Vorwort | 6 |
Inhaltsverzeichnis | 8 |
I. Einführung: Die deutsche Staatsrechtswissenschaft als Problem? | 10 |
Helmuth Schulze-Fielitz: Staatsrechtslehre als Wissenschaft: Dimensionen einer nur scheinbar akademischen Fragestellung. Eine einführende Problemskizze | 12 |
I. Ausgangsbeobachtungen | 12 |
II. Ist eine Wissenschaftstheorie der Staatsrechtslehre als Rechtswissenschaft möglich und nötig? | 14 |
1. Eigenständigkeit der Rechtswissenschaft | 14 |
2. Gegenstandsbereiche: Sein und Sollen | 16 |
3. Systematische Zäsuren: Geistes- oder Sozialwissenschaft | 17 |
4. Staatsrechtslehre zwischen Positivismus und Gerechtigkeitswissenschaft | 18 |
5. Praktische Bedeutung für Staatsrechtslehre als Wissenschaft | 18 |
III. Wie konstitutiv ist die wissenschaftliche Methode für die Staatsrechtslehre? | 19 |
1. Die juristische Methode als Ausgangspunkt | 19 |
2. Dominanz der Rechtsdogmatik als entscheidungsorientierte Systematik | 21 |
3. Erscheinungsformen methodischen und dogmatischen Wandels | 22 |
4. Praktische Bedeutung für Staatsrechtslehre als Wissenschaft | 25 |
IV. Staatsrechtslehre zwischen wissenschaftlicher Theorie und politischer Praxis | 27 |
1. Praxisorientierung der Jurisprudenz als Kunstlehre | 27 |
2. Die spezifische Politiknähe der Staatsrechtslehre | 28 |
3. Wissenschaftsdominierende Bedeutung des Bundesverfassungsgerichts? | 29 |
4. Praktische Bedeutung für Staatsrechtslehre als Wissenschaft | 31 |
V. Ist die Staatsrechtslehre ein eigengeartetes soziales Wissenschaftssystem? | 32 |
1. Vorrang und Einheitsanspruch der Staatsrechtslehre | 32 |
2. Die Kohäsionskraft der Vereinigung im Wissenschaftspluralismus | 33 |
3. Ausdifferenzierungsprozesse | 36 |
4. Praktische Bedeutung für Staatsrechtslehre als Wissenschaft | 38 |
VI. Sind Staat und Verwaltung noch wissenschaftskonstituierende Gegenstandsbereiche? | 39 |
1. Staat und Verwaltung als Gegenstand der Staatsrechtslehre | 39 |
2. „Interner“ Wandel: Ökonomisierung, Privatisierung, Deregulierung | 40 |
3. „Externer“ Wandel: Europäisierung, Internationalisierung | 41 |
4. Praktische Bedeutung für Staatsrechtslehre als Wissenschaft | 44 |
VII. Ausblick | 48 |
Martin Morlok: Reflexionsdefizite in der deutschen Staatsrechtslehre | 50 |
I. Einleitung: Zur möglichen Bedeutung von „Reflexionsdefiziten“ | 50 |
1. Mögliche Missverständnisse | 50 |
2. Begriff und Bedeutung von „Reflexion“ | 51 |
II. Beispiele für Reflexionsdefizite | 52 |
1. Die sprachliche Bedingtheit der juristischen Arbeit | 52 |
2. Empirische Validierung und Prüfung der verwendeten Konzepte | 54 |
3. Grundfragen | 56 |
4. Recht und Moral | 59 |
5. Politische Voraussetzungen und Folgen | 61 |
6. Reflexion durch Nachbarwissenschaft und Rechtsvergleich | 62 |
7. Begrenzte Rationalität | 65 |
8. Konstruktivistische Erfassung von Verfassungsentwicklung und -wandel | 66 |
9. Wissenschaftssoziologische (Selbst-)Aufklärung | 68 |
10. Historisierung als Reflexion | 69 |
III. Beispiele für Reflexionsleistungen in der Staatsrechtslehre | 69 |
1. Historisierung | 69 |
2. Alexys Theorie der Grundrechte | 70 |
3. Bereichsabgrenzungen im Verwaltungsrecht | 70 |
IV. Gründe für Reflexionsdefizite in der Staatsrechtslehre | 71 |
1. Jurisprudenz als (Handlungs- und) Entscheidungswissenschaft | 71 |
2. Gerichtsentscheidung als wesentliche Erfahrungsbasis der Rechtswissenschaft | 73 |
3. Funktionale Latenz: Nützlichkeit der Verborgenheit der eigenen Leistungen | 74 |
V. Sicherung der Reflexionsfähigkeit der Staatsrechtslehre | 75 |
1. Staatrechtslehre als Wissenschaft | 75 |
2. Interne Arbeitsteilung | 76 |
3. Nochmals: „Reflexionsdefizite“ | 77 |
4. Gründe für Reflexionsdefizite | 77 |
II. Der Charakter der Staatsrechtslehre als Wissenschaft | 80 |
Horst Dreier: Hans Kelsens Wissenschaftsprogramm | 82 |
I. Wissenschaftlichkeit als Anspruch und Ziel der Reinen Rechtslehre | 83 |
1. Ausschluss der Rechtspolitik | 84 |
2. Abgrenzung zu den Kausalwissenschaften | 87 |
3. Ablehnung des Naturrechts | 91 |
II. Staat und Staatsrecht | 93 |
1. Inhaltsneutraler Staatsbegriff | 93 |
2. Identität von Staat und Recht | 96 |
III. Elemente der Staatsrechtskonzeption | 99 |
1. Ablehnung der Selbstverpflichtungslehre Jellineks | 99 |
2. Negation ungeschriebenen Staatsnotrechtes | 100 |
3. Pluralistisches Gemeinwohlkonzept | 102 |
4. Offene Souveränitätskonzeption und Europäische Union | 103 |
5. Verfassungsgerichtsbarkeit | 105 |
6. Zwischenbilanz | 106 |
IV. Zu Kelsens „Theorie der Interpretation“ | 107 |
1. Fehlen einer Methodenlehre | 107 |
2. Rechtsanwendung im Stufenbau | 108 |
3. Authentische und rechtswissenschaftliche Interpretation | 110 |
4. Kapitulation? | 112 |
V. Schluss | 114 |
Hans-Heinrich Trute: Staatsrechtslehre als Sozialwissenschaft? | 116 |
I. Einleitung | 116 |
II. Staatsrechtslehre als eine Reflexionstheorie des Rechtssystems oder eine Teildisziplin des Wissenschaftssystems? | 118 |
1. Fremdbeschreibung oder Selbstbeschreibung des Rechtssystems | 119 |
2. Staatsrechtslehre zwischen Reflexionstheorie und wissenschaftlicher Theorie | 120 |
3. Spannung zwischen wissenschaftlicher Orientierung und praktischer Relevanz | 122 |
4. Exemplarisch: Rechtssoziologie als Fremdbeschreibung | 123 |
5. Zwischenfazit | 124 |
III. Interdisziplinarität als Problem? | 126 |
IV. Die Rezeption von sozialwissenschaftlichen Wissensbeständen | 130 |
III. Staatsrechtslehre zwischen Wissenschaft und politischer Macht | 134 |
Andreas Voßkuhle: Die politischen Dimensionen der Staatsrechtslehre | 136 |
I. Zwischen Selbstvergewisserung und Selbstbehauptung: Das Bemühen um Grenzziehungen zwischen Politik und Recht | 136 |
II. Die politische Dimension der Staatsrechtslehre im „akademischen Alltag“ | 139 |
1. Die Kopplung des (staats-)rechtswissenschaftlichen mit dem rechtspraktischen Diskurs | 139 |
2. Der akademische Unterricht als „politische Bühne“ | 142 |
3. Der politische Mikrokosmos der universitären Selbstverwaltung | 143 |
4. Inkurs: Die Staatsrechtslehrervereinigung | 143 |
III. Besondere Nähebeziehungen der Staatsrechtslehre zur Politik | 144 |
1. „Politische“ Rollen | 144 |
2. Politiknahe Wissenschaftsinstitutionen | 150 |
3. Sonstige Foren mit Politikbezug | 152 |
IV. Das wissenschaftliche Ethos der Distanz | 154 |
1. Transparenz und Publizität | 155 |
2. Handwerkliche Standards | 156 |
3. Innere Unabhängigkeit | 156 |
4. „Skeptizismus“ statt „Trendverstärkung“ | 157 |
5. Bewältigung von Rollenkonflikten | 158 |
V. Ausblick: Die regulative Kraft des wissenschaftlichen Diskurses | 158 |
Peter Häberle: Vermachtungsprozesse in nationalen Wissenschaftlergemeinschaften, insbesondere in der deutschen Staatsrechtslehre. Möglichkeiten und Grenzen der Staatsrechtslehre in der offenen Gesellschaft der Verfassungsinterpreten | 160 |
I. Vorbemerkung | 160 |
II. Ein Theorierahmen: Sechs Thesen und eine Einschränkung | 161 |
III. Eine fragmentarische Bestandsaufnahme – Sieben Problemfelder machtpolitischer Gefahren für den freien Wissenschaftsprozess | 168 |
IV. Ausblick und Schluss | 175 |
IV. Staatsrechtslehre als Verwaltungsrechtslehre | 176 |
Friedrich Schoch: Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Verwaltungsrechtslehre und Staatsrechtslehre | 178 |
I. Zur Lage der Wissenschaft vom Öffentlichen Recht in Deutschland | 178 |
1. Momentaufnahmen folgenreicher Beobachtungen | 178 |
2. Präzisierung der Themenstellung | 180 |
II. Standards zur Standortbestimmung | 182 |
1. Gegenstand der Wissenschaft vom Öffentlichen Recht | 183 |
2. Eigenart des Rechtsstoffes | 184 |
3. Prägekraft der Rechtsprechung | 187 |
4. Systemdenken der Rechtswissenschaft | 192 |
5. Einbeziehung des Realbereichs | 193 |
6. Europäisierung und Internationalisierung | 195 |
7. Reformdiskussion | 199 |
III. Zwischenbilanz | 199 |
1. Dominanz der Verfassungsrechtsprechung | 199 |
2. Konstitutionalisierung und Europäisierung der Rechtsordnung | 200 |
IV. Kritikfähigkeit als Kernelement von Wissenschaftlichkeit | 202 |
1. Kritische Begleitung der Verfassungsrechtsprechung | 203 |
2. Risiken der Neuen Verwaltungsrechtswissenschaft | 204 |
3. Innovationen der Wissenschaft vom Öffentlichen Recht | 207 |
V. Postulat: Unaufgebbarkeit juristischer Rationalität | 210 |
Janbernd Oebbecke: Verwaltungsrechtswissenschaft und Verwaltungswissenschaft | 212 |
I. Begriffliche Annäherung | 212 |
II. Der Nutzen der Verwaltungswissenschaften für die Verwaltungsrechtswissenschaft | 215 |
III. Die Notwendigkeit der Unterscheidung | 217 |
IV. Anforderungen an die Rechtswissenschaft | 222 |
V. Fazit | 223 |
V. Europarechtswissenschaft oder Staatsrechtslehre? | 224 |
Ingolf Pernice: Europarechtswissenschaft oder Staatsrechtslehre? Eigenarten und Eigenständigkeit der Europarechtslehre | 226 |
I. Einleitung | 226 |
II. Aufgaben der Europarechtswissenschaft | 228 |
1. Beschreibung des Gegenstandes | 228 |
2. Entwicklung einer europarechtlichen Dogmatik und Methodik | 233 |
III. Methoden der Europarechtswissenschaft | 239 |
1. Vergleichobjekt: Methoden der Staatsrechtswissenschaft | 239 |
2. Spezifische Methoden der Europarechtswissenschaft? | 242 |
3. Ein europaweiter Wissenschaftsprozess | 251 |
IV. Ausblick | 252 |
Matthias Ruffert: Was kann die deutsche Europarechtslehre von der Europarechtswissenschaft im europäischen Ausland lernen? | 254 |
I. Zur Fragestellung | 254 |
II. Europarechtswissenschaft und Europarechtswissenschaften | 256 |
III. Großbritannien als europarechtlicher Exportweltmeister? | 258 |
1. Ansätze eines methodischen Vorsprungs | 258 |
2. Methodische Durchsetzung | 259 |
3. Methodischer Vorsprung als wissenschaftlicher Vorsprung? | 260 |
IV. Wege zu einer europäischen Europarechtslehre | 261 |
V. Was kann die Europarechtswissenschaft im Ausland von der deutschen Europarechtslehre lernen? | 263 |
VI. Die bundesdeutsche Staatsrechtslehre im internationalen Vergleich | 266 |
Giovanni Biaggini: Die Staatsrechtswissenschaft und ihr Gegenstand: Wechselseitige Bedingtheiten am Beispiel der Schweiz | 268 |
I. Gemeinsamkeiten und Unterschiede (Einleitung) | 268 |
II. Eigenheiten der Verfassung und der Verfassungsentwicklung | 271 |
1. Die Schweiz: (K)ein Sonderfall? | 271 |
2. Besondere Rahmenbedingungen für die Verfassungsauslegung | 273 |
3. Bundesstaatsgründung und „Gründungsmängel“: Das Erbe von 1848 | 274 |
4. Ausgleich von Defiziten als verfassungspolitische Herausforderung | 276 |
III. Reaktionen auf Grundrechtsdefizite | 278 |
1. Lückenhafte Gewährleistung in den Bundesverfassungen von 1848 und 1874 | 278 |
2. Anerkennung ungeschriebener Grundrechte als Ausweg | 279 |
IV. Reaktionen auf Defizite im Rechtsschutzsystem | 281 |
1. Anfänge der Bundesgerichtsbarkeit | 281 |
2. Das Modell von 1874: „Gespaltene“ Verfassungsgerichtsbarkeit und „Immunisierung“ der Bundesgesetze | 282 |
3. Späte Einführung und zögerlicher Ausbau der Verwaltungsgerichtsbarkeit | 284 |
4. Erfolglose Bemühungen um eine Erweiterung der Verfassungsgerichtsbarkeit | 285 |
5. Überlistung des „Immunsystems“ | 287 |
V. Offenheit und Wandel (Schlussbetrachtung) | 289 |
Ewald Wiederin: Denken vom Recht her. Über den modus austriacus in der Staatsrechtslehre | 294 |
I. Der archimedische Punkt: Denken vom Recht, nicht vom Staat her | 296 |
1. Der Einfluss der Reinen Rechtslehre | 297 |
2. Der Hintergrund des Vielvölkerstaates | 298 |
3. Der zeitgenössische Kontext | 299 |
4. Entsprechungen im B-VG | 299 |
II. Die Leittheorie: Die Lehre vom Stufenbau der Rechtsordnung als juristisches Welterklärungsmodell | 301 |
1. Expansions- und Homogenisierungstendenzen in der Rechtsquellenlehre | 303 |
2. Das Verhältnis Recht und Politik als Wechselspiel zwischen Bindung und Freiheit | 304 |
3. Gewaltenteilung | 306 |
4. Rechtsschutz | 307 |
III. Wissenschaftsverständnis und Verfassungsverständnis von 1920 bis heute | 308 |
1. Rollentrennung in der 1. Republik | 308 |
2. Dominanz der Praxis in der Nachkriegszeit | 311 |
3. Selbststand der Doktrin in den Sechziger- und Siebzigerjahren | 313 |
4. Die Wende zu Grundrechten und Prinzipien | 315 |
IV. Ausblick | 317 |
Oliver Lepsius: Was kann die deutsche Staatsrechtslehre von der amerikanischen Rechtswissenschaft lernen? | 320 |
I. Unterschiede | 320 |
1. Normbegriff und Faktenorientierung | 321 |
2. Dogmatik und Systembildung | 327 |
3. Institutionen und materielles Recht | 331 |
4. Recht und Politik | 334 |
II. Vorzüge | 336 |
1. Tatsachenbezüge | 336 |
2. Zeitbezüge | 338 |
3. Politikbezüge | 340 |
4. Theoriebezüge | 341 |
III. Verluste | 342 |
1. Fallrechtskompatibilität und Gerichtszentrierung | 342 |
2. Eigennormativität | 344 |
3. Praxiseinfluss | 347 |
4. Internationalität | 348 |
IV. Vorbilder | 349 |
1. Umgang mit Tatsachen | 350 |
2. Umgang mit Kasuistik | 355 |
3. Umgang mit Grundlagenfächern | 362 |
4. Umgang mit Theorie | 365 |
Johannes Masing: Unabhängige Behörden in der „république indivisible“ – die französische Staatsrechtswissenschaft im Spiegel von Reformen der Verwaltungsorganisation | 368 |
I. Das zentralstaatlich-hierarchische Grundkonzept als traditioneller Ausgangspunkt des französischen Staatsrechts | 368 |
II. Die Ausbildung unabhängiger Verwaltungsbehörden | 370 |
III. Rechtsprechung und wissenschaftliche Diskussion | 372 |
IV. Ein gemeinsames Manko in Frankreich und Deutschland | 377 |
V. Unabhängige Verwaltungsbehörden und französische Verwaltungstradition | 380 |
Teilnehmerverzeichnis | 382 |
Personen- und Sachverzeichnis | 384 |