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Konfirmandenunterricht heute - Der Konfirmand in seinem Alltagsleben - Unterrichtsentwürfe: Band 4

AutorGünter-Manfred Pracher
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl281 Seiten
ISBN9783656305743
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,99 EUR
Fachbuch aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, , Sprache: Deutsch, Abstract: Nach längerem überlegen habe ich mich dafür entschieden, noch einmal Unterrichtsvorschläge/entwürfe für den Konfirmandenunterricht zusammen - zustellen und diesem Band zu veröffentlichen. Er unterscheidet sich ein wenig von seinen drei Vorgängerbänden, da ich dieses Mal deutlich mehr Informationsmaterial, das natürlich als fakultativ anzusehen ist, verwendet habe. Es ist daher bei einigen Entwürfen unbedingt darauf zu achten, dass sich die Gruppe in ihrer Gesamtheit kognitiv durch den Umfang und Anforderungen nicht überfordert wird und auch in den einzelnen Arbeitsgruppen, beziehungsweise den Partnerarbeiten die Fähigkeiten im verbalen, im technischen oder auch manuellen Bereich der Konfirmanden so zusammengeführt werden, dass ich jeder Konfirmand auch mit seinen Gedanken und Ideen einbringen kann. Auch in diesem Buch ist meine Intention für die Unterrichtsentwürfe die, Ideen, Anregungen, Tipps und Möglichkeiten aufzeigen, ohne dabei Rezepte anzubieten. Es soll eine Entlastung bei zeitlichen Engpässen geschaffen werden, die für den/die Pfarrer/in sicherstellt, dass dennoch ein interessanter und spannender Unterricht angeboten werden kann. Alle Unterrichtsstunden haben biblische und theologisch - ethische Bezüge; dabei darf aber der wichtigste Bezug zum Alltag und dem realen Leben der jungen Menschen. Es war mir deshalb sehr wichtig das Leben der Jugendlichen näher zu beleuchten, Fragen und Zweifel aufzunehmen um ihnen über den Unterricht Wege aufzuzeigen, beziehungsweise sie finden zu lassen, wie der menschliche Alltag mit der Religion verbunden werden kann. Aus dem Wissen, dass die Konfirmation das Bekenntnis zum lebendigen Gott ist, soll den jungen Menschen eine Hilfestellung zur eigenen Positionierung angeboten werden. entscheiden können die Konfirmanden aber nur, wenn sie ausreichend informiert sind. Darum soll über den Aufbau und die Inhalte der Unterrichtsentwürfe ein Weg gefunden und umgesetzt werden, der den jungen Menschen hilft die Antworten auf ihre Fragen zu finden, beziehungsweise zu entdecken; sie sollen Raum für die Bearbeitung ihrer Probleme bekommen und über das gemeinsame Tun erkennen, dass sie nicht alleine mit ihren Problemen sind. Zwei Schlussbemerkungen: Die Bibelaufschlagübungen sollen den leichtern Umgang mit der Heiligen Schrift fördern; Medieneinsatz meint immer die medialen Geräte der jeweiligen Gemeinde: OHP, Beamer, Videokamera und Video Abspielgerät, CD - Player, Kassettenrecorder. Gottes Segen für unser aller Tun!

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Leseprobe

o Liebe - Liebesverständnis in der Bibel


Methodisch - didaktische Überlegungen zur 3. Unterrichtsstunde Unterrichtsverlauf:

Pfarrer: Heute beschäftigen wir uns mit der Frage: Um der Bedeutung des Wortes/Begriffes Liebe auf die Spur zu kommen, habe ich euch ein Arbeitsblatt mit verschiedenen Interpretationen von Liebe zusammengestellt.

Der Pfarrer teilt das Arbeitsblatt für eine Partnerarbeit aus. Eine Auswertung erfolgt an dieser Stelle noch nicht. Der Pfarrer weist wohl aber auf die Besonderheiten der Bedeutung Liebe hin, indem er kurz deutlich macht (hier kann aus dem 1. Korintherbrief das Kapitel 13 gelesen werden): Der Wert der Liebe steht über jedem Zweck, ist nicht Mittel und sucht keine persönlichen Vorteile.

Um die Tiefe des Wortes „Liebe” zu erfassen, schreibe ich euch „Liebe ist” an die Tafel.

Tipp: Um das Ganze in seiner Vielfältigkeit zu verdeutlichen, bietet es sich an, jeden Buchstaben in einer anderen Farbe zu schreiben (siehe Lösungsblatt). Pfarrer: Ihr habt nun die Möglichkeit, eure Vorstellung von der Bedeutung des Wortes Liebe in verschiedenen Farben um „Liebe ist” kreisförmig herum anzuordnen.

Pfarrer: Nun wollen wir im Gespräch die Frage klären: „Was lässt sich alles lieben?”

Mögliche Antworten der Konfirmanden:

o Menschen,

o Tiere,

o Städte,

o Kleider,

o Vaterland,

o Schmuck,

o Die eigene Person (Egoismus)

o Geld,

o Auto.... Auch hier können Gedanken kreisförmig angeordnet werden. Leitgedanken:

o Liebe kann verboten sein

o Liebe macht blind

o Liebe macht schön

o Liebe wird geheuchelt

o Liebe gibt niemals auf

o Liebe ist käuflich

o Liebe wird belächelt

o Liebe verändert Menschen

o Liebe macht Spaß

o Liebe = Gott

o Liebe ist der Himmel auf Erden

o Liebe ist ein Wort, das sich nicht wehren kann! Erkenntnis:

o Liebe ist mehr als nur ein Wort

o Liebe ist nicht mit Sexualität gleichzusetzen

o Liebe hat viele Gesichter

o Liebe ist die Gewissheit, dass das Glück nur eine Armlänge entfernt ist

o Liebe ist in ihrer Vielfalt ein Geschenk Gottes

o Lieben und geliebt werden ist ein Grundbedürfnis des Menschen! Erkenntnis: es gibt drei Formen von Liebe: 1. EROTIK = zärtliche Liebe 2. SEXUALITÄT = geschlechtliche Liebe 3. AGAPE = helfende Liebe Pfarrer: Zu diesem Thema gibt es ein wunderschönes Kirchenlied. Es heißt: „Liebe ist nicht nur ein Wort” Evangelisches Gesangbuch (Ausgabe von Kurhessen und Waldeck 629).

Hier sollten die Konfirmanden, die ein Instrument spielen, unbedingt aktiv involviert werden, gegebenenfalls greift der Pfarrer selbst zum Instrument (für Konfirmanden ist das Singen mit Begleitung schöner und leichter). Hinführung zum Arbeitsblatt 1:

Pfarrer: Bekannte und auch weniger bekannte Menschen haben sich von jeher Gedanken darüber gemacht, wie man Liebe beschreiben und definieren kann. Wir haben das heute ja auch schon einmal versucht. Nun bekommt ihr ein Arbeitsblatt mit solchen Versuchen. Füllt es bitte in der angegebenen Weise aus. Auswertung:

Die Ergebnisse aus der Partnerarbeit werden vorgetragen, besprochen und in Stichworten an der Tafel festgehalten. In einem zweiten Schritt werden die Antworten aus dem Arbeitsblatt mit den Ergebnissen verglichen. Als Abrundung trägt der Pfarrer die Definition von Liebe aus dem Brockhaus vor: Liebe ist eine von der Natur mitgegebene Fähigkeit, eine intensive, gefühlsmäßige, positiv erlebte Beziehung zu einem Menschen zu entwickeln. Ergebnis:

o Liebe ist von Gott geschenkt (1. Korintherbrief, Kapitel 13)

o Liebe ist das Höchste und Schönste, das der Mensch besitzen kann!

o Liebe ist eine Glückserfahrung!

o Liebe kann man auf Grund ihrer Vielschichtigkeit nur unvollständig beschreiben, man muss sie erleben!

o Liebe ist die Grundlage jeglichen Lebens!

o Liebe die Grundlage jeglichen Zusammenlebens!

o Kein Mensch kann ohne Liebe leben!

Arbeitsblatt 1

Gedanken, Gefühle und Handlungen der Liebe (Prof. Dr. Ulrich Mees) Die empirischen Untersuchungen, über die hier berichtet wird, sollten einen Beitrag zur Klärung dieser Frage leisten: „Was meinen wir, wenn wir von Liebe - genauer: der Liebe zum Partner - reden?“ (Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird nicht jedes Mal von „Partner/Partnerin“ gesprochen; dennoch sind natürlich immer alle denkbaren Partnerkonstellationen in „romantischen“ Liebesbeziehungen gemeint).

In einem ersten Schritt wurde ein Satz von 30 Merkmalen ermittelt, für die es theoretisch begründete Hinweise (die hier aus Platzgründen nicht näher erläutert werden können) darauf gibt, dass sie eindeutige, zentrale Bestimmungsstücke der Liebe zum Partner sind/sein könnten. Einige Beispiele für diese Merkmale (die bestimmte Gedanken, Gefühle beziehungsweise Handlungen beschreiben) hören sich wie folgt an: Wer seinen Partner liebt, der:

o denkt häufig an ihn,

o sehnt sich bei längerem getrennt sein nach ihm,

o achtet beziehungsweise schätzt ihn,

o ist zärtlich zu ihm,

o hat volles Vertrauen zu ihm und

o freut sich über das Zusammensein mit ihm beziehungsweise

o fühlt sich in seiner Gegenwart wohl. Als nächstes wurde empirisch überprüft, ob diese Merkmale bei verschieden intensiven Liebeserlebnissen auch entsprechend unterschiedlich intensiv ausfallen (wie theoretisch angenommen). Dazu erhielten die befragten Personen (Studierende der Universität Oldenburg) einen Fragebogen mit diesen 30 Merkmalen und der Aufforderung zu beurteilen, wie sehr diese zutrafen beziehungsweise noch zu treffen: Einmal bei ihrer bisher größten Liebe, zum anderen bei einer bloßen Liebesaffäre, die sie aber selbst beendet hatten. Die Mittelwerte der Einstufungen aller 30 Merkmale fielen bei der Beurteilung der „bisher größten Liebe“ signifikant (bemerkenswert, deutlich) höher aus als bei der „Liebesaffäre“; dieses Ergebnis zeigt, dass diese Attribute bedeutsame Intensitätsindikatoren (Heftigkeitsmerkmale) der Liebe sind. Das Konzept der Partnerliebe ist mit diesen 30 Merkmalen natürlich nicht erschöpfend beschrieben, aber sie bilden vermutlich die wichtigsten Bestimmungsstücke der Liebe. „Liebe“ und „verliebt“ sein

In einer weiteren Untersuchung wurde nun geprüft, ob es einen Unterschied zwischen „Liebe“ und „verliebt sein“ gibt. Dabei wurden die bereits erwähnten 30 Merkmale wieder mit der Frage vorgelegt zu beurteilen, ob jedes dieser Merkmale bei der Liebe beziehungsweise beim „verliebt sein“ unverzichtbar dazugehört. Nach den Ergebnissen dieser Studie weisen „Liebe“ und „verliebt sein“ auf der einen Seite bestimmte Gemeinsamkeiten auf: Beide Gefühle sind durch die unverzichtbaren Merkmale „starke Zuneigung zum Partner“, „Freude über das Zusammensein mit ihm“ und „Zärtlichkeit“ charakterisiert.

Gleichzeitig zeigen sich aber auch gravierende Unterschiede: „Verliebt sein“ ist im Wesentlichen durch das Verspüren von „körperlichen Empfindungen“ (also den berühmten „Schmetterlingen im Bauch“, dem Herzklopfen oder auch dem Kniezittern) in Anwesenheit der geliebten Person gekennzeichnet. Diese „körperlichen Merkmale“ sind jedoch bei der „Liebe“ nur gering ausgeprägt. Dagegen denken verliebte Menschen sehr oft an die Person, in die sie sich verliebt haben und empfinden eine starke Sehnsucht nach ihr. Im Gegensatz dazu hat ein Verliebter kein „Vertrauen“ in die geliebte Person, ist zu ihr nicht...

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