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Die Begründungsanforderungen bei der Erhebung der Verfahrensrüge gemäß § 344 Abs. 2 Satz 2 StPO.

AutorRalf Ritter
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSchriften zum Strafrecht 184
Seitenanzahl231 Seiten
ISBN9783428522804
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis74,90 EUR
Die Anforderungen der Rechtsprechung an die Begründung von Verfahrensrügen sind rigide. § 344 Abs. 2 S. 2 StPO wird als Schlüssigkeitsgebot ausgelegt und vom Revisionsführer verlangt, Verfahrenstatsachen so vollständig und aus sich heraus verständlich anzugeben, dass das Gericht allein anhand der Revisionsbegründung - Erweisbarkeit vorausgesetzt - endgültig entscheiden kann, ob ein Verfahrensfehler vorliegt. Ralf Ritter zeigt, dass diese Auslegung sich strukturell obrigkeitsstaatlichen Begründungsanforderungen annähert, die der historische Gesetzgeber überwinden wollte. Dargelegt wird, dass das Schlüssigkeitsgebot zwangsläufig uferlos ist und die für seine Geltung angeführten teleologischen Gründe einer Überprüfung nicht standhalten. Der Autor schlägt stattdessen eine systematische Ableitung der Begründungsanforderungen aus der auf eine Entscheidungskontrolle gerichteten Struktur der Revision vor. Die Begründung der Verfahrensrüge muss dem Gericht die zielgerichtete, selektive Kontrolle einer bestimmten prozessualen Stelle ermöglichen.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Abkürzungsverzeichnis10
A. Einleitung12
B. Rechtshistorische Betrachtung16
I. Die Begründungsanforderungen im Rahmen des französischen Kassationsrekurses16
1. Das Verhältnis des Kassationsrekurses zur Revision16
2. Die Begründungsanforderungen19
3. Zusammenfassung22
II. Die Begründungsanforderungen für die Nichtigkeitsbeschwerde des deutschen Prozessrechts23
1. Die Transformation des französischen Kassationsrekurses in das Prozessrecht der deutschen Länder23
2. Die Begründungsanforderungen25
3. Insbesondere: Das bayrische Strafprozessgesetz von 184827
4. Gründe für die Einführung einer Begründungspflicht29
5. Die Konkretisierung der Begründungsanforderungen in der preußischen Verfahrensordnung34
6. Zusammenfassung41
III. Die Entstehung des § 384 Abs. 2 Satz 2 RStPO45
1. Von der „Nichtigkeitsbeschwerde“ zur „Revision“45
2. Die Begründungsanforderungen im ersten Entwurf von 187346
3. Die Begründungsanforderungen im zweiten und dritten Entwurf49
4. Die Begründungsanforderungen in den Beratungen des Reichstags53
5. Zusammenfassung54
IV. Die Auslegung der Begründungsanforderung bis 194557
1. Die Auslegung in der veröffentlichten Rechtsprechung57
a) Die allgemeine Pflicht zur Konkretisierung des Verfahrensfehlers57
b) Allgemeine Maßstäbe für die Konkretisierung59
(1) Der Maßstab der „klaren Erkennbarkeit“59
(2) Die Unterscheidung zwischen Verfahrensvorgang und -verstoß62
(3) Die Schlüssigkeit der Darlegungen65
(4) Begründungsanforderungen hinsichtlich des Beruhens66
(5) Zusammenfassung67
c) Konkretisierungsanforderungen hinsichtlich ausgewählter Rügen67
(1) Die Verletzung des Beweisantragsrechts67
(2) Die fehlerhafte Einführung von Urkunden74
(3) Zusammenfassende Betrachtung der Revisionsrechtsprechung78
2. Die Auslegung der Begründungsanforderung in der Rechtswissenschaft bis 194580
a) Kommentierungen81
b) Lehrbücher83
c) Spezielle Abhandlungen86
d) Zusammenfassung88
V. Reformvorschläge zur Veränderung der Begründungsanforderungen während der nationalsozialistischen Herrschaft89
1. Allgemeine Gesichtspunkte der nationalsozialistischen Reformbestrebungen auf dem Gebiet des Strafprozessrechts89
2. Die „Urteilsrüge“93
3. Bewertung97
VI. Zusammenfassung der rechtshistorischen Betrachtung99
C. Das Schlüssigkeitsgebot104
I. Die Entwicklung des aktuellen Schlüssigkeitsgebots104
1. Die BGH-Rechtsprechung bis zur Entwicklung des Schlüssigkeitsgebots104
2. Die Formulierung des Schlüssigkeitsgebots in BGH St 3, 213106
3. Die weitere Entwicklung der Bedeutung des Schlüssigkeitsgebots in der BGH-Rechtsprechung109
4. Das Verhältnis des Schlüssigkeitsgebots zu Begründungsanforderungen in der zivilprozessualen Revision116
5. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zur Auslegung des § 344 Abs. 2 Satz 2120
II. Aktuelle Abgrenzungsprobleme bei der Bestimmung des Begründungsumfangs125
1. Begründungsanforderungen beim Beruhen126
2. Der Darlegungsumfang bei mehreren rechtlichen Anknüpfungspunkten134
3. Der Vortrag sogenannter Negativtatsachen138
a) Mitteilung nachteiliger Verfahrenstatsachen139
b) Ausschluss hypothetischer Verfahrensabläufe142
(1) Die Unterscheidung zwischen Regel- und Ausnahmefall144
(2) Tatsachenvortrag bei der Rüge der unterbliebenen Urkundenverlesung146
(3) Sonstige Fälle150
c) Zusammenfassung152
4. Variable Bestimmung der Darlegungslast154
III. Verfassungsrechtliche Probleme des Schlüssigkeitsgebots157
IV. Zusammenfassung159
D. Rechtswissenschaftliche Ansätze zur Konkretisierung der Darlegungslast168
I. Formenstrenge des Revisionsverfahrens zur Sicherung seines auf Rechtseinheit gerichteten Zwecks168
II. Ausnahmecharakter der revisionsgerichtlichen Überprüfung der Rechtsanwendung im Einzelfall173
III. Bewahrung des Revisionsgerichts vor einer unzumutbaren Arbeitsbelastung179
IV. Individualisierung des Rügegegenstands durch Benennung der fehlerbehafteten Stelle im Prozess185
E. Zur Bedeutung der Systematik der Revision für die Begründungsanforderungen an die Verfahrensrüge189
I. Der Charakter der Revision als Entscheidungsüberprüfung im Unterschied zu einer Entscheidungswiederholung189
II. Verfahrensüberprüfung und Entscheidungswiederholung193
III. Die Darlegungslast als Überprüfungsfilter zur Vermeidung von Entscheidungswiederholungen193
IV. Der Zusammenhang zwischen Funktion und Umfang der Darlegungslast195
F. Folgen einer unter systematischen Gesichtspunkten bestimmten Darlegungslast201
I. Kenntnisnahme der Urteilsgründe ohne Sachrüge201
II. Beruhen202
III. Mehrere rechtliche Anknüpfungspunkte für eine fehlerhafte Stelle204
IV. Gegen die Begründetheit der Rüge sprechende Verfahrenstatsachen206
V. Ausschluss hypothetischer Verfahrensabläufe207
VI. Variable Bestimmung der Darlegungslast209
G. Zusammenfassung211
Literaturverzeichnis224
Sachwortregister231

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