fülle der Bearbeitungen zeigt aber, dass ein ständiges Interesse des wandelnden Publikums an der Sage bestand. Nur wenige deutsche Dichtungen des Mittelalters wurden seit ihrer Entstehung immer wieder neu gestaltet. Wir finden hier aber keine Bewahrung und Überlieferung einer allzeit geachteten und unveränderten Text- und Gestaltungsform. Vielmehr blicken wir auf eine Kette ständiger Umformungen und Neugestaltungen, die jedoch Kern und Einzelheiten der ursprünglichen Dichtung erstaunlich getreu bewahrt haben. Es wird die Geschichte eines Herzogs erzählt, der, von treuen Gefährten unterstützt, sein Reich verlässt und durch fremde Länder zieht. Nach langen, siegreich bestandenen Abenteuern kehrt er letztendlich in sein Reich zurück. Dieses Grundgerüst der Handlung ist in allen Fassungen in gleicher Weise Mittelpunkt der Dichtung. Doch jede Neuformung oder Umgestaltung der vorangegangenen Fassung versucht eigene Tendenzen, Interessen und Auffassungen des Bearbeiters und seiner Zeit und Gesellschaft auszudrücken. Hier soll die Fassung G des Herzog Ernst-Stoffes näher untersucht und mit der Fassung B verglichen werden. Zu Beginn wird dabei auf die Entstehungszeit, die Bearbeiter und die historischen Hintergründe eingegangen. Anschließend wird der Inhalt verglichen. Es folgt die Gegenüberstellung des Aufbaus und der Form der Texte. Abschließend soll die Frage beantwortet werden, warum die Liedform geschaffen wurde. Das Erarbeitete wird dann zusammengefasst.
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