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Die dritte Chance

Therapie und Gesundung von jugendlichen Drogenabhängigen

AutorChristine Morgenroth
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl364 Seiten
ISBN9783531925820
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis42,99 EUR
Drogenabhängigkeit ist eine schwere Krankheit - erst recht, wenn sie bereits in der Kindheit beginnt. Das Buch nimmt die Entwicklung von Jugendlichen in den Blick, die sich einer umfassenden, stationären Therapie unterzogen haben und fragt nach den Veränderungen durch diese Therapie. Die Ergebnisse einer sich über einen Zeitraum von 10 Jahren erstreckenden, biografisch-psychoanalytischen Therapieevaluation belegen eindrucksvoll, wie nachhaltig die Auswirkungen des hier beschriebenen Therapiekonzeptes sind. Nicht eine einzelne Therapieform gibt den Ausschlag, sondern der therapeutische Prozess, der neben kontinuierlichen Beziehungsangeboten ein stabiles Netzwerk haltender Elemente bereit stellt - erst das führt zu der notwendigen Nachreifung, der dritten Chance.

Dr. Christine Morgenroth ist Professorin für Sozialpsychologie am Institut für Soziologie und Sozialpsychologie an der Leibniz Universität Hannover sowie Psychotherapeutin und Supervisorin in eigener Praxis.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Für Philip und Leonore, meine Jugend-Experten5
Inhalt6
Vorbemerkung und Danksagungen10
1 Drogenabhängigkeit und Sozialforschung – Worum es hier geht12
1.1 Einführung: Problemaufriss zur Situation jugendlicher Drogenabhängiger12
1.2 Geschichte dieser Evaluationsstudie21
1.3 Wer sind diese Jugendlichen?25
1.4 Über die Notwendigkeit einer intersubjektiven Wende in der Qualitativen Sozialforschung36
2 Tiefenhermeneutik und szenisches Verstehen im Forschungsprozess44
2.1 Die konkreten Forschungsschritte und methodischen Besonderheiten der vorliegenden Untersuchung44
2.2 Sprachspiele und individuelle Entwicklung48
2.3 Wie kann Sprachlosigkeit sprachlich analysiert werden?53
2.4 Evidenzerlebnisse zur Ergebnissicherung55
2.5 Szenisches Verstehen als Gegen-Übertragungsanalyse: Über die Gewalt des traumatischen Materials58
2.6 Betrachtung der Befunde unter der Perspektive positiver Entwicklungsfortschritte64
2.7 Was war nötig, um diese Entwicklung zu ermöglichen?66
2.8 Fazit69
3 Adoleszenz – die zweite Individuation72
3.1 Maria – die Kindheitsgeschichte einer Drogenabhängigen2775
3.2 Phasen der Adoleszenz und typische Entwicklungsverläufe80
3.3 Marias Veränderungsprozess nach der Therapie86
3.4 Differenzierung macht Geschlecht. Die Entwicklungsaufgaben in der weiblichen Adoleszenz93
3.5 Fazit98
4 Teufelskreise der Abhängigkeit99
4.1 Die Entwicklungsaufgaben der männlichen Adoleszenz101
4.2 Alexander – eine Kindheit ohne Vater104
4.3 Der abwesende Vater in seiner emotionalen Bedeutung106
4.4 Therapieerfahrungen und Erfolge110
4.5 Zukunft und verändertes Selbstbild112
4.6 Die süchtige Suche – Psychodynamik der Abhängigkeit114
4.7 Symbolbildung und Interaktionskonstellationen122
4.8 Versuch einer Systematisierung: Intersubjektivität und Symbolbildung124
5 Suchtkranke Eltern, drogenabhängige Jugendliche132
5.1 Intergenerative Prozesse132
5.2 Heimliche Regeln und wiederholte Muster135
5.3 Rollenzuschreibungen für Kinder in Suchtfamilien137
5.4 Omar – das Maskottchen der Junkie-Mutter142
5.5 Selbstbilder und Zukunftsvorstellungen148
5.6 Bedeutung der Rückfälle152
5.7 „...dass ich ein Heimkind bin, sowas Abgestempeltes“155
5.8 Männliche Geschlechtsidentität159
6 Adoleszenz, Traumatisierung und Traumatransmission165
6.1 Monotraumatisierungen in der Folge früher Beziehungsdefizite168
6.2 Traumatransmission und transgenerationelle Schädigungen179
6.3 Amelie – Vom Junkie zur Künstlerin186
6.3.1 Eigene Lebensräume und kontrollierter Alkoholkonsum190
6.3.2 Die Beziehung zur Mutter: von Familiengeheimnissen belastet192
6.4 Familientherapie als notwendiger Schritt zur Unterbrechung intergenerativer Zirkel199
6.5 Therapiebasierte Elternschule202
7 Therapie-Erfahrungen: Bindungsfähigkeit entwickeln205
7.1 Ein beispielhafter therapeutischer Ansatz in der Arbeit mit suchtkranken Jugendlichen: Teen Spirit Island205
7.2 Wendepunkte (1): Mühsamer Weg zur Therapieentscheidung213
Therapiemotivation: Jetzt oder Niemals213
7.3 Therapieerfahrungen auf Teen Spirit Island im Spiegel der Selbstzeugnisse221
7.3.1 Beschreibung von Abläufen im stationären Setting222
7.3.2 Enge Bindung an den Therapeuten in Einzeltherapie225
7.3.3 Kritische (Ent-)Wertungen232
7.3.4 Rückfall – eine paradoxe Therapieressource: „Nie wieder so was anfassen“235
7.3.5 Therapeutische Bedeutung der Gruppenerfahrung244
7.4 Wendepunkte (2): „Klick“: gemeinsame Sprache, neue Sprachspiele251
8 Aggression und Beziehungs(-un)fähigkeit256
8.1 Aggression und Autoaggression in der Adoleszenz256
8.2 Aggression und selbstverletzendes Verhalten bei Mädchen263
8.3 Gewalthandeln von Jungen und zuvor erfahrene Aggression269
8.4 Aggressionsbedingte Probleme in der therapeutischen Beziehung272
8.5 Alternatives Krisenmanagement und Symptomkontrolle278
8.6 Wendepunkte (3): „Das Kochen ist total genial“285
8.7 Kinderwunsch und Beziehungssehnsucht288
8.8 Individuelle Genesungsschritte290
9 Gewebeartige Persönlichkeitsbildung: Intersubjektivität in der Forschungsbeziehung293
9.1 Störungen in der wissenschaftlichen Arbeit – Reaktive Enactments?298
9.2 Projektive Identifizierung – Verwicklung in die Inszenierung302
9.3 Das Interview als Übernahme emotionaler Muster308
9.4 Das Konzept der intersubjektiven Triangulierung311
9.5 Beziehungsqualität in der Forschungsdimension: Das Interview als Katharsis313
9.6 Fazit: Welcher Erkenntnisgewinn ergibt sich daraus?317
10 Die dritte Chance wird genutzt: Glanzvolle Erfolge und beachtliche Fortschritte im biografischen Verlauf320
10.1 Was ist aus den Jugendlichen geworden, wie ging es weiter?322
10.2 Was brauchen drogenabhängige Jugendliche, um zu gesunden?334
10.2.1 Eigene Motivation336
10.2.2 Entgiftung337
10.2.3 Individuelle Psychotherapie337
10.2.4 Gruppentherapie und Gruppe als Container342
10.2.5 Therapiestation als Lebensgemeinschaft343
10.2.6 Bereitschaft der Eltern, die Therapie zu unterstützen345
10.2.7 Therapiestation in haltender Funktion346
10.2.8 Wachsende Kontinuität in der biografischen Entwicklung347
10.3 Der Versuchung widerstehen lernen348
10.3.1 Rückkehr in eine süchtige Gesellschaft348
10.3.2 „Komm, lass mal was verändern!“350
Literatur355

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