Die Studie beschreibt und deutet das Verhältnis von Literatur und Politik in Deutschland.
Das Verhältnis von Geist und Macht war in Deutschland von vielen wechselseitigen Missverständnissen und falschen Erwartungen bestimmt. Die politische Macht versuchte oft, Einfluss auf die Künste zu nehmen, insbesondere auf die Literatur. Die Schriftsteller näherten sich häufig der Macht an, da sie sich Vorteile davon versprachen. Nur wenige Autoren aber setzten sich in der Diktatur kritisch mit der Macht auseinander, und auch in der Demokratie standen Schriftsteller lange Zeit abseits des politischen Diskurses. Günther Rüthers Leitfrage ist daher: Wurde das Verhältnis von Geist und Macht den Deutschen zum Verhängnis?
Im ersten Teil der Untersuchung wird Thomas Mann behandelt, der gleichermaßen in der wilhelminischen Kaiserzeit, in der Weimarer Republik, während des Nationalsozialismus im Exil wie auch während der jungen Bundesrepublik geschrieben hat. Der zweite Teil konzentriert sich auf das Schreiben in der Diktatur, der dritte analysiert die unterschiedlichen Situationen im geteilten Deutschland.
Günther Rüther, geb. 1948, leitet die Abteilung 'Begabtenförderung und Kultur' der Konrad-Adenauer-Stiftung. Er lehrt als Honorarprofessor am Seminar für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Verhältnis von Geist und Macht im Deutschland des 20. Jahrhunderts.
Veröffentlichungen u. a.: Warum die Geisteswissenschaften Zukunft haben! (2007); Literatur in der Diktatur. Schreiben im Nationalsozialismus und DDR-Sozialismus (1997); Politische Kultur und innere Einheit (1995); 'Greif zur Feder, Kumpel'. Schriftsteller, Literatur und Politik in der DDR (1991); Kulturbetrieb und Literatur in der DDR (1987)
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