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Inside and outside the White Cube. Between Categories - Brian O´Doherty / Patrick Ireland und sein Werk

AutorIngmar Lähnemann
Verlagdisserta Verlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl368 Seiten
ISBN9783942109918
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis59,99 EUR
Ingmar Lähnemann behandelt in seiner Studie das Werk des Künstlers Brian O'Doherty, der von 1972 bis 2008 als politische Aktion unter dem Namen Patrick Ireland künstlerisch tätig war. Ausgehend von O'Dohertys/Irelands 'insider/outsider'-Position zwischen hoher fachlicher Anerkennung und geringer Bekanntheit in den Institutionen des Kunstsystems und beim Publikum, stellt Lähnemann im ersten Teil der Dissertation erstmals im deutschsprachigen Raum in einer monografischen Annäherung die Hauptlinien des Gesamtwerks, seine inhaltlichen Schwerpunkte und formalen Konstanten dar. Neben der inhaltlich wichtigen Beschäftigung mit den fünf menschlichen Sinnen, die sich durch zahlreiche Werke des Künstlers zieht, sind es vor allem die Arbeiten mit Sprachbezug, die als Kern von O'Dohertys Gesamtwerk angesehen werden müssen. In zahllosen Schriftarbeiten - Zeichnungen, Wandgemälden, Performances, Gemälden - greift O'Doherty bis heute auf das altirische Oghamalphabet zurück. Ab 1973 entstehen aus den Linien seiner Oghamwerke raumgreifende Installationen, in denen der Künstler mittels Fäden im Raum zeichnet, die so genannten 'Rope Drawings', die bis in die Gegenwart den Hauptteil seines Werkes ausmachen. Seit den späten 1970er Jahren werden die Räume durch Wandfarben als komplexe und dennoch durchschaubare Wahrnehmungsversuche gestaltet. Seine theoretische Auseinandersetzung mit dem typischen modernen Ausstellungsraum, für den O'Doherty 1976 in drei berühmten Essays den Begriff des White Cube prägt, führt den Künstler zu einem sehr spezifischen, rezipientenorientierten Umgang mit den Räumen, in die er seine Arbeiten einschreibt. Nach einer dezidierten Zwischenuntersuchung der Rolle und Bedeutung der Zeichnung im Werk O'Dohertys/Irelands nimmt Lähnemann im zweiten Teil seine Darstellung aus dem ersten Teil der Arbeit als Grundlage, um O'Dohertys 'insider/outsider'-Position als überzeugendes Beispiel einer frühen Institutionskritik des Kunstsystems zu analysieren. In einer Zeit, in der Künstler, die wie O'Doherty zur Gründergeneration der Conceptual Art und der Installationskunst gehören, sich erstmals theoretisch und im formalen Aufbau der künstlerischen Arbeiten dezidiert mit den Institutionen des Kunstsystems auseinandersetzen, stellt O'Doherty/Ireland eine der reflektiertesten Positionen dar. In seiner Arbeit als Künstler, Theoretiker, Herausgeber, Kritiker, Kurator, Dozent, Filmemacher und Schriftsteller hat er die kritisierten Institutionen auf vielen Ebenen durchdrungen und geht mit ihnen um, ohne eine fundamentale Verweigerungshaltung einzunehmen, mit der viele andere Künstler in die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit ihrer künstlerischen Tätigkeit geraten. Im Fazit der Arbeit verortet Lähnemann die spezifische Position O'Dohertys/Irelands zudem im besonderen New Yorker Kontext seiner Zeit, der selbst durch ein 'insider/outsider'-Wesen zwischen lokalem Hintergrund und Austausch und internationaler Relevanz und Anspruch geprägt war.

Ingmar Lähnemann hat in Freiburg, Madrid und Bonn Kunstgeschichte, Ethnologie und Spanisch studiert. Nach einer Magisterarbeit zum Kontextbezug in den Werken Carl Andres und Dan Flavins anhand der Theorie aus Brian O'Dohertys Inside the White Cube hat er sich in seiner Dissertation intensiv mit dem Gesamtwerk O'Dohertys auseinandergesetzt. Nach einem Volontariat in der Kunsthalle Bremen und der dortigen Vertretung der Kustodenstelle für Zeichnungen und Druckgraphik des 19. bis 21. Jahrhunderts arbeitet er als wissenschaftlicher Assistent am Edith-Russ-Haus für Medienkunst in Oldenburg.

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Inhaltsverzeichnis
Inside and outside the White Cube. Between Categories –
1
Dank
4
Inhalt
5
Einleitung
8
Forschungsstand
10
Vorgehen
11
Teil I Charakteristika von O´Doherty/Irelands Werk
16
1. Die menschlichen Sinne
16
1.1. ‚The Five Senses’
16
1.2. Sinnesabhängigkeit und Sinnesverlust
18
1.3. „The Five Senses of the Bishop of Cloyne”
23
Exkurs: Ogham und Schriftcodes als künstlerische Form
24
Exkurs: George Berkeley
29
Die menschlichen Sinne in „The Five Senses of the Bishop of
30
Das ‚Structural Play’ „The Five Senses“
34
Die sprachliche Ebene der Auseinandersetzung mit den Sinnen
39
2. Sprache
42
2.1. Ogham
42
Das Konzept des One Here Now
46
2.2. Die Qualität von Sprache im Werk O´Doherty/Irelands
68
Kosuth als erste Sprachkunst-Abgrenzung
70
Weiner als zweite Sprachkunst-Abgrenzung
79
Art&Language als dritte Sprachkunst-Abgrenzung
80
Die spezifische Qualität der erschwerten Lesbarkeit der Oghamarbeiten
81
‚Ogham Sculptures’ zwischen phänomenologischem und semiotischem
84
2.3. Zeichnung als Sprache
86
2.4. Sprache und Bewegung
88
2.5. Sprache als Raum
94
3. Raum
98
3.1. ‚Die Rope Drawings’
98
3.2. Vergleichsbeispiele zu den ‚Rope Drawings’
106
3.3. Inside the White Cube – Analyse und Vergleich
111
3.4. Der Bezug der ‚Rope Drawings’ zum Raum
121
Der besondere Raumbezug der späten ‚Rope Drawings’
125
3.5. Zeichnung als Raum
127
3.6. Der Bezug der ‚Rope Drawings’ zum Rezipienten
129
„Vanishing Points“ – Rezeptionspunkte in den ‚Rope Drawings’
134
Die spezifische Rezeptionssituation der ‚Rope Drawings’
137
Die allgemeine Rezeptionssituation der ‚Rope Drawings’
142
3.7. Raumtheoretische Aspekte der ‚Rope Drawings’
146
Der relationale Raumbegriff der ‚Rope Drawings’
146
„Raum als Ort“ – „Space as Place“
153
Abbildungen
161
»Intermission«: Zeichnung als Medium
188
TEIL II Institutionen des Kunstsystems
198
1. Rolle und Funktion des Künstlers
198
1.1. O´Doherty/Ireland und seine fünf Personae
198
1.2. Das Künstlerrollenmodell Marcel Duchamp
211
1.3. O´Doherty/Irelands Selbstporträts
222
1.4. O´Doherty/Irelands Künstler(selbst)bild im Vergleich
233
Exkurs: Der Tod des Autors
234
Veränderte Künstler(selbst)bilder und Künstlerrollenmodelle
236
1.5. Fazit Rolle und Funktion des Künstlers
250
1.6. Sub(in)stitution Atelier
251
2. Der Ausstellungsraum
256
2.1. Der White Cube als Institution
256
Gesten gegenüber der Institution des White Cube
258
Konzeptuelle Opposition zum White Cube
259
2.2. Der kunstgenerierende Charakter des White Cube
261
Die künstlerische Reaktion auf den kunstgenerierenden Charakter
262
Die künstlerische Reaktion auf den kunstgenerierenden Charakter II – Installationen im White Cube
271
Die künstlerische Reaktion auf den kunstgenerierenden Charakter
274
2.3. Der White Cube als Konvention
275
Das Verhältnis zum Publikum
276
2.4. Der ökonomische Grund des White Cube
283
Installationskunst und ihre „rhetoric of inclusion“
287
Bewahrung und Verkaufbarkeit von objektunabhängiger konzeptueller
289
Siegelaubs konzeptuelle Ausstellungen: Kunst am Kunstmarkt
290
Die Bestätigung der Institution in der institutionellen Kritik
292
2.5. Die Veränderlichkeit des White Cube
294
2.6. Fazit zur institutionellen Kritik in Praxis und Theorie
296
2.7. Stilistische Festlegungen
298
3. Die Kunstrezeption
308
3.1. Der Rezipient
308
3.2. Die Kunstkritik
311
4. Schlussbetrachtung zu den Institutionen des Kunstsystems
322
Between Categories – ein Fazit
324
New York
324
O´Doherty/Ireland und New York
326
Eine spezifische Position als Möglichkeit
327
Theorie und Praxis
329
„Between Categories“
331
Literaturverzeichnis
336

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