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'Ein kleiner schlechter Geruch, etwas Schwefel, etwas Hölle'

Von Ekel und Geschlechtlichkeit in Kafkas 'Verwandlung'

AutorStephanie Lorenz
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2003
Seitenanzahl19 Seiten
ISBN9783638196567
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Leipzig (Philologische Fakultät), Veranstaltung: Hauptseminar: Das Böse in der Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Franz Kafka war ein Perverser. So oder ähnlich würde eine schnell herbeigeführte Meinung von Lesern lauten, die erstmalig Sexualität in Kafkas Werken entdecken. Und in der Tat ist der Bogen schnell vom misshandeltem Kind zum sexuell gestörten Autor geschlagen, wenn man den dünn gesäten Auskünften psychoanalytischer Texte Glauben schenkt. Gerade deswegen verführt diese überhastete These oftmals zu oberflächlichen Deutungen, die dann noch anhand biografischer Details unterlegt werden. Der 'Brief an den Vater' ist hierzu ein überaus beliebter Beweis. Doch Vorsicht ist geboten! Es wird zu beweisen sein, dass Kafkas 'Verwandlung' kein bloßes Abbild seiner Biografie darstellt, sogar viel mehr in sich birgt, wenn das Nichtgesagte zwischen den Zeilen erkannt wird. Nur wenige Interpreten begaben sich auf neue Wege, indem sie die Geschlechtlichkeit in Kafkas Werken untersuchten. Der Autor Frank Möbus sei als einer genannt, der ungeachtet traditioneller Interpretationen (Vater- Sohn- Konflikt), besonders den Aspekt der Sexualität in der 'Verwandlung' herausstellt. Daneben existiert der Ekel, als ständiger Begleiter Kafkas, und ist damit unweigerlich mit der Sexualität verknüpft, so dass beide niemals getrennt betrachtet werden dürfen. Winfried Menninghaus ist diesbezüglich der zweite 'forsche' Autor, der an dieser Stelle genannt werden muss. Die Untersuchung der Motive Geschlechtlichkeit und Ekel in der 'Verwandlung' soll jedoch nicht dazu führen, die Intention des Autors beim Schreiben der Erzählung völlig auf diese beiden zu reduzieren. Es wäre falsch Franz Kafka zu unterstellen, die Novelle als perversen Erguss benutzt zu haben. Folglich sind diese Motive nur zusätzliche Hinweise bei einer Interpretation der 'Verwandlung'. [...]

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