Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Germanistik), Veranstaltung: Seminar: Mären des späten Mittelalters, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Suche nach dem glücklichen Ehepaar ist wohl eine der hervorstechendsten Mären des Heinrich Kaufringer. Überliefert nur in einer Schrift im Jahre 1464, zählt diese 'schwankhaft gefärbte', exemplarische Märe Ende des 14. Jahrhunderts zu den ungewöhnlichsten Werken dieser Zeit. Kaufringer hebt nicht die damals üblichen Stereotypen hervor, sondern scheut sich nicht, auch Figuren abseits der Konventionen zu konstruieren. Die Suche nach dem glücklichen Ehepaar ist gespickt mit charakterlichen Gegensätzen, die im Mittelalter nicht zu vereinbaren scheinen. Das Märe thematisiert die eheliche Gemeinschaft und die damit verbundenen Konflikte zwischen den Geschlechtern. Diese Konflikte führen in dieser Märe zu einer erheblichen Differenz zwischen der Wahrnehmung des Paares in ihrem Umfeld und innerehelicher Realität. Kaufringer problematisiert an drei verschiedenen Ehepaaren den Widerspruch zwischen öffentlichem Schein und privatem Sein. Dabei vereint er unterhalterische Ansprüche sowie die moralische Belehrung des Publikums. Das moralische Problem wird von Kaufringer am Ende der Märe nicht eindeutig gelöst, das Publikum kann nur mögliche Ansätze zur innerehelichen Konfliktlösung übernehmen und diese individuell weiterführen. Das Märe setzt sich aus dem einleitenden Promythion, der Rahmenerzählung, zwei Binnenerzählungen und einem Epimythion zusammen. Im folgenden Teil dieser Arbeit sollen die einzelnen Teile der Märe auf Widersprüche zwischen privatem und öffentlichem Raum untersucht, und mit Textstellen belegt werden.
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