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E-Book

Amor ist ein Arschloch

Wie die Liebe wieder öfter ins Schwarze trifft

AutorClemens Beöthy
VerlagVerlagsgruppe Droemer Knaur
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl320 Seiten
ISBN9783426416068
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Hat Amor etwa das Schießen verlernt? Immer mehr Menschen leben als Single, weil sie trotz langer Suche den Partner fürs Leben nicht gefunden haben. Woran liegt das, und was kann man dagegen tun? Beziehungscoach Clemens Beöthy gibt praktische Tipps, wie Amor wieder besser und öfter ins Schwarze trifft.

Clemens Beöthy arbeitet seit fast 20 Jahren als Single- und Paarcoach. Einzeln und in Gruppen macht er bindungswilligen Singles fit für Flirt und Date. Darüber hinaus veranstaltet er regelmäßig größere Kennenlern-Events. Seit dem Erscheinen seiner ersten drei Bücher ist Clemens Beöthy ein gefragter Interviewpartner in Presse, Funk und Fernsehen. Mit seiner Familie lebt der Autor bei Gießen.

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Leseprobe

Bringen Sie in Erfahrung, was Männer wirklich wollen


Pia, 37, Bauzeichnerin:

»Ich glaube, dass Männer auf große Oberweite stehen. Unter Doppel-D wirst du als Frau heute kaum noch beachtet. Das ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber irgendwoher muss dieser Silikonwahn doch kommen. Ich habe B-Cups und denke ehrlich gesagt auch schon seit einiger Zeit darüber nach, etwas an meinen Brüsten machen zu lassen.«

 

Lola, 33, Berufsschullehrerin:

»Eine Frau darf fast alles sein, außer intelligent und selbstbewusst. Die meisten Typen suchen ein hübsches Dummchen, das zu ihnen aufschaut und keine eigene Meinung hat. Wehe, du wagst es, beim Date einem Kerl zu widersprechen. Dann hast du gleich verloren. Aber nur um nicht einsam zu sterben, werde ich ganz bestimmt kein Frauchen. Ein bisschen Rückgrat habe ich schließlich auch noch.«

 

Doreen, 40, Maskenbildnerin:

»Viele Männer suchen das karierte Maiglöckchen; eine Frau, die gleichzeitig den Vamp und die brave Ehefrau gibt. Abends im Bett noch das komplette Kamasutra durchzuexerzieren, wenn du dich vorher neben den anderen häuslichen Pflichten noch im täglichen Kampf mit den Kindern aufgerieben hast, ist eben nicht so einfach. Oft falle ich in Tiefschlaf, sobald ich mich nur hinlege.«

 

Silvia, 48, Sozialversicherungsfachangestellte:

»Ich gerate immer wieder an Männer, die von vorne bis hinten bedient und verhätschelt werden wollen. Entweder es gibt immer noch viele Paschas, oder mir steht irgendwie auf der Stirn geschrieben ›Nutz mich aus‹. Vielleicht sollte ich bei der Partnersuche einfach mal mein Helfersyndrom zu Hause lassen.«

Zum Thema weibliche Brüste beim Suchen und Finden der Liebe ist so viel zu sagen: Im Gegensatz zu Pias Auffassung entscheiden sie nicht über Sein oder Nichtsein; vor allem nicht ihre Größe. Die absolute Mehrheit der vielen tausend Männer, die ich in meiner Berufstätigkeit zur Wunschoberweite ihrer zukünftigen Partnerin befragt habe, gaben mir die berühmte Handvoll an Busen zu Protokoll. Dass ein Vertreter des starken Geschlechts Körbchengröße Doppel-D favorisiert beziehungsweise darin sogar oberste Priorität sieht, kommt vielleicht in einem von hundert Fällen vor. Allerdings sind die Herren in meinem Single-Kreis fraglos überdurchschnittlich intelligent, und meiner Erfahrung nach sinkt die Fixierung auf ein bestimmtes optisches Merkmal fast proportional mit der Zunahme der Geisteskraft, sprich, nur ziemlich beschränkte Typen machen ihr zweisames Glück etwa von wasserstoffblonden Haaren oder einem Atomvorbau abhängig. Kluge Köpfe machen sich wohl auch eher über die Folgen des Überwuchses bei ihrer Herzdame Gedanken: ständige Rückenschmerzen und Schläuche bis zum Bauchnabel, wenn der Kampf gegen die Schwerkraft erst verloren ist. Eine andere Theorie besagt, dass besonders schwach verwurzelte Männer dem Big-Tits-Kult frönen, weil sie in den Brüsten, dem Ursymbol des Mütterlichen, einen Halt sehen. Je mehr Mamma also, desto mehr Geborgenheit. Klingt irgendwie logisch. Egal, ob einfach gestrickt oder labil, die Fans von Mega-Boobs braucht Frau nun wahrlich nicht. Wenn Sie wie Pia mit dem Gedanken spielen, der Natur plastisch operativ nachzuhelfen, sollten Sie sich ernsthaft die Frage stellen, ob Sie ausgerechnet diesen Typen gefallen möchten.

 

Grundsätzlich stellt es für Männer kein Problem dar – hier irrt Lola –, wenn ihnen Frauen widersprechen. Im Gegenteil, eine gewisse Unangepasstheit der holden Weiblichkeit finden sie sogar äußerst reizvoll. Nur ist es bei der Prinzenjagd taktisch unklug, die Renitenz gleich kilometerweit heraushängen zu lassen, weil der Königssohn dahinter Zickigkeit und Besserwisserei wittert. Lassen Sie den Tiger also erst aus dem Tank, wenn Sie das Objekt Ihrer Begierde schon fest am Haken haben. Dafür müssen Sie wahrlich nicht gleich Ihr Rückgrat opfern, sondern einfach nur heiter über die eine oder andere kleinere verbale Kröte Ihres Herzbuben hinwegsehen.

Ziemlich wirklichkeitsfremd ist auch Lolas Behauptung, Männer suchten nur hübsche Dummchen ohne Selbstbewusstsein als Partnerin. Die Zeiten, in denen Frauen dem »starken« Geschlecht nur zu Repräsentationszwecken dienten und ihm den Rücken für die eigene berufliche Karriere freizuhalten hatten, sind zum Glück längst vorbei. Der moderne Mann wünscht sich eine starke und kluge Gefährtin an seiner Seite, um das Leben in einer immer komplexer werdenden Welt gemeinsam zu meistern. Dass auch heute viele Paare intellektuell noch nicht komplett in einer Liga spielen, hängt damit zusammen, dass Julia immer noch gerne ein wenig zu ihrem Romeo aufschaut; fraglos ein Relikt aus der Evolutionsgeschichte. Umgekehrt funktioniert die Konstellation gewöhnlich nur in guten Zeiten. Wird die Beziehung konfliktiv, lässt Frau Mann ihre Überlegenheit verletzend deutlich spüren und verliert jeglichen Respekt vor ihm. Für hochqualifizierte Evastöchter wie Lola stellt es natürlich ein schwerwiegendes Problem dar, noch einen Partner zu finden, der geistig mindestens auf Augenhöhe mit ihnen liegt, weil die Luft dort oben dünn ist. In der Fachsprache wird dieses Phänomen – vermutlich Ursache von Lolas Frustration – nach der früheren amerikanischen Außenministerin Condoleeza-Rice-Syndrom genannt; leider der unausweichliche Preis weiblicher Klugheit. Das Dummchen zu mimen oder sich den Verstand wegzusaufen kann ja wohl ebenso wenig die Alternative sein, wie sein Heil in einem dumpfen Toy-Boy zu suchen.

 

Silvia mutmaßt sicher richtig, dass sie Paschas durch ihr Mutter-Teresa-Charisma anlockt. Eigentlich gehören sie nämlich eher zu einer aussterbenden Spezies. In der U50-Generation der Männer kann wohl kaum noch einer ihrer Vertreter ernsthaft erwarten, völlig von allen haushaltlichen Pflichten freigestellt zu sein und daneben noch eine Rundumbedienung zu genießen. Gewiss sind Windelwechseln, Waschen und Co. noch immer nicht gleichmäßig auf die Geschlechter verteilt, aber die Herrenwelt beteiligt sich heute überwiegend ganz selbstverständlich daran. Im Gegenzug erwartet sie von ihren Partnerinnen, dass sie mindestens in Form eines gewerblichen Halbtagsjobs zum Familienunterhalt beitragen, um die Bürde des Alleinversorgers loszuwerden. An überhöhten Erwartungen, wie Doreen meint, leidet auch nur eine verschwindende Minderheit der holden Männlichkeit. Weder muss die Herzdame für XY den lieben langen Tag in Reizwäsche und High Heels herumlaufen noch in der Kleinkinderphase des Nachwuchses ständig ein erotisches Feuerwerk abbrennen. In dieser Hinsicht sind Männer viel realistischer, als gemeinhin behauptet wird. Außerdem fallen sie abends selbst meist todmüde ins Bett, wenn sie sich neben ihrer Berufstätigkeit außer Haus noch beim Großziehen der Sprösslinge engagieren. Und auch sonst ist es ein Mythos, dass Männer ständig nur an Sex denken. Sonst wären sie ja wohl kaum in der Lage, den Mount Everest zu bezwingen oder ein Formel-1-Rennen zu bestreiten, also Leistungen zu vollbringen, die höchste Konzentration erfordern.

 

Um mehr über die Bedürfnisse und Erwartungen des »starken« Geschlechts in der Liebe zu erfahren, empfehle ich Ihnen den Besuch eines Flirtkurses oder einer Gesprächsgruppe für Singles, wie ich sie allwöchentlich anbiete. Dort äußert es meist ganz offen seine Vorstellungen. Davon abgesehen, möchte ich Ihnen nachfolgend eine kleine »Wunschliste« der Herrenwelt vorstellen:

 

Männer wollen Frauen, …

  • mit denen sie Pferde stehlen können.

  • die über schmutzige Witze lachen können.

  • die zur Not in 15 Minuten ausgehbereit sind.

  • die fünfe auch einmal gerade sein lassen.

  • die in jeglicher Hinsicht auf eigenen Beinen stehen.

  • die sich für keine Arbeit zu schade sind.

  • die direkte Ansagen machen.

  • die ihr Herz am rechten Fleck haben.

  • die durch Großzügigkeit bestechen.

  • die ihre Schuhe meistens alleine kaufen.

  • die ehrlich, treu und zuverlässig sind.

  • die Harmonie großschreiben.

  • die ihnen Anerkennung entgegenbringen.

  • die gute Manieren haben.

  • die zärtlich sind.

  • die ihnen größtmögliche Freiheiten lassen.

  • die mit Geld umgehen können.

  • die sie bisweilen auf den Boden der Tatsachen zurückholen.

  • die sie im Fernsehen Sport bis zum Abwinken schauen lassen.

  • die ihnen gelegentlich die TV-Fernbedienung überlassen.

  • die zu spontanem Sex bereit sind.

  • die im Bett bisweilen neue Wege gehen.

  • die perfekt massieren können.

  • die über ihren Humor lachen.

  • die gerne ihren Vorträgen lauschen.

  • die sie an die erste Stelle in ihrem Leben setzen.

  • die ihnen ab und zu ein Festtagsmahl zaubern.

  • die sie mit neuer Reizwäsche überraschen.

  • die sie so lassen können, wie sie sind.

  • die fürsorglich sind.

  • die in der Not wie eine Bank zu ihnen stehen.

  • die gute Laune verbreiten.

  • die eine eigene Meinung haben.

  • die loben und Komplimente machen.

  • die ihre Kumpels akzeptieren.

  • die ihnen ihre Geheimnisse...

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