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Die neue Union.

Beiträge zum Verfassungsvertrag.

VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheChemnitzer Europastudien 4
Seitenanzahl157 Seiten
ISBN9783428523481
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis69,90 EUR
Das Schicksal des am 29. Oktober 2004 unterzeichneten Verfassungsvertrages ist nach wie vor ungewiss. Aber auch unabhängig von den Chancen seines Inkrafttretens bilden die in ihm enthaltenen Bestimmungen den Ausgangspunkt jeder weiteren Diskussion über die Zukunft der Europäischen Union. Dies gilt für die politischen Entscheidungsträger ebenso wie für die Wissenschaft. Aus diesem Grund haben die Herausgeber des vorliegenden Bandes - Matthias Niedobitek ist Inhaber der Professur für Europäische Integration, Simone Ruth ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur - die am 7. Juli 2005 an der TU Chemnitz durchgeführte Tagung 'Die Europäische Union am Beginn des 21. Jahrhunderts' einzelnen Aspekten des Verfassungsvertrages gewidmet. Die Besonderheit der Tagung bestand darin, dass sie von Studierenden der Chemnitzer Europa-Studiengänge organisiert, moderiert und wissenschaftlich gestaltet wurde; hierbei wurden die Studierenden von den beiden Herausgebern betreut. Der vorliegende Band dokumentiert in fünf studentischen Beiträgen Ergebnisse der Tagung, welche die beiden Herausgeber um eigene Beiträge ergänzt haben. Alle Abhandlungen beschäftigen sich mit grundlegenden Problemen des Verfassungsvertrages: den rechtlichen und politischen Handlungsmöglichkeiten in der gegenwärtigen Ratifikationskrise, der künftigen Rolle der regionalen Ebene in der EU aus Sicht der Bundesländer, den unionsrechtlichen Voraussetzungen der nunmehr ausdrücklich vorgesehenen Möglichkeit des Austritts aus der Union, den neu eingefügten Beistands- und Solidaritätsklauseln unter Berücksichtigung völkerrechtlicher Aspekte, der Konzeption und Einrichtung eines Europäischen Auswärtigen Dienstes, der Konventsmethode im Verfahren der Vertragsänderung und ihrer Kritik aus rechtspolitischer Sicht sowie dem Spannungsverhältnis von formal-vertragsrechtlichem Bruch und materiell-inhaltlicher Kontinuität zwischen alter und neuer Union. Herausgeber und Autoren hoffen, der Diskussion über die Zukunft der Europäischen Union, die unter deutschem Ratsvorsitz in der ersten Hälfte des Jahres 2007 intensiviert werden soll, mit dem vorliegenden Band einige inhaltliche Impulse zu geben.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Martin Behrens: Der Verfassungsvertrag in der Ratifikationskrise: Handlungsoptionen10
I. Ratifikationsprobleme10
1. Folgen einer Nichtratifizierung11
2. Unterschiedliche Behandlung von „Nicht-Ratifizierern“?13
II. Handlungsoptionen bei Nichtratifizierung15
1. Status Quo-Optionen15
a) Umsetzung im Rahmen der bestehenden Verträge16
aa) Selbstorganisationsrecht der Organe17
bb) Interinstitutionelle Zusammenarbeit17
cc) Sekundärrechtliche und politisch verbindliche Beschlüsse18
dd) Verstärkte Zusammenarbeit18
b) Außervertragliche Umsetzung19
2. Neuverhandlungs-Optionen21
a) Deklaratorische Zugeständnisse21
b) Opt-Out-Zugeständnisse22
c) Substanzielle Revision23
3. Austritts-Optionen24
a) Austritt von „Nicht-Ratifizierern“24
b) Austritt der „Ratifizierer“ und Neugründung26
III. Ausblick26
Martin David: Stärkung der unionsrechtlichen Position der deutschen Bundesländer durch den Verfassungsvertrag? Die regionale Ebene im Vertrag über eine Verfassung für Europa28
I. Einleitung28
II. Die Anerkennung des Grundsatzes der regionalen Selbstverwaltung und die Achtung der nationalen Identitäten der Mitgliedstaaten32
1. Auslegung von Art. I-5 Abs. 1 VV32
a) Der Schutzbereich von Art. I-5 Abs. 1 VV33
b) Die nationale Identität der Mitgliedstaaten und die Verpflichtung der EU, diese zu achten34
c) Die Relevanz des Schutzbereichs von Art. I-5 VV für die deutschen Länder35
2. Das bundesstaatliche Strukturprinzip des Grundgesetzes37
3. Hochstufung des bundesstaatlichen Strukturprinzips durch Art. I-5 VV auf die europäische Verfassungsebene?38
4. Vergleich des Strukturschutzes der europaverfassungsrechtlichen Ebene mit Art. 79 Abs. 3 GG und Art. 6 Abs. 3 EUV38
III. Die Einbeziehung der regionalen Ebene in das Subsidiaritätsprinzip39
1. Die Bedeutung von Art. I-11 Abs. 3 VV39
2. Der Bundesrat als zweite Kammer im Sinne des Verfassungsvertrages und seine Bedeutung in Art. I-11 Abs. 3 VV42
3. Zwei Kontrollsysteme zur Wahrung des Subsidiaritätsgrundsatzes und ihre Bedeutung für die deutschen Bundesländer43
4. Klagerecht eines einzelnen Bundeslandes und das Gesetz über die Ausweitung und Stärkung der Rechte des Bundestages und des Bundesrates in Angelegenheiten der Europäischen Union43
5. Der Vergleich von Art. I-11 Abs. 3 VV mit Art. 5 EGV46
IV. Die Schaffung eines Klagerechts für den Ausschuss der Regionen47
1. Die Entwicklung des Ausschusses der Regionen47
a) Allgemeines47
b) Die Zusammensetzung des Ausschusses der Regionen und seine Arbeit48
c) Die Bedeutung des Ausschusses der Regionen für die deutschen Länder50
2. Die Bedeutung des Klagerechts des Ausschusses der Regionen für die deutschen Länder52
V. Ergebnis52
Marie-Therese Gold: Voraussetzungen des freiwilligen Austritts aus der Union nach Art. I-60 Verfassungsvertrag56
I. Einleitung56
II. Inhaltlicher Überblick und Definition des Austritts im Verfassungsvertrag gemäß Art. I-60 VVE57
III. Voraussetzungen des Austritts nach Art. I-60 VVE60
1. Der Beschluss des Austritts als Voraussetzung60
a) Der Verweis auf nationale Verfassungsvorschriften im geltenden Recht62
b) Der Verweis auf nationale Verfassungsvorschriften im Verfassungsvertrag63
2. Die Mitteilung der Absicht als Voraussetzung des Austritts64
3. Austrittsabkommen als Voraussetzung66
a) Die Systematik des Art. I-60 VVE66
b) Rechtsstellung der Bürger Europas67
c) Das Solidaritätsprinzip68
d) Die Unionstreue70
e) Anforderungen an das Abkommen71
IV. Schluss73
Lisa-Marie Heimeshoff: Beistands- und Solidaritätsklausel im Vertrag über eine Verfassung für Europa76
I. Einleitung76
II. Die Beistandsklausel78
1. Auslegung in Übereinstimmung mit der UN-Charta78
2. Die verschiedenen Sprachfassungen des Art. I-41 Abs. 7 VVE79
3. Der bewaffnete Angriff im Völkerrecht80
4. Der besondere Charakter der Sicherheits- und Verteidigungspolitik: Neutrale Staaten82
5. Automatismus84
6. Art der Hilfe und Unterstützung85
7. Verfahren86
8. Die Bedeutung der europäischen Beistandsklausel für das Verhältnis zwischen NATO und EU86
9. Die Beistandsklausel der Westeuropäische Union87
10. Die Beistandsklausel der NATO88
III. Die Solidaritätsklausel im Verfassungsvertrag89
1. Art der Unterstützung90
2. Einschränkung durch die Regierungskonferenz91
3. Automatismus91
4. Verfahren91
IV. Das Verhältnis der Beistands- und der Solidaritätsklausel innerhalb des Verfassungsvertrages zueinander93
V. Fazit93
Maximilian Müngersdorff: Die Einrichtung eines Europäischen Auswärtigen Dienstes. Struktur, institutionelle Ansiedlung und Aussicht für die Zukunft96
I. Einleitung96
II. Geplante Konzeption des EAD auf Grundlage des Verfassungsvertrags97
1. Sichere Elemente hinsichtlich der Konzeption des EAD98
2. Offene Fragen zum EAD98
a) Tätigkeitsbereich des EAD98
b) „Doppelhutfunktion“ des Außenministers der Union100
c) Struktur und institutionelle Ansiedlung des EAD101
d) Integration der auswärtigen Beziehungen und finanzielle Mittel102
III. Institutionelle Verankerung und Zuständigkeiten des EAD102
1. Institutionelle Verankerung des EAD im Generalsekretariat des Rates102
2. Institutionelle Verankerung des EAD in der Europäischen Kommission103
3. Aufbau einer separaten administrativen Einheit104
4. Modelle zum künftigen Zuständigkeitsbereich des EAD105
IV. Zu beachtende Aspekte bei der Konzeption des EAD106
1. Kohärenz in der institutionellen Zuordnung106
2. Kohärenz in den Zuständigkeitsbereichen107
3. Kohärenz in der personellen und finanziellen Ausstattung107
V. Zukunft des EAD nach den gescheiterten Referenden über den Verfassungsvertrag109
1. Änderung des Verfassungsvertrags oder Änderungsvertrag nach bisherigem Muster110
2. Keine Vertragsänderung111
VI. Ein steiniger Weg – Fazit112
Simone Ruth: Die Konventsmethode im Verfahren der Vertragsänderung114
I. Einleitung114
II. Die Konventsmethode116
1. Der Grundrechtekonvent116
a) Rechtsgrundlagen116
b) Die Bezeichnung des eingesetzten Gremiums als Konvent117
c) Zusammensetzung des Grundrechtekonvents117
d) Arbeitsweise des Grundrechtekonvents, insbesondere das Präsidium118
e) Mandat119
f) Verbindlichkeit einer Charta der Grundrechte119
2. Der Europäische Konvent120
a) Rechtsgrundlagen des Europäischen Konvents120
b) Bezeichnung des Europäischen Konvents121
c) Zusammensetzung des Europäischen Konvents121
d) Arbeitsweise des Europäischen Konvents, insbesondere das Präsidium122
e) Mandat des Europäischen Konvents123
f) Verbindlichkeit des vom Europäischen Konvent verfassten Abschlussdokumentes124
3. Der Konvent im Verfassungsvertrag124
a) Rechtsgrundlage für die Arbeit des Konvents125
b) Bezeichnung125
c) Zusammensetzung des Konvents125
d) Arbeitsweise des Konvents, inbesondere das Präsidium126
e) Mandat des Konvents126
f) Verbindlichkeit des Prüfungsergebnisses des Konvents126
g) Änderungen des Verfassungsvertrages ohne die Einberufung eines Konvents126
4. Charakteristik der Konventsmethode127
III. Rechtspolitische Thesen zur Kritik der Konventsmethode129
IV. Schlussbetrachtung134
Matthias Niedobitek: Kontinuität zwischen alter und neuer Union136
I. Einleitung136
II. Vertragskontinuität und Vereinfachung der Verträge138
III. Die Aufhebung der bestehenden Verträge141
IV. Die Neugründung der Union145
V. Die Gewährleistung rechtlicher Kontinuität zwischen alter und neuer Union148
1. Vermeidung eines sekundärrechtlichen Vakuums: Neuschaffung oder Übernahme des Besitzstands?148
2. Die Übernahme des Besitzstands149
a) Techniken der Übernahme des Besitzstands149
b) Die Übernahme des Besitzstands im Verfassungsvertrag151
3. Der Auslegungs- und Prüfungsmaßstab für den übernommenen Besitzstand153
4. Vermeidung eines institutionellen Vakuums155
5. Rechtsnachfolge zwischen alter und neuer Union156
VI. Zusammenfassung und Ausblick157

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