Sie sind hier
E-Book

Wirtschaftskrise in Island: Von hohen Wachstumsraten zum drohenden Staatsbankrott

AutorAlexander Erdenberger
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl108 Seiten
ISBN9783842817401
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Island wurde zum Musterbeispiel für neoliberale Wirtschaftsreformen, denn diese transformierten die von der Fischerei abhängige relativ arme Inselrepublik zu einer prosperierenden Wirtschaftsgesellschaft. Die Insel nutzte dazu seine inländischen Fisch- und Energieressourcen zur Ankurblung des Exportes und befriedigte die Inlandsbedürfnisse über diverse Importe. Durch die Öffnung der Märkte und weiterer Liberalisierungs- und Deregulierungsmaßnahmen steigerte sich das Bruttoinlandsprodukt exorbitant und Island wurde zu einem der reichsten Ländern Europas mit einem der höchsten Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukten der Welt. Im Zuge der Weltwirtschaftsturbulenzen wurde Island aber auch als einer der ersten Staaten hart in Mitleidenschaft gezogen. Zur Aufrechterhaltung des Finanzmarktes wurden die größten Banken des Landes verstaatlicht, wodurch Island fast selbst Bankrott ging. Die Analyse dieser extremen wirtschaftlichen Entwicklung ist das Ziel dieses Buches. Dazu werden zuerst die Besonderheiten des Inselstaates anhand der geologischen und politischen Basisdaten aufgezeigt. Darauf basierend wird die Umsetzung der neoliberalen Reformen, die den Grundstein für die weitere Entwicklung Islands legten, untersucht. Das daraus entstandene Wirtschaftswachstum zwischen 1994 und 2007 wird mit bereits bestehenden Daten der Statistischen Landesämter und anderen Einrichtungen ausgewertet. Darauf folgend wird die aktuelle wirtschaftliche Situation und der Weg in den drohenden Staatsbankrott beleuchtet. Abgerundet wird das Buch durch die Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse im Hinblick darauf inwiefern Island wieder als Vorbild für andere Staaten dienen kann.Island wurde zum Musterbeispiel für neoliberale Wirtschaftsreformen, denn diese transformierten die von der Fischerei abhängige relativ arme Inselrepublik zu einer prosperierenden Wirtschaftsgesellschaft. Die Insel nutzte dazu seine inländischen Fisch- und Energieressourcen zur Ankurblung des Exportes und befriedigte die Inlandsbedürfnisse über diverse Importe. Durch die Öffnung der Märkte und weiterer Liberalisierungs- und Deregulierungsmaßnahmen steigerte sich das Bruttoinlandsprodukt exorbitant und Island wurde zu einem der reichsten Ländern Europas mit einem der höchsten Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukten der Welt. Im Zuge der Weltwirtschaftsturbulenzen wurde Island aber auch als einer der ersten Staaten hart in Mitleidenschaft gezogen. Zur Aufrechterhaltung des Finanzmarktes wurden die größten Banken des Landes verstaatlicht, wodurch Island fast selbst Bankrott ging. Die Analyse dieser extremen wirtschaftlichen Entwicklung ist das Ziel dieses Buches. Dazu werden zuerst die Besonderheiten des Inselstaates anhand der geologischen und politischen Basisdaten aufgezeigt. Darauf basierend wird die Umsetzung der neoliberalen Reformen, die den Grundstein für die weitere Entwicklung Islands legten, untersucht. Das daraus entstandene Wirtschaftswachstum zwischen 1994 und 2007 wird mit bereits bestehenden Daten der Statistischen Landesämter und anderen Einrichtungen ausgewertet. Darauf folgend wird die aktuelle wirtschaftliche Situation und der Weg in den drohenden Staatsbankrott beleuchtet. Abgerundet wird das Buch durch die Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse im Hinblick darauf inwiefern Island wieder als Vorbild für andere Staaten dienen kann.

Alexander Erdenberger wurde 1979 in Überlingen geboren. Nach seiner Berufsausbildung zum Bankkaufmann und Weiterbildung zum Bankfachwirt bei der Sparkasse Bodensee, entschied er sich, seine fachlichen Qualifikationen im Bereich der Betriebswirtschaft durch ein Studium weiter auszubauen. Das Tourismus-Management Studium an der Hochschule Kempten schloss der Autor im Jahr 2009 mit dem akademischen Grad des Diplom-Betriebswirtes mit sehr gutem Erfolg ab. Während des Studiums vertiefte er sein Wissen durch diverse Praktika und Auslandsaufenthalte und steigerte seine Faszination an fernen Ländern und Kulturen. Dabei entwickelte sich insbesondere sein Interesse an den unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklungen der Staaten. Besonders beeindruckte ihn dabei Island mit außergewöhnlicher touristischer Attraktivität und auffallender Wirtschaftsentwicklung. Die Inselrepublik geriet durch die Auswirkungen der finanzwirtschaftlichen Turbulenzen nach vorbildlichen Steigerungsraten nahezu in den Staatsbankrott und motivierte den Autor sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe
Textprobe: Kapitel 4.1.1, Wirtschaftsstruktur und deren Bedeutung: Primärer Sektor: Die Reformen und Diversifikationsbestrebungen förderten den wirtschaftlichen Strukturwandel auf Island. Um die Produktionsstruktur und dessen Anpassungsprozess abzubilden wird die gesamtwirtschaftliche Produktionsaktivität, an der Entstehungsseite des BIP, also aller pro Jahr auf Island erstellten Produktionswerte wie Anlagen, Halb- und Fertigerzeugnisse sowie Dienstleistungen, gemessen und in drei Sektoren aufgeteilt. Die Fischerei, Land- und Forstwirtschaft bildet dabei den primären Sektor, der sekundäre Sektor wird durch das Baugewerbe und Industrie ausgefüllt und der Dienstleistungsbereich formt den tertiären Sektor. In Island machte der primäre Sektor 2007 5,9% der BIP-Entstehung aus. Dabei reduzierte sich der Anteil der isländischen Landwirtschaft seit 1990 trotz Subventionen und Schutzmaßnahmen kontinuierlich von 2,6% auf einen BIP-Anteil von 1,4% im Jahr 2007. Die Fischerei bildete über Jahrhunderte hinweg den wichtigsten Wirtschaftsbereich Islands. Die Vergleichbarkeit der isländischen Zahlen wird aufgrund von Berechnungsänderungen erschwert, denn die Fischverarbeitung wurde zeitweise in den sekundären Sektor aber auch manchmal zum primären Sektor gerechnet. Ein Rückgang der Fischerei und Fischverarbeitung von 9,6% im Jahr 1990 auf 4,4% der Wertschöpfung im Jahr 2007, lässt auch im Fischereisektor den Strukturwandel aufgrund zunehmender Diversifikation der Wirtschaft erkennen. Sekundärer Sektor: Die produzierende Industrie entstand auf Island zum Großteil zur Weiterverarbeitung, Bereitstellung oder Veredelung der Fischerei- oder Landwirtschaftserzeugnisse. Sie war dadurch sehr einseitig und konzentrierte sich hauptsächlich auf Schiffbau oder Kunstdüngerproduktion. Andere Industrien entstanden erst nach Eintritt in die EFTA. Somit markiert der Baubeginn der ersten Aluminiumhütte 1960 den Start der Ausweitung des sekundären Sektors. Dieser machte 2007 26,3% der BIP-Entstehung aus, damit änderte sich der Wertschöpfungsanteil seit 1990, als er 28,6% betrug, kaum. Allerdings änderte sich die Zusammensetzung des Sektors, der anfangs stark auf die Produktion von energieintensiven Produkten wie Aluminium und Eisensilizium, konzentriert war. Die Konzentration auf diesen Sektor lag an den komparativen Kostenvorteilen der isländischen Energie, die über die Exporte der Metallproduktion ausgenutzt wurden, denn ein direkter Export der Energie war schwierig und unrentabel. Der Produktionsanteil sank, da zwischen 1990 und 2007, das Baugewerbe, von 8,4% auf 11,1% BIP-Anteil zunahm. Zusätzlich stieg die Elektrizitäts- und Wasserversorgung von 3,9% auf 4,3% Wertschöpfungsanteil an, was durch das Ansiedeln weiterer Industrien wie Arzneimittel und anderer medizinische Produkte ergänzt wurde. Gemessen am BIP sank der Anteil des sekundären Sektors von 16,3% 1990 auf 10,9% des BIP im Jahr 2007.
Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Internationales Management - internationale Ökonomie

Managerwissen kompakt: Japan

E-Book Managerwissen kompakt: Japan
Format: PDF

Andere Länder, andere Sitten!Ein Satz, der für den Erfolg im internationalen Geschäft besondere Bedeutung hat, denn jedes Land hat seine eigenen Businessregeln. Wer sie kennt, vermeidet Probleme, die…

Managerwissen kompakt: Japan

E-Book Managerwissen kompakt: Japan
Format: PDF

Andere Länder, andere Sitten!Ein Satz, der für den Erfolg im internationalen Geschäft besondere Bedeutung hat, denn jedes Land hat seine eigenen Businessregeln. Wer sie kennt, vermeidet Probleme, die…

Interkulturelle Managementkompetenz

E-Book Interkulturelle Managementkompetenz
Anforderungen und Ausbildung Format: PDF

Der Wandel zu globalen Unternehmensstrukturen erfordert immer häufiger die Wahrnehmung von Managementaufgaben auf internationaler Ebene. Der vorliegende Band bereichert den Stand der Forschung zum…

Interkulturelle Managementkompetenz

E-Book Interkulturelle Managementkompetenz
Anforderungen und Ausbildung Format: PDF

Der Wandel zu globalen Unternehmensstrukturen erfordert immer häufiger die Wahrnehmung von Managementaufgaben auf internationaler Ebene. Der vorliegende Band bereichert den Stand der Forschung zum…

Interkulturelle Managementkompetenz

E-Book Interkulturelle Managementkompetenz
Anforderungen und Ausbildung Format: PDF

Der Wandel zu globalen Unternehmensstrukturen erfordert immer häufiger die Wahrnehmung von Managementaufgaben auf internationaler Ebene. Der vorliegende Band bereichert den Stand der Forschung zum…

Wirtschaftsmacht Indien

E-Book Wirtschaftsmacht Indien
Format: PDF

Nach China ist in Asien ein zweiter Riese erwacht, dessen unaufhaltsamer Aufstieg zum Global Player die Welt spürbar verändert: Indien. Was bedeutet das für uns und unsere Arbeitspl…

Weitere Zeitschriften

Menschen. Inklusiv leben

Menschen. Inklusiv leben

MENSCHEN. das magazin informiert über Themen, die das Zusammenleben von Menschen in der Gesellschaft bestimmen -und dies konsequent aus Perspektive der Betroffenen. Die Menschen, um die es geht, ...

BONSAI ART

BONSAI ART

Auflagenstärkste deutschsprachige Bonsai-Zeitschrift, basierend auf den renommiertesten Bonsai-Zeitschriften Japans mit vielen Beiträgen europäischer Gestalter. Wertvolle Informationen für ...

care konkret

care konkret

care konkret ist die Wochenzeitung für Entscheider in der Pflege. Ambulant wie stationär. Sie fasst topaktuelle Informationen und Hintergründe aus der Pflegebranche kompakt und kompetent für Sie ...

Das Hauseigentum

Das Hauseigentum

Das Hauseigentum. Organ des Landesverbandes Haus & Grund Brandenburg. Speziell für die neuen Bundesländer, mit regionalem Schwerpunkt Brandenburg. Systematische Grundlagenvermittlung, viele ...

Die Versicherungspraxis

Die Versicherungspraxis

Behandlung versicherungsrelevanter Themen. Erfahren Sie mehr über den DVS. Der DVS Deutscher Versicherungs-Schutzverband e.V, Bonn, ist der Interessenvertreter der versicherungsnehmenden Wirtschaft. ...

ea evangelische aspekte

ea evangelische aspekte

evangelische Beiträge zum Leben in Kirche und Gesellschaft Die Evangelische Akademikerschaft in Deutschland ist Herausgeberin der Zeitschrift evangelische aspekte Sie erscheint viermal im Jahr. In ...

filmdienst#de

filmdienst#de

filmdienst.de führt die Tradition der 1947 gegründeten Zeitschrift FILMDIENST im digitalen Zeitalter fort. Wir begleiten seit 1947 Filme in allen ihren Ausprägungen und Erscheinungsformen.  ...