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Zwischen Selbstselektion und Diskriminierung.

Eine empirische Analyse von Frauenbenachteiligung am deutschen Arbeitsmarkt anhand alternativer Indikatoren unter besonderer Berücksichtigung der Berufswahl.

AutorNicole Binder
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSozialwissenschaftliche Schriften 43
Seitenanzahl388 Seiten
ISBN9783428525072
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis89,90 EUR
Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt wird häufig nur anhand von Einkommensunterschieden untersucht. Dabei wird ignoriert, daß Benachteiligung auch anhand anderer, nicht-monetärer Indikatoren wie z. B. der Wahrscheinlichkeit für eine befristete oder überqualifizierte Beschäftigung wahrgenommen und gemessen werden kann. Um Benachteiligung auf breiter Basis zu analysieren, werden in dieser Dissertation unterschiedliche ökonomische und nicht-ökonomische Ansätze zur Erklärung von Einkommensbenachteiligung vorgestellt, und es wird ihre Anwendbarkeit auf alternative Benachteiligungsindikatoren geprüft. Anhand der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) werden die geschlechterspezifische berufliche Segregation sowie die Determinanten der Einkommenshöhe und alternativer Benachteiligungsindikatoren empirisch untersucht. Dabei wird insbesondere auch analysiert, inwieweit die Wahl eines Männer- oder Frauenberufs verschiedene Benachteiligungsformen beeinflußt. Die Analyse ergibt für einige Benachteiligungsindikatoren einen signifikanten Unterschied bei den Geschlechtern, was möglicherweise auf Diskriminierung zurückgeführt werden kann. Andererseits überlagert bei anderen Indikatoren jedoch die Berufswahl den Einfluß des Geschlechts, d. h. Männer in Frauenberufen werden ebenso benachteiligt wie Frauen. Werden im Zusammenhang mit Benachteiligung bewußte individuelle Entscheidungen wie etwa zur Berufswahl oder zur Teilzeitbeschäftigung einbezogen, relativiert sich das Ausmaß der Diskriminierung.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Abbildungsverzeichnis14
Tabellenverzeichnis16
Einführung und Zielsetzung20
A. Benachteiligung von Frauen: Theoretische Ansatzpunkte und Bestandsaufnahme25
I. Die Bandbreite zwischen Diskriminierung und Benachteiligung25
1. Der Begriff der Diskriminierung25
2. Formen der Diskriminierung von Arbeitskräften28
3. Pre- und Post-market-Diskriminierung29
4. Diskriminierung oder Benachteiligung?30
II. Der Arbeitsmarkt in der allgemeinen Gleichgewichtstheorie31
III. Ökonomische Erklärungsansätze für die Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt34
1. Frühe Diskriminierungstheorien34
2. Präferenzmodell36
a) Der "taste for discrimination"36
b) Diskriminierung durch den Arbeitgeber37
c) Diskriminierung durch Mitarbeiter38
d) Diskriminierung durch Kunden39
e) Kritik39
3. Marktunvollkommenheiten41
a) Die Crowding-Theorie41
b) Marktmacht: Monopol und Monopson43
4. Humankapitaltheoretischer Erklärungsansatz46
a) Vorstellung der Humankapitaltheorie46
b) Unterschiedliche Humankapitalausstattung von Männern und Frauen48
c) Feedback-Effekte50
d) Kritik51
5. Erklärungsansätze mit asymmetrischer Informationsverteilung52
a) Screening und statistische Diskriminierung52
b) Signaling-Unterschiede und Selbstselektion55
6. Der Einfluß von Arbeitsverträgen und Lohnbildung57
a) Unterschiedliche Arbeitsverträge für Männer und Frauen57
b) Effizienzlohntheorien60
aa) Die Funktionen von Effizienzlöhnen60
bb) Benachteiligung durch Effizienzlöhne63
c) Insider-Outsider-Theorie: die Rolle der Gewerkschaften und Betriebsräte64
aa) Gewerkschaften und Betriebsräte64
bb) Lohnbildungsprozeß65
cc) Meinungsbildungsprozesse in Gewerkschaften und Frauenbenachteiligung66
dd) Einflüsse der Gewerkschaften auf geschlechtsspezifische Lohnunterschiede67
7. Zusammenfassung der ökonomischen Erklärungsansätze68
IV. Nicht-ökonomische Erklärungsansätze für die Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt70
1. Arbeitsmarktsegmentation70
a) Einführung70
b) Interner und externer Arbeitsmarkt72
c) Job-competition-Modell75
d) Widersprüche und Einordnungsmöglichkeiten bezüglich der Neoklassik77
2. Das "weibliche Arbeitsvermögen"78
a) Hausarbeit und Erwerbsarbeit78
b) Nutzung des "weiblichen Arbeitsvermögens" in den Unternehmen81
3. Qualifikations- und Beschäftigungsstruktur von Frauen und wirtschaftliche Dynamik83
4. Präferenzstrukturen jenseits der neoklassischen Theorie85
5. Zusammenfassung der nicht-ökonomischen Erklärungsansätze87
V. Die Situation der Frauen am deutschen Arbeitsmarkt: deskriptive Analyse zu verschiedenen Indikatoren anhand des Sozio-oekonomischen Panels88
1. Datenbasis und Basisselektion88
2. Deskriptive Auswertung nach Indikatoren90
a) Erwerbsbeteiligung90
b) Arbeitslosigkeit95
c) Arbeitsplatzbezogene Merkmale98
aa) Beschäftigungssituation nach Unternehmens- und Einsatzmerkmalen98
bb) Arbeitszeit102
cc) Befristung und Zeitarbeit107
d) Bildungsmerkmale109
aa) Ausbildung109
bb) Weiterbildung112
cc) Überqualifikation und horizontaler Qualifikationsmismatch116
e) Einkommenssituation121
f) Arbeitszufriedenheit124
3. Abschließende Bemerkungen127
B. Segregation und Berufswahlmechanismen128
I. Berufs- und branchenspezifische Segregation128
1. Segregation und die Relevanz der Berufswahl128
2. Der Begriff der Segregation129
II. Theoretische Erklärungsansätze für Segregation131
1. Arbeitsangebotsseitige Theorien zur Berufswahl131
a) Berufswahl aus neoklassischer Sicht: Kosten-Nutzen-Erwägungen und Arbeitsteilung innerhalb der Familie131
b) Unterschiedliche Präferenzen bei der Berufswahl136
c) Unterschiedliche Fähigkeiten und Fertigkeiten137
d) Sozialisation: unterschiedliche Geschlechterrollen138
2. Arbeitsnachfrageseitige und institutionelle Theorien zur Segregation140
a) Einstellungs- und Investitionsverhalten aus neoklassischer Sicht: Kosten-Nutzen-Erwägungen seitens der Arbeitgeber140
b) "Taste for discrimination"141
c) Pollution-Theorie142
d) Theorien mit Marktunvollkommenheiten143
e) Arbeitsmarktsegmentation144
3. Interaktionen zwischen Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage145
a) Theorien mit asymmetrischer Informationsverteilung145
b) Das "weibliche Arbeitsvermögen"147
4. Zusammenfassung: Eigenschaften typischer Frauenberufe148
III. Die Messung von Segregation150
1. Einteilung der Berufe und Branchen in Frauen- und Männerberufe bzw. -branchen150
a) Verschiedene Konzepte150
b) Einteilung in Männer- und Frauenberufe bzw. -branchen bei verschiedenen Berufsklassifikationen und Brancheneinteilungen152
c) Die Lorenzkurve159
d) Empirische Determinanten von Frauen- und Männerberufen162
2. Segregationsindizes165
a) Segregationsindizes als relative Dispersionsmaße165
b) Der Dissimilaritätsindex von Duncan und Duncan167
c) Der Gini-Segregationsindex167
d) Berechnungen des Dissimilaritäts- und des Segregationsindexes169
e) Dekomposition des Gini-Segregationsindexes nach Berufsgruppen und -ordnungen172
f) Dekomposition des Gini-Segregationsindexes nach Berufsgruppen und Branchen175
3. Abschließende Bemerkungen178
IV. Der Prozeß der Berufsfindung und die Determinanten für die Wahl eines Männer- oder Frauenberufs179
1. Segregation und Berufswahl179
2. Bisherige Forschungsergebnisse zum Berufswahlverhalten180
3. Der Berufsfindungsprozeß185
4. Geschlechterrollensozialisation188
5. Ableitung von Hypothesen zum Berufswahlmodell190
6. Empirische Analyse195
a) Spezifikation des ökonometrischen Modells195
b) Beschreibung der Modellvariablen198
c) Ergebnisse der empirischen Analyse201
7. Abschließende Bemerkungen207
C. Indikatoren für die Messung von Benachteiligung208
I. Einführung208
II. Teilzeitbeschäftigung211
1. Teilzeitbeschäftigung als Benachteiligung211
a) Einführung211
b) Motive der Arbeitnehmer für Teilzeitarbeitsverhältnisse213
c) Motive der Arbeitgeber für Teilzeitarbeitsverhältnisse214
2. Anwendungsmöglichkeiten von Diskriminierungs- und Benachteiligungstheorien auf Teilzeitbeschäftigung216
3. Ableitung von Hypothesen zu den Determinanten von Teilzeitbeschäftigung220
4. Empirische Analyse221
a) Spezifikation des ökonometrischen Modells221
b) Beschreibung der Modellvariablen223
c) Ergebnisse der empirischen Analyse225
5. Abschließende Bemerkungen230
III. Befristete Verträge230
1. Befristete Verträge als Benachteiligung230
a) Einführung230
b) Motive der Arbeitnehmer für befristete Verträge231
c) Motive der Arbeitgeber für befristete Verträge233
2. Anwendungsmöglichkeiten von Diskriminierungs- und Benachteiligungstheorien auf Befristung235
3. Ableitung von Hypothesen zu den Determinanten von Befristung239
4. Empirische Analyse242
a) Spezifikation des ökonometrischen Modells242
b) Beschreibung der Modellvariablen242
c) Ergebnisse der empirischen Analyse243
5. Abschließende Bemerkungen246
IV. Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen247
1. Mangelnde Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen als Benachteiligung247
a) Einführung247
b) Motive der Arbeitnehmer für die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen249
c) Motive der Arbeitgeber für das Interesse an Weiterbildung251
2. Anwendungsmöglichkeiten von Diskriminierungs- und Benachteiligungstheorien auf Weiterbildungsteilnahme253
3. Ableitung von Hypothesen zu den Determinanten von Weiterbildungsteilnahme257
4. Empirische Analyse260
a) Spezifikation des ökonometrischen Modells260
b) Beschreibung der Modellvariablen263
c) Ergebnisse der empirischen Analyse264
5. Abschließende Bemerkungen271
V. Überqualifikation und horizontaler Qualifikationsmismatch271
1. Überqualifikation und horizontaler Mismatch als Benachteiligung271
a) Einführung271
b) Motive der Arbeitnehmer für das Akzeptieren eines Qualifikationsmismatchs273
c) Motive der Arbeitgeber für den Einsatz inadäquat qualifizierter Beschäftigter277
2. Anwendungsmöglichkeiten von Diskriminierungs- und Benachteiligungstheorien auf Überqualifikation und horizontalen Mismatch279
3. Ableitung von Hypothesen zu den Determinanten eines Qualifikationsmismatchs283
4. Empirische Analyse286
a) Spezifikation des ökonometrischen Modells286
b) Beschreibung der Modellvariablen288
c) Ergebnisse der empirischen Analyse290
5. Abschließende Bemerkungen294
VI. Zwischenfazit296
D. Einkommensbenachteiligung von Frauen297
I. Der klassische Indikator zur Messung von Benachteiligung297
1. Einführung297
2. Anwendungsmöglichkeiten von Diskriminierungs- und Benachteiligungstheorien auf Einkommen299
3. Ableitung von Hypothesen zu den Determinanten des Einkommens304
a) Klassische Determinanten des Einkommens: Die Mincer-Funktion und ihre Erweiterungen304
b) Geschlecht306
c) Berufswahl und Segregation307
d) Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen309
e) Qualifikationsmismatch310
f) Teilzeitbeschäftigung311
g) Befristete Verträge313
II. Empirische Analyse313
1. Die Untersuchung der geschlechtsspezifischen Einkommenslücke313
2. Spezifikation des ökonometrischen Modells316
3. Beschreibung der Modellvariablen318
4. Ergebnisse der empirischen Analyse der Einkommensdeterminanten320
5. Dekomposition der Einkommenslücke327
6. Ergebnisse der Dekomposition331
III. Fazit335
Zusammenfassung und Folgerungen337
Anhang 1346
Anhang 2356
Literaturverzeichnis358
Stichwortverzeichnis382

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