Masterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Note: 1,0, Universität Potsdam (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Finanzierung und Banken), Sprache: Deutsch, Abstract: Ungeachtet ihrer Bedeutung für die Solvenz der Institute werden risikoorientierte Mindesteigenkapitalanforderungen durchaus kritisch diskutiert. Sie stehen, nicht zuletzt durch die jüngste weltweite Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise, im Verdacht, die per se prozyklische Tendenz der Bankenbranche zu verstärken. Verschiedene, im Laufe der Ausführungen noch zu erarbeitende Determinanten wirken mit dem Zyklus auf das Eigenkapital der Bank. Dies führt im Abschwung unter Umständen zu einer starken Reduktion der Kapitalbasis, während es unter wirtschaftlich besseren Rahmenbedingungen gegebenenfalls zu einer Überschätzung der tatsächlich vorhandenen Risikodeckungsmasse kommt. Im Kontext dieser Master-Thesis monieren Literatur und Praxis folglich die mit den regulatorischen Kapitalanforderungen einhergehenden Anreize für Institute, in konjunkturellen Boomphasen die Kreditvergabe exzessiv auszuweiten, während in Rezessionsphasen aufgrund steigender Kreditausfälle und höherer Kapitalanforderungen für die bestehenden Risikopositionen eine Neigung zur übermäßig restriktiven Kreditvergabe vorherrscht. Es besteht somit die Gefahr, dass durch das beschriebene Bankverhalten negative Rückkopplungen auf die Realwirtschaft entstehen, etwa wenn es durch angebotsseitige Verknappung der Darlehen zu einer Kreditklemme kommt. Diese Reduzierung der Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen und Haushalte könnte ceteris paribus zu einer Beschleunigung der Abwärtsdynamik beitragen sowie im Allgemeinen aufgrund der Verstärkung der jeweiligen Konjunkturphase dem originären wirtschaftspolitischen Ziel eines stetigen Wachstums entgegenwirken. Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht sieht in der prozyklischen Tendenz der Marktteilnehmer gar '... einen der stärksten destabilisierenden Einflüsse der Krise ...'. Das Ziel der Arbeit ist es daher, neben einem Überblick über den aktuellen Forschungsstand zur Problemstellung auch den Status quo der Reformbemühungen zu erarbeiten. Insbesondere sollen die vom Baseler Ausschuss vorgestellten Maßnahmen analysiert und im Kern die Frage beantwortet werden, ob es Basel III besser gelingen kann, die Prozyklizität der Mindestkapitalanforderungen zu dämpfen, als dies bisher festzustellen war.
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