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Kirche und Bildung

Herausforderungen, Grundsätze und Perspektiven evangelischer Bildungsverantwortung und kirchlichen Bildungshandelns. Eine Orientierungshilfe des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

VerlagGütersloher Verlagshaus
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl77 Seiten
ISBN9783641048204
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis2,49 EUR
Konsequenzen für die eigene Bildungsarbeit der Kirche aufzeigen
Die evangelische Kirche gehört zu den größten Bildungsanbietern in Deutschland. Daran ist abzulesen, wie wichtig Bildungsaufgaben für die Kirche sind und wie weit das kirchliche Engagement für Bildung in viele gesellschaftliche Bereiche hineinreicht. Die vorliegende Orientierungshilfe setzt ein Verständnis evangelischer Bildungsverantwortung voraus, das sich konstitutiv auf vier Bereiche bezieht: Gemeinde und Kirche, staatlich bzw. öffentlich geförderte Einrichtungen in evangelischer Trägerschaft, gemeinsame Angelegenheiten von Staat und Kirche, gesellschaftlicher Bildungsdiskurs. Sie konzentriert sich auf die Identifikation und Begründung theologischer und pädagogischer Maßstäbe, von denen sich das kirchliche Bildungshandeln leiten lässt.

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Leseprobe
"3. Handlungsperspektiven (S. 33-34)

Werden die Herausforderungen (Kap. 1) mit den Grundsätzen (Kap. 2) zusammengeführt und von diesen her beurteilt, so könnte daraus leicht ein umfassendes Programm für kirchliches Bildungshandeln abgeleitet werden. Allerdings würde ein solches Programm wohl eher entmutigen. Denn weder wäre erkennbar, wer denn nun ein solches umfassendes Programm durchführen könnte, noch wäre es sinnvoll, wenn alle versuchten, alles zu machen. Überforderung hilft niemand weiter. 

Darüber hinaus muss von Anfang an bewusst bleiben, dass sich für viele der im ersten Teil genannten Herausforderungen keineswegs auch schon angemessene Lösungsmöglichkeiten herauskristallisiert haben, die nun bloß noch umgesetzt werden müssten. Stattdessen ist von einer Situation der Offenheit und des Suchens zu sprechen, in der es noch keine festliegenden Handlungsmodelle geben kann. Die mit den beschriebenen Herausforderungen verbundenen Spannungen müssen gleichwohl ausgehalten und unverkürzt wahrgenommen werden.  Deshalb beschreiben die im Folgenden umrissenen Handlungsperspektiven bewusst keinen Gesamtplan für kirchliches Bildungshandeln, wie er sich nach evangelischem Verständnis ohnehin nicht zentral vorgeben ließe.

Die genannten Perspektiven heben exemplarisch zentrale Aspekte und Aufgaben für das kirchliche Bildungshandeln hervor, deren Bedeutung für die Zukunft der Kirche nach dem Gesagten auf der Hand liegt. Das Bündel von Perspektiven, das auf diese Weise zustande kommt, kann ebenso als Planungs- und Entscheidungshilfe in kirchlichen Gremien eingesetzt werden wie für Orientierungsfragen von in der Praxis vor Ort Tätigen. Auch wenn nicht alle alles machen sollen, bleibt es notwendig, sich zu fragen, welche Aufgaben aus welchen Gründen am eigenen Ort aufgenommen und welche nicht aufgenommen werden sollen. Insofern sollen die hier formulierten Perspektiven vor allem dazu befähigen, bewusste Entscheidungen zu treffen und selbst nach Handlungsmöglichkeiten zu suchen.

3.1 Kirchliches Bildungshandeln als Einsatz für humane Bildung


Der Einsatz für eine Bildung, die sich an den »Maßen des Menschlichen« (EKD 2003) orientiert, steht nicht nur als Forderung an die Gesellschaft insgesamt, sondern auch für das kirchliche Bildungshandeln selbst an erster Stelle. Ihren Einsatz für Bildung versteht die Kirche nicht isoliert von anderen Bildungsangeboten, sondern als einen Beitrag, der diese Angebote auf eigene Weise vertieft, weiterführt und ergänzt. Dieser Beitrag schließt auch kritische Momente ein. Vor allem widerspricht er Tendenzen einer Verkürzung von Bildung auf rein funktionale Erfordernisse. Oberstes Maß der Bildung müssen der Eigenwert und die eigene Würde jedes einzelnen Menschen sein, in der Kirche selbst, aber auch in anderen Bereichen der Gesellschaft. 

Kirchliche Bildungsangebote können die Bildungsinhalte vertiefen, weiterführen und ergänzen. Besonders naheliegend ist dies im Blick auf den christlichen Glauben, der in der Gemeinde oder in kirchlich getragenen Bildungseinrichtungen etwa im Vergleich zum staatlichen Schulwesen stärker auch in seiner praktisch gelebten Gestalt sowie in der Vielfalt seiner liturgischen, ästhetischen und kreativen Vollzüge begegnen kann. Auch über die explizit religiösen Inhalte hinaus bieten kirchliche Bildungsangebote Gelegenheit für eine reflektierte Bildung, die sich auf die Fragen nach dem Woher und Wohin des Menschen und der Welt einzulassen bereit ist."
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