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Die Grenzen der Literatur: 'Des Knaben Wunderhorn' als literarische Fälschung

AutorUrsula Menne
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl100 Seiten
ISBN9783640875061
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis17,99 EUR
Examensarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Deutsches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Welche Grenzen hat Literatur? 'Die bey Mohr und Zimmer, unter dem Titel des Knaben Wunderhorn, im Jahr 1806 erschienene Sammlung alter Volkslieder, deren geheuchelte Einfaltsmine eine zu nachsichtige Aufmunterung erschlich, ist seitdem [...] als ein zusammengeschaufelter Wust, voll muthwilliger Verfälschungen, sogar mit untergeschobenem Machwerk, gerügt worden.' Johann Heinrich Voß nimmt kein Blatt vor den Mund, als er im November 1808, kurz nach Erscheinen des zweiten und dritten Bandes von 'Des Knaben Wunderhorn', seinen Fälschungsvorwurf über das Werk formuliert, das heute neben Grimms Märchen als zentrales Sammlerwerk der Romantik gilt. Als literarische Fälschung wird heute ein 'Text mit irreführender Verfasserangabe' bezeichnet. [...] Das Wunderhorn kann damit als Fälschung, aber auch als Verfälschung bezeichnet werden [...]. Auf eine kleinteilige Einordnung jedes Liedes in ein solches Fälschungsraster wurde verzichtet. Denn weitaus aufschlussreicher ist es, zu untersuchen, inwiefern das Wunderhorn als literarische Fälschung, wissenschaftliche Arbeit oder literarisches Kunstwerk verfasst und rezipiert wurde. Das Wunderhorn erweist sich als ideal, um die Grenzen des Fälschungsvorwurfs auszuloten, weil die Rezeption das Werk extrem polarisierend aufnahm. Dies zeigt sich bereits in der zentralen zeitgenössischen Kontroverse: Während Voß eine sehr negative Einstellung vertritt, rezensiert Goethe dezidiert positiv. [...] [Es] entwickelt sich in den letzten Jahrzehnten unter den Autoren, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen, ein Konsens: Literarische Fälschungen sind Teil des Systems Literatur und haben eine immense Aussagekraft über die Grenzen dieses Systems und des literarischen Diskurses hinweg. So manifestiert sich in dem Erfolg einiger literarischer Fälschungen der Zeitgeist [...]. Damit wird folgende Frage beantwortet: Welche Aufschlüsse bietet 'Des Knaben Wunderhorn', die Intentionen der Herausgeber und die Rezeption, für das System Literatur und angrenzende Systeme in der Romantik?

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