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Robert Musils 'Die Amsel'

Eine psychoanalytische Untersuchung mit Sigmund Freud

AutorPatrick Schlereth
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl27 Seiten
ISBN9783640964987
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit wird die Psyche der Figur Azwei aus Robert Musils Novelle 'Die Amsel' anhand von ausgewählten Thesen aus Sigmund Freuds Psychoanalyse untersucht. Die Gemeinsamkeit zwischen den Autoren zeigt sich schon in der literarischen Verwandtschaft: Freud hat seine Texte in einer metaphorischen, bei den Fallbeispielen fast schon prosaischen Sprache verfasst. Dies erkennt auch Oliver Pfohlmann und weist auf die zentrale Rolle der Kommunikation in Freuds Behandlung hin: '[S]eine revolutionäre Therapie zur Heilung neurotischer und hysterischer Erkrankungen scheint mehr mit der Nutzbarmachung psychohygienischer Effekte epischen Erzählens zu tun zu haben als mit (Natur-)Wissenschaft.'1 In Freuds Behandlung ist das erinnernde Erzählen des Patienten das 'konstitutive Moment für den Heilungsprozeß'.2 Aus diesem Grund bietet sich Musils Novelle für eine Interpretation mit Freuds Theorien an. Auch 'Die Amsel' thematisiert das erinnernde Erzählen und problematisiert gleichzeitig die Gesprächssituation zwischen den beiden Protagonisten. In der Arbeit soll Freuds Behandlungsstrategie auf den Dialog der Figuren angewendet werden. Das Gespräch wird als psychoanalytische Sitzung verstanden: Der Patient Azwei soll, durch das erinnernde Erzählen im Gespräch mit Aeins, seine 'Erlebnisse und Affekte'3 verarbeiten und so seinen Heilungsprozess beschleunigen. In Kapitel 2 wird zunächst die Theorie vorgestellt. Die Arbeit beschränkt sich auf das Unbewusste und die Traumdeutung, das Strukturmodell der Psyche, die Trieblehre und die Zwangsneurose. Zwar dient Freuds Ödipuskomplex als Grundlage für die Entstehung des Unbewussten und der Triebe, trotzdem muss die Sexualtheorie in dieser Hausarbeit ausgespart werden, um einen weniger naheliegenden Interpretationsansatz verfolgen zu können. So wird auch der Umfang der Theorie auf das Wesentliche reduziert und die Arbeit möglichst übersichtlich gehalten. Im dritten Kapitel folgt die Interpretation der Erzählung unter Anwendung der im zweiten Kapitel vorgestellten Thesen. Dabei werden Azweis unbewusste Triebe, das verdichtende Element der Amsel und das Verhältnis zur Mutter untersucht. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden in einem Zwischenfazit zusammengefasst, um die Zwangsneurose der Figur nachweisen zu können. Anschließend wird, auf der Ebene der Form und unabhängig von Freuds Theorie, der Erzählvorgang in 'Die Amsel' untersucht, um die Ergebnisse der inhaltlichen Analyse kritisch zu hinterfragen.

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